Ich aber und der Knabe wollen anbeten
Ich aber und der Knabe wollen anbeten
Die Überschrift ist ein Zitat aus . Mose . Dort wird berichtet, wie Abraham sich auf Gottes Befehl hin mit seinem Sohn Isaak aufmachte, um ihn zu opfern.
Im Licht des Neuen Testamentes verstehen wir, dass uns diese Begebenheit etwas von der unbegreiflichen Liebe Gottes zeigt, der seinen eingeborenen Sohn am Kreuz von Golgatha geopfert hat. Wie im Bild bei Abraham und Isaak bestand auch zwi- schen Gott, dem Vater, und dem Sohn im Hinblick auf dieses Werk von Golgatha eine wunderbare Gemeinschaft.
Doch wir wollen uns an dieser Stelle vorwiegend nur mit der Aussage beschäftigen „Ich aber und der Knabe ... wollen anbeten“. Da gehen Vater und Sohn an einen von Gott bestimmten Ort, um dort anzubeten. Alles verlief in Harmonie und Frieden. Der Vater traf bereits frühmorgens die erforderlichen Vorbereitungen. Dann machten sie sich in Ruhe auf den Weg. Wir empfinden jedenfalls nichts von Unruhe oder Unfrieden.
Isaak war ganz gewiss kein kleiner Junge mehr. Während seines Heranwachsens hat er mitverfolgen können, dass das Leben seines Vaters durch Zelt und Altar gekennzeichnet war. Diese beiden Dinge reden von Abrahams Leben, abgesondert von den Bewohnern Kanaans, in Gemeinschaft mit Gott,. Und dies war nicht ohne Auswirkungen auf den Sohn geblieben. So war auch der gemeinsame Weg nach Morija durch diese Harmonie geprägt. Wir entnehmen es der zweimaligen Aussage „Und sie gingen beide miteinander“. Das betraf sicher die ganze Begebenheit, von der uns in Kapitel berichtet wird..
Ansporn für heute
Vergleichen wir die Situation mit der, wenn sich junge Christen gemeinsam mit allen Geschwistern am Ort, also auch mit ihren Eltern, zum Namen des Herrn Jesus hin versammeln. Aus dem Mund des Herrn Jesus selbst wissen wir, dass dort, wo zwei oder drei zu seinem Namen hin versammelt sind, Er selbst in der Mitte ist (Mt 8,0). Es ist ein besonderer Platz. Gottes Wort fordert uns auf, diese Zusammenkünfte nicht zu versäumen.
Vielleicht darf ich dich in diesem Zusammenhang fragen, „Suchst du gern diesen Platz auf? Empfindest du in diesen Zusammenkünften etwas davon, in der Nähe des Herrn Jesus zu sein?
Zuerst eine Frage an die Eltern
Aber vielleicht muss ich zuerst die Eltern fragen, ob sie ihren Kindern etwas davon vermittelt haben? Eltern haben die Verantwortung zu helfen, dass bereits ihre kleineren Kinder etwas von dem Besonderen dieser Stunden in der Gegenwart des Herrn Jesus empfinden. In Psalm 122,1 lesen wir „Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasst uns zum Hause des Herrn gehen!“ Das muss als erstes natürlich bei den Eltern so sein. Dann müssen aber auch die Kinder etwas davon verspüren. Ich glaube, das beginnt schon, wenn wir die Vorbereitungen treffen, zu den Versammlungsstunden zu gehen. Es setzt sich fort, wenn wir dorthin unterwegs sind und zieht sich hin, bis wir wieder zu Hause sind.
Vor diesem Hintergrund werden sich Eltern überlegen, ob sie das Empfinden des Besonderen bei ihren Kindern fördern, wenn sie diese Zeit mit Bilderbüchern und Spielzeug „erträglicher“ zu gestalten suchen. Ganz bestimmt sind Kinder in ihrem Wesen sehr unterschiedlich; und sie sollen empfinden, dass man sich darüber freut, dass sie mitkommen. Manchen fällt es sehr schwer, nur eine Viertelstunde still zu sitzen, und da mag ein Bilderbuch oder ein kleines, geräuschloses Spielzeug hilfreich sein; andere kommen auch über eine längere Zeit ganz gut ohne solche Hilfsmittel zurecht. Doch wir sollten immer bedenken: Was Kinder schon in ganz jungen Jahren lernen, fällt ihnen oft auch später nicht schwer (Spr. 22,6). Vielleicht können Eltern auch schon beizeiten das Interesse dadurch wecken, dass sie sich danach erkundigen, was sie sich gemerkt haben oder was sie besonders beeindruckt hat. So können wir „miteinander gehen“, wie es Abraham und Isaak taten.
Dann eine Frage an die Heranwachsenden
Zunächst besuchen Kinder die Versammlungsstunden, weil es der Wunsch ihrer Eltern ist. Aber irgendwann, wenn Kinder eine persönliche Beziehung zu dem Herrn Jesus gefunden haben, muss es zu einem eigenen Entschluss werden. 16 Jahre war Josia alt, als er anfing, den Gott seines Vaters David zu suchen (2. Chr 34,3).
Vielleicht ist mancher Leser auch gerade in diesem Alter. Ist das auch Dein Anliegen? Josia wurde es nicht langweilig, Gott zu suchen. Sein Interesse am Haus Gottes wuchs, und er gab sich Mühe, es wieder in einen solchen Zustand zu versetzen, dass die Israeliten gerne dorthin gingen, um Gott anzubeten. So war sein Wunsch und Handeln auch für andere nützlich.
Welch schöne Auswirkungen hat es, wenn junge Leute Interesse für die Dinge und Angelegenheiten unseres himmlischen Vaters haben. Das war bei dem Herrn Jesus schon als Kind deutlich geworden (Lk 2,49). Mit einer solchen Einstellung wird es keine bloße Pflichtübung sein, die Zusammenkünfte zu besuchen. Und für die älteren Geschwister ist es eine Ermunterung und Freude, wenn sie das bemerken. Vor allen Dingen werden jedoch unser Herr Jesus und unser Gott daran Freude haben.
Wachstum gewünscht!
So wie körperliches Wachstum ganz natürlich ist, so sollte es auch in der Erkenntnis unseres Herrn und seiner Gedanken sein. Andere sollen merken, dass ich dem Herrn Jesus nachfolgen und für Ihn leben möchte. Wir können dies in der Taufe ausdrücken.
Aber schließlich kommt der Augenblick, wo einem jungen Christen bewusst werden muss: „Der Vater sucht Anbeter, die ihn in Geist und Wahrheit anbeten (Joh 4,23). „Wer Lob opfert, verherrlicht mich“ (Ps 50,23). Was mag es für unseren Gott sein, wenn Er in den Herzen junger Leute solche Empfindungen bemerkt, und wenn dann junge Brüder in Worten ausdrücken möchten, was in ihrem Herzen ist, wenn sie die „Frucht der Lippen“, die „Opfer des Lobes“, die Gott gefallen (Heb 13,15), vor Ihn bringen wollen? Welches Alter ist dafür erforderlich, 17, 20 oder 30 Jahre? Die Grundlage wird in der Regel viel früher gelegt. Wie gut ist es, wenn wir infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben (Heb 6,14).
Sicher können wir in der Stille für uns persönlich den Herrn Jesus und Gott anbeten, seine Größe und seine Liebe bewundern. Aber wie wertvoll ist es für den Herrn Jesus, wenn wir es gemeinsam mit unseren Geschwistern tun, besonders dann wenn wir in Übereinstimmung mit dem Wunsch des Herrn Jesus seinen Tod verkündigen.
Natürlich gilt das auch für junge Schwestern, allerdings mit der Einschränkung, dass die Frauen in den Zusammenkünften der Gläubigen schweigen sollen. Aber es ist ganz wertvoll, wenn sich in den Herzen wahre Anbetung Gottes und des Herrn Jesus findet .
Um etwas bringen zu können, muss ich gesammelt haben.
Wenn der Israelit mit einem Opfer kommen wollte, musste er sich dieses zuerst besitzen bzw. erwerben. Das gilt natürlich auch in der heutigen Zeit in geistlicher Hinsicht. Wir müssen uns mit Gottes Wort beschäftigen, um zu verstehen, welchen Wert der Herr Jesus und sein Werk für Gott haben. Nur dann können wir Ihm etwas davon bringen. Anbetung bedeutet auch, Anteil zu haben an der Freude Gottes über seinen Sohn. Wir dürfen Gott sagen, was wir an Herrlichem in seinem Sohn entdeckt haben, und dürfen Ihm danken für seine unaussprechliche Gabe. Der Heilige Geist möchte uns die Person des Herrn Jesus wertvoll machen und uns an alles erinnern, was Er uns gesagt hat (Joh 14,26; 16,14). Aufrichtige Beschäftigung mit der Bibel ist immer mit Gewinn und Freude verbunden.
Wir wollen uns noch einmal daran erinnern: Der Grundstein für eine solche Entwicklung wird oft bereits im Kindesalter gelegt. Dazu können gläubige Eltern ganz wesentlich beitragen, indem sie selbst geistliche Vorbilder für ihre Kinder sind. Ohne die persönliche Bereitschaft der Kinder nützt jedoch auch alles Bemühen der Eltern nicht. Lass dich, junger Bruder, junge Schwester, durch dieses Wort anspornen: „Ich aber und der Knabe wollen ...anbeten.“ Damit soll keineswegs gesagt werden, dass für ein älter gewordenes Kind Gottes dieser Weg versperrt wäre. Gottes Gnade ist unendlich groß. Er wartet darauf, dass alle Gläubigen mit ganzen Herzen seinem Wort Folge lei- sten: Der Vater sucht Anbeter, die Ihn in Geist und Wahrheit anbeten (Joh 4,3). Auch heute noch.
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