Als Christ in der Schule: abtauchen oder auftauchen?
Als Christ in der Schule: abtauchen oder auftauchen?
Ein Plakat an einer Uni brachte es auf den Punkt. In großer Schrift war zu lesen: CHRISTEN RAUS! Wer erstaunt näher trat, konnte das Kleingedruckte lesen: „... aus der Versenkung“. Wissen die anderen in der Schule, dass du Christ bist? Oder lebst du als „U-Boot Christ“ nach dem Motto: Schule ist wie Robinson – warten auf Freitag!
Von Montag bis Freitag abtauchen und am Wochenende unter den Brüdern und Schwestern wieder der „gute Christ“ sein, mag vielleicht als der problemlose Weg er- scheinen. Aber, mal ehrlich, zufrieden und glücklich kannst du mit so einem rückgrat- losen Christentum nicht sein. Vielleicht hilft dir das Nachdenken über einige Punkte zum Thema „Christsein in der Schule“ ein wenig weiter.
Jesus Christus ist dein Herr – auch in der Schule.
Als du den Herrn Jesus als deinen Erlöser angenommen hast, ist Er auch der Herr deines Lebens geworden. Und zwar jedes Bereichs deines Lebens. Wenn du morgens das Haus verlässt und in die Schule gehst, trittst du nicht aus dem Herrschaftsbereich Jesu hinaus. Es fällt bei dem, was du in der Schule siehst und hörst, nicht immer leicht, daran zu denken. Doch in dei- nem Leben ist Jesus Christus Herr. Er bestimmt dein Tun und Lassen, und nicht die „anderen“.
„Ich bin bei dir“ – auch in der Schule.
Die Zusage des Herrn, bei dir zu sein auch im Alltag, endet nicht an der Schultür. In der Klasse und auf dem Schulhof muss sich erweisen, ob dein Glaube echt ist und trägt. Nur wenn du den Herrn und seine Zusagen im Alltag beim Wort nimmst, wirst du die Glaubenserfahrung machen, dass Er hält, was Er verspricht. Er will dir helfen, gerade in den Zeiten, wo es schwer wird, weil du Widerstand spürst, oder noch eine Arbeit daneben ging. Dann darfst du Ihn bitten: „Herr, ich brauche deine Hilfe und Nähe jetzt ganz besonders!“
Die Schule ist genau der Ort, an dem Gott dich haben und gebrauchen möchte. Er möchte durch dich zu den Klassenkameraden reden! Sie haben ein „Recht“ darauf zu wissen, was du glaubst. Es wäre doch ein Trauerspiel, wenn deine Klassenkameraden einmal von dir sagen würden: „Er/sie war zwar ein sehr guter Kumpel, aber dass er/sie Christ war, das haben wir nicht mitbekommen.“ Christ sein im Alltag bedeutet nicht, dass wir ständig große Glaubenserfahrungen machen müssen: Was zählt, ist die Treue im Kleinen. Du denkst vielleicht: „Ich kann nicht so gut über meinen Glauben reden. Ich weiß oft nicht, wie ich das anfangen soll.“ Fang erst mal an, deinen Glauben zu leben, das andere kommt dann „von selbst“. Der folgende Slogan ist zwar kein Gesetz, aber so schlecht ist er auch nicht: „Rede nur dann von Jesus, wenn du gefragt wirst; aber lebe so, dass du gefragt wirst“. Wer als Christ glaubwürdig lebt, kann sicher sein, dass er Fragen auslöst.
Du bist das Salz der Erde – auch in der Schule.
Salz war in biblischer Zeit ein Konservierungsmittel, es verhinderte Fäulnis und Verderbnis1. Durch Christen, die nach der Bibel leben, will Gott den moralischen Verfall in den irdischen Beziehungen im menschlichen Leben (auch als Schüler) sozusagen „bremsen“. Wenn du gewisse Dinge nicht mitmachst (Unmoral, Sünde, Drogen, Alkohol, Betrug, Gewalt, Gehäs- sigkeit, Ausgrenzen von Mitschülern, etc) oder auch Dinge bewusst tust (die Wahrheit sagen, ehrlich, freundlich, hilfsbereit sein, etc), dann tust du es, weil dein Herr es so will. Aber du wirst erfahren, dass andere (wenn auch nur aus vernünftig-menschlichen Überlegungen) sich anschließen. So wird mitunter manches Verderben und manche Sünde nicht zur vollen Entfaltung kommen. Wäre es nicht schön, wenn du so ein „Salzstreuer“ in der Schule sein könntest?
Tipps für das Warten auf Freitag
Fang an oder fahre fort zu beten. Ich meine jetzt nicht ein Gebet wie „Herr, segne alle Schüler in unserer Schule; Amen.“ Sondern ich denke an ganz konkretes Beten für Schüler und Lehrer. Ich fang mal mit einer kleinen Aufzählung an, die du, da bin ich sicher, „endlos“ ergänzen könntest. Du darfst beten:
- dass du dich so verhältst, dass die Mitschüler in dir etwas von dem Herrn Jesus sehen können,
- für Anne, die offenbar große Probleme hat, aber so verschlossen ist,
- für eine Gelegenheit, mit Peter über den Herrn zu sprechen, und für die richtigen Worte,
- dass der Herr dir hilft, den Lehrern richtig zu begegnen – auch dem Mathelehrer, der dich total nervt,
- um Kraft, dich bei Sonja zu entschuldigen für dein Verhalten letzte Woche,
- (... darf unbegrenzt erweitert werden).
Steh zu deiner Meinung in Pause und Unterricht, auch wenn es heikel wird. Du brauchst wirklich nicht zu jedem Satz im Unterricht eine „christliche Stellungnahme“ abzugeben. Auch musst du nicht Gott, den Herrn Jesus und die Bibel verteidigen. Noch weniger geht es darum, jede Diskussion zu gewinnen. Aber du darfst bezeugen, woran du glaubst und was der Herr Jesus dir bedeutet. Bei entsprechender Vorbereitung kannst du – sicher mit passender Zurückhaltung – dann auch zu bestimmten Unterrichtsthemen die biblische Sicht vertreten. Wundere dich aber nicht, wenn dich dein Lehrer zum Beispiel bei dem Thema Evolution übertrumpft – er hat sich wahrscheinlich schon ein bisschen länger damit befasst –, aber die biblische Wahrheit bleibt trotzdem richtig. Und in der Pause: Sag deinen Klassenkameraden, dass du (als Junge) deine Männlichkeit nicht durch den Konsum von Nikotin und Alkohol beweisen musst. Steh doch dazu, dass du (als Mädchen) noch keine „einschlägigen“ Erfahrungen hast und bis zur Heirat Jungfrau bleiben willst. Wenn du es tust, wirst du die Freude erfahren, die ein Bekenntnis zu deinem Herrn mit sich bringt. Und nicht selten wird auch die Reaktion anderer dich erstaunen. Irgendwie ist auf einmal doch ein interessantes Gespräch über den Glauben in Gang gekommen.
Such die Gemeinschaft Gleichgesinnter. Die Gemeinschaft mit anderen Christen in deinem Alter im Bekanntenkreis, Jugendstunde etc. stärkt dir den Rücken. Dabei brauchst du nicht den großen Glaubenshelden zu spielen. Das nimmt dir in dem Kreis sowieso keiner ab. Die anderen wissen selbst, wie steinig der Weg als Christ in der Schule manchmal ist. Aber der Erfahrungsaustausch, die gegenseitige Ermunterung und Aufrichtung, wenn du mal gerade ganz „unten“ bist, ist auch ein Teil des Segens christlicher Gemeinschaft.
Christsein in der Schule – eine Chance. Dein Herr zählt auf dich!
Ebenso lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. (Matthäus 5,16)
1 Zur weiteren Beschäftigung mit den Begriffen „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ verweisen wir auf den Artikel „Salz und Licht“ in „Folge mir nach“, Heft 2, 1994. Wenn Ihr diesen Artikel nicht mehr findet: Wir senden euch gerne eine Kopie zu.
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