Personen in der Bibel

Barnabas - ein Vorbild für uns

In unserem Leben als Christen spielen Vorbilder eine sehr große Rolle. Für die Kinder sind Vater oder Mutter Vorbilder. Für Jugendliche sind es vielleicht die älteren Geschwister oder andere Personen, an denen sie „hochschauen“, weil sie gerne einmal so sein wollen wie sie. Wichtig ist, um welche Vorbilder es sich handelt. Hoffentlich sind es gute und für uns nutzbringende Gläubige!

Die Bibel zeigt uns Vorbilder: Männer und Frauen, von denen wir lernen können. Solch ein Vorbild ist Barnabas. Auch wenn wir nicht sehr viel von ihm lesen, ist das, was Gott von ihm in seinem Wort notiert hat, für uns zur Ermunterung, aber auch zur Mahnung.

 

Barnabas, der Tröster

Ursprünglich hatte er von seinen Eltern den Namen Joseph bekommen, später wurde er von den Aposteln umbenannt und bekam den Namen Barnabas (Apg 4,36), der die Bedeutung „Sohn des Trostes“ hat. Ist das vielleicht schon ein Hinweis auf die Aufgaben und die Fähigkeiten dieses Mannes?

Das Wort „Trost“ kann man auch mit „Ermunterung“ oder „Ermahnung“ übersetzen. Da sehen wir schon drei Fähigkeiten und Aufgaben, die Gott diesem Mann gab: Erstens trösten, zweitens ermuntern, und da, wo es nötig war, auch drittens ermahnen.

 

Barnabas, der Diener

In Apostelgeschichte 4,36 lesen wir etwas von seiner Herkunft und Abstammung. Er war ein Levit und kam aus Zypern. In 4. Mose 3,6–8 kannst Du nachlesen, was das besondere an den Leviten war. Sie wurden von Gott ausgewählt und abgesondert, um Ihm zu dienen. Und genau das tat auch Barnabas.

 

Barnabas, der Freigebige

Wir sehen, dass Barnabas ein Herz für den Herrn hatte. In Apostelgeschichte 4,37 verkaufte er seinen Acker und gab den gesamten Erlös den Aposteln und damit dem Herrn, zum Nutzen der Gläubigen. Fragen wir uns: Für wen setzen wir unser Geld, unsere Fähigkeiten, unsere Zeit ein?

 

Barnabas, der Integrierer

In der Versammlung (Gemeinde, Kirche) in Jerusalem kümmerte sich Barnabas um Paulus und führte ihn in die Gemeinschaft der Geschwister ein (Apg 9,7). Paulus brauchte einen Fürsprecher, der ihm half, denn die Gläubigen der Stadt kannten Paulus nur als den Verfolger der Versammlung. Und da ist Barnabas zur Stelle. Was können wir daraus lernen? Gibt es bei Dir auch manchmal Geschwister, die zu Besuch sind und keinen so richtig kennen? Geh doch auf sie zu und mach sie mit anderen bekannt!

Stehen wir nicht, besonders in großen Versammlungen, sehr in der Gefahr, in unseren Freundeskreisen verankert zu sein und darüber die Besucher oder neubekehrte Geschwister, die vielleicht Anschluss suchen, zu übersehen? Lasst uns mit offenen Augen und offenen Herzen auf andere zugehen, um sie in die Gemeinschaft der Gläubigen zu integrieren.

 

Barnabas, der Vertrauenswürdige

Darüber hinaus war Barnabas ein sehr vertrauenswürdiger Bruder. Das kannst Du in Apostelgeschichte 11,30 nachlesen. Ihm vertrauten die Geschwister Geld an, um es durch ihn und Saulus in eine andere Versammlung zu bringen. Haben auch wir das Zeugnis der „Vertrauenswürdigkeit“? Besonders in bezug auf Sorgen oder Nöte, die man uns anvertraut? Oder gehen wir damit „hausieren“? Barnabas war einer, dem man etwas anvertrauen konnte!

 

Barnabas, der ausdauernde Diener

In den Kapiteln 11 und dann 13 bis 15 in der Apostelgeschichte sehen wir Barnabas dann im Dienst für den Herrn, einem Dienst, den er mit Ausdauer versah. Er unternahm Reisen, verkündigte das Evangelium und besuchte die Gläubigen, hatte Zeit für sie und richtete die Herzen auf den Herrn Jesus, alles im treuen Dienst für Ihn. Bei der Einbeziehung der Nichtjuden in die Versammlung und der Abwehr gesetzlicher Denkweisen spielte er eine wichtige Rolle. Mal war es eine Ermunterung, die er weitergab, mal eine Ermahnung, und ein anderes Mal ein Trost. Er ließ sich vom Herrn gebrauchen. Was tun wir für den Herrn? Wozu kann der Herr Dich und mich gebrauchen?

 

Barnabas und seine Fehler

Leider gibt es in der Schrift auch Berichte, in denen er nicht „gut wegkommt“. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und Paulus (Apg 15,39) führte zur Trennung dieser beiden begnadeten Diener, weil Barnabas hartnäckig auf seiner Meinung beharrte. Und nach Galater 2,13 wurde dieser Mann der Gnade durch die Heuchelei von Petrus und anderen Juden dazu fortgerissen, das Gesetz des Alten Testaments als trennende Schranke – die Gott abgebrochen hatte! – gegenüber den Heidenchristen zu missbrauchen...

 

Paulus und Barnabas – zwei, die sich wertschätzten

Doch Barnabas kam wieder zurecht. In 1. Korinther 9,6 stellt Paulus Barnabas und sich auf eine Stufe. Er trug ihm die Angelegenheit nicht nach. Und sein lobendes „...sogar Barnabas“ in Galater 2,3 zeigt seine Wertschätzung für Barnabas.

Aber diese beiden Punkte dienen uns als Warnung. Selbst der Vorbildlichste kann einmal versagen. Aber die Gnade des Herrn fängt ihn – und auch uns – immer wieder auf, so dass wir wieder „nützlich zum Dienst“ (vgl. 2. Tim 4,11) sein können.

 

Barnabas, das Vorbild

Das Vorbild Barnabas, ein vertrauenswürdiger Diener des Herrn, dem die Geschwister ein gutes Zeugnis ausstellten, soll auch uns anspornen, zur Ehre unseres Herrn und zum Segen unserer Geschwister zu leben und arbeiten.