Jesus Christus, der Wahrhaftige

Jesus Christus – der Wahrhaftige

Einmal kamen Menschen mit der Frage zu dem Herrn Jesus: „Wer bist du?“ Darauf antwortete Er: „Durchaus das, was ich auch zu euch rede.“ Alles, was der Herr Jesus dachte, redete und tat, war in einer wunderbaren Übereinstimmung.

Nie hat der Herr Jesus etwas vorgegeben, was Er nicht in Wirklichkeit war. Nie hat Er ein Wort gesagt, das nicht der Wahrheit entsprach. Auch in dieser Hinsicht konnte Er von sich sagen: „Ich bin die Wahrheit.“ Damit stand Er in völligem Gegensatz zu den Ihn umgebenden Menschen. Von manchen, den Schriftgelehrten und Pharisäern im Besonderen, musste Er sagen: „Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet; aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun es nicht“ (Mt 23,3). Wenn wir ehrlich gegen uns selbst sind, müssen auch wir bekennen, dass wir oft ganz gute Schauspieler sind. Wir möchten nicht selten mehr oder besser vor unseren Mitmenschen erscheinen, als wir es wirklich in unserem Inneren sind.

Kein Mensch konnte dem Herrn Jesus etwas Verkehrtes nachweisen. Auf seine Frage „Wer von euch überführt mich der Sünde?“ (z.B. einer Lüge, vgl. Joh 8,46), hören wir keine Antwort. Es hätte auch keine geben können! Alle Anschuldigungen von den Juden, sei es vor dem Synedrium und vor Pilatus, erwiesen sich als falsche Zeugnisse. Selbst der ungerechte Richter Pilatus musste bezeugen, dass er keinerlei Schuld an Ihm finden konnte. Auch wenn die Juden es gar nicht wollten, bestätigten sie indirekt, dass der Herr Jesus wahrhaftig ist. Zwar haben sie es nie freiwillig, sondern meist in Unaufrichtigkeit und mit List getan – aber immer ohne Erfolg. Als Beispiel dazu soll Markus 12,14 dienen. Dort lesen wir: „Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person der Menschen, sondern lehrst den Weg Gottes nach der Wahrheit.“ Eigentlich wollten sie Jesus, ausgehend von dieser Aussage, in der sie seine Wahrhaftigkeit bestätigten, in eine Falle locken. Aber auch dieses misslang ihnen.

Nicht nur Menschen haben diese innere Reinheit Jesu bezeugt. Auch Gott bezeugt diese – wenn auch in einer prophetischen Vorhersage in Psalm 17,3:

„Du hast mein Herz geprüft, hast mich bei Nacht durchforscht; du hast mich geläutert – nichts fandest du; mein Gedanke geht nicht weiter als mein Mund.“ Mehrfach gab Gott auch im Neuen Testament das Zeugnis: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Hätte Gott Ihm dieses Zeugnis ausstellen können, wenn irgendein Makel an Ihm gewesen wäre?

Obwohl der Herr Jesus auch genau das war, was er bezeugte, können Menschen Ihn nicht vollkommen erkennen. Er war und ist wirklich Mensch. Wir lesen von Ihm, dass Er müde und auch hungrig war. Er war zuweilen traurig und vergoss Tränen. Zugleich aber war und ist Er auch der ewi- ge Gott. Von beidem hat Er gezeugt. Er hat gesagt, dass Er von Gott ausgegangen, dass Er Gottes Sohn ist. Aber Er hat auch klar gemacht, dass Er der Sohn des Menschen ist – geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz.

Als Er mit den Jüngern über den See Genezareth fuhr, hatte Er als Sohn Gottes und Schöpfer der Welt die Macht, dem Sturm und den Wellen zu gebieten; und die Jünger haben sich gefragt, „Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?“ (Mk 4,41). Gottes Wort bezeugt uns, dass Menschen das Geheimnis seiner Person – Mensch und Gott – trotz seines klaren Zeugnisses nicht erkennen können. „Niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater“ (Mt 11,7).

Werfen wir noch einen Blick in die Offenbarung. Im Sendschreiben an die Versammlung in Philadelphia stellt Christus sich als der Heilige und Wahrhaftige vor, der den Schlüssel des David hat, der da öffnet, und niemand wird schließen, und schließt und niemand wird öffnen. In dem Brief an Laodizea sehen wir Ihn als den treuen und wahrhaftigen Zeugen (Off 3).

Gestern und heute und in Ewigkeit ist Er unveränderlich derselbe, als Mensch auf der Erde, als Mensch im Himmel. Als der Wahrhaftige steht Er zu allen seinen Verheißungen. Was haben wir doch für einen wunderbaren Herrn!

„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig“ (Off 19,11).

Wenn auch die Sonne erlischt an dem Himmelsgewölbe, stürzten die Berge ins Meer auch, Du bleibst derselbe. Du wankest nicht, hältst, was Dein Wort uns verspricht! Treu bist Du, ewig derselbe.

Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. (1. Johannes 5,20)