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Karneval im Licht der Bibel

In diesem Monat ist es wieder soweit: Ganze Teile Deutschlands stehen Kopf und feiern ausgelassen Karneval – allen voran das Rheinland mit Düsseldorf und Köln. Ein Brauchtum unserer Gesellschaft, an dem viele Christen nicht vorbeikommen. Dabei ist es sogar ein Fest, das einen starken kirchlichen Bezug hat, insbesondere zur katholischen Kirche.

 

Ein kurzer historischer Überblick

Es geht beim Karneval im weitesten Sinn um die Zeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit, die dem Osterfest vorausgeht. Das Wort Karneval selbst kommt aus dem Lateinischen „carne vale“ und bedeutet: „Fleisch, lebe wohl!“ Bevor man also in die von der Kirche angeordnete Fastenzeit eintritt, lässt man es vorher noch einmal so richtig krachen. Den Höhepunkt dieser Phase bilden dabei im engeren Sinn die Tage von Altweiber-Donnerstag bis zum Aschermittwoch. Der Donnerstag, die sogenannte „Weiberfastnacht“, ist der Auftakt für die dann folgenden Tage. In vielen Regionen stürmen die Frauen (eben die „Altweiber“) das Rathaus, schneiden dem Bürgermeister die Krawatte ab und übernehmen öffentlichkeitswirksam einen überdimensionierten Schlüssel als Symbol der Macht. Während der nächsten Tage werden Kostüme getragen und es wird bei lauter Musik ausschweifend gefeiert; dabei wird jede moralische Grenzüberschreitung bewusst oder billigend in Kauf genommen. Am Aschermittwoch hat dieses sündige Treiben ein Ende, indem man im Rheinland eine Strohpuppe (je nach Region Nubbel, Hoppeditz o.ä. genannt) verbrennt. Zuvor legen die Menschen ihre in dieser Zeit begangenen Sünden symbolhaft auf diese Puppe und verbrennen diese als eine Art „Sündenbock“. Katholisch geprägte Menschen gehen am Aschermittwoch in die Kirche, um ihre im Rahmen dieses Brauchs begangenen Sünden zu beichten. Im Gegenzug malt ihnen der Pastor mit Asche ein Kreuz auf die Stirn und sichert Sündenvergebung zu.

Aus dieser kurzen (und mit Sicherheit nicht vollständigen) Beschreibung des Karnevals bekommt man schon einen Eindruck, dass das Fest zum einen voller (böser) Symbolik ist. Zum anderen ist es ein Fest, das lasterhaftes Verhalten in einen kirchlichen, religiösen Rahmen stellt und damit zu rechtfertigen sucht. Sicher wird dies einer Vielzahl von Menschen heute kaum noch bewusst sein.

 

Karnevalsbräuche im Licht der Bibel

Wenn du an dieses Fest denkst, kommen dir vermutlich gleich viele Bilder in den Sinn Doch hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, was hinter diesen Handlungen wirklich steckt?

Die Zahl 11 spielt bekanntermaßen im Karneval eine wichtige Rolle. Es ist kein Zufall, dass es ausgerechnet diese Zahl ist. Gott hat den Menschen zehn Gebote gegeben (2. Mo 20). Die Zahl 11 steht symbolisch für die Übertretung der (zehn) Gebote Gottes. Und wer hat ein Interesse daran, dass Gottes Gebote übertreten werden? Keine Frage: Das ist Satan, der von Beginn der Menschheit an die Menschen zur Übertretung der Gebote Gottes verleitet (1. Mo 3; 1. Joh 3,8).

Beim Brauch der Altweiberfastnacht geht es symbolisch darum, dass Frauen über die Männer herrschen. Man kann sich gut vorstellen, dass es in der voremanzipatorischen Zeit ein Wunsch vieler Frauen war, sich gegen die damalige Übermacht der Männer aufzulehnen, die patriarchalischen Strukturen abzulegen und endlich einmal Macht über die (Ehe-)Männer auszuüben. Das wird durch die Schlüsselübergabe im Rathaus sowie das Abschneiden der Krawatten (als früher typisch männliches Kleidungsstück der höhergestellten Gesellschaftsschicht) symbolisiert. Letztendlich geht es hier aber darum, dass Frauen ihren von Gott gegebenen Platz in der Schöpfungsordnung verlassen. Nach dieser Schöpfungsordnung sind sie den Männern, die Männer dem Christus und der Christus Gott untergeordnet (1. Kor 11,3; Kol 3,18). Diese göttliche Ordnung wird im Karneval (un-)bewusst auf den Kopf gestellt. Und der Initiator ist hier wieder Satan, der Durcheinanderbringer.

Das vielleicht offensichtlichste Merkmal des Karnevals ist das Verkleiden. Auf den ersten Blick sieht das recht harmlos aus. Aber Vorsicht! Durch das Verkleiden legen die Menschen ihre eigentliche Identität ab und schlüpfen in eine Schein-Identität. Oft sogar mit dem Gedanken, dass man für sein Handeln hinter dieser (buchstäblichen) Maske ja im realen Leben gar nicht verantwortlich sei. Aber im Licht der Bibel ist das Unsinn. Gott ist zwar ein langmütiger und vergebender Gott. Aber Er hält keinesfalls den Schuldigen für unschuldig (4. Mo 14,18). Und überhaupt macht man Gott nichts vor: „Kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor dem Angesicht dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb 4,13). Mit oder ohne Maske – der Mensch ist für sein Tun und Lassen voll verantwortlich.

Sucht man in der Bibel nach Stellen zum Thema „Verkleidung“, stellt man Erstaunliches fest: Es gab viele Personen, die sich verkleidet haben. Beispiele dafür sind Saul (1. Sam 28), Tamar (1. Mo 38), Jakob (1. Mo 27), die Bewohner von Gibeon (Jos 9), Ahab (1. Kön 22; 2. Chr 35) und nicht zuletzt Satan selbst (2. Kor 11,14). Aber alle Begebenheiten haben zwei Dinge gemeinsam: Erstens wollten die Personen in allen Fällen ihre wahre Identität verbergen und zweitens war ihr Verkleiden ausnahmslos zum Schaden!

Das Verkleiden ist eigentlich ein Vortäuschen einer falschen Identität und damit nicht wahrhaftig. Auch hier ist der Teufel die treibende Kraft. Er ist nämlich ein Lügner und der Vater (= der Ursprung) der Lüge (Joh 8,44).

Weiterhin geht der Karneval mit ausgelassenem, hemmungs- und zügellosem Feiern einher. Unter dem Einfluss von reichlich Alkohol (und oft auch Drogen) sowie unter der Wirkung von lauter „Musik“ werden schlimme Sünden begangen – nicht selten auch solche, die noch lange nach Karneval traurige Auswirkungen haben. Wie diese Gelage für uns als Christen zu beurteilen sind, ist sehr leicht aus Gottes Wort zu erkennen. Wenn man 1. Petrus 4 liest, könnte man den Eindruck gewinnen, Petrus schreibt an uns Christen über den Karneval des 21. Jahrhunderts: „Denn die vergangene Zeit ist genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, indem ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Schwelgereien, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien; wobei es sie befremdet, dass ihr nicht mehr mitlauft zu demselben Treiben der Ausschweifung.“ (2. Petrus 2,13.14 und Epheser 5,18 bestätigen ergänzend, dass wir als Nachfolger Jesu keinen Anteil an diesem Treiben haben können.)

Als letzter Punkt sei auf das Thema „Sündenvergebung“ hingewiesen. In den eher protestantisch geprägten Regionen wird am Aschermittwoch eine Strohpuppe, der sog. Hoppeditz, als „Sündenbock“ verbrannt, auf dem man – so die „christliche“ Tradition – vorher die im Rahmen der Karnevalsfeierlichkeiten begangenen Sünden legt. In den vornehmlich katholisch geprägten Regionen geht man zur Beichte und bekommt mit dem Erhalt des Aschekreuzes auf die Stirn Vergebung der Sünden zugesprochen.

An dieser Stelle wird so richtig klar, dass hier jemand hinter den Kulissen steht, der sich – passend zum Karnevalsbrauch – auch verkleidet hat, um seine wahre Identität zu verbergen: Satan! Er hat das Kostüm eines Engels des Lichts an (2. Kor 11,14). Er gibt sich ganz christlich. Aber Gott zieht ihm die Maske ab, indem Er in seinem Wort schreibt, dass er ein Menschenmörder und Lügner ist (Joh 8,44). Der Teufel sündigt von Anfang an (1. Joh 3,8). Vergebung der Sünden gibt es ausschließlich durch ein aufrichtiges Bekenntnis vor Gott und auf der Grundlage des Sühnungswerkes von Golgatha (1. Joh 1,9; Kol 1,14). Wer etwas anderes behauptet, lügt. So wie Satan.

 

Kann ich Karneval nicht „ein bisschen mitfeiern“?

Das ist eine gut verständliche Frage, denn anders zu sein als andere ist selten leicht. Das Problem ist nur, dass wir uns damit zum einen in große Gefahr bringen, ebenfalls in Sünde zu fallen (Spr 6,27.28). Zum anderen verbindet man sich auf diese Weise mit einer jedenfalls bei Erwachsenen oftmals durch und durch sündigen Sache. Bitte lies zu dieser Frage die folgenden Bibelstellen: Jakobus 4,4; Röm 12,2a.

 

Der Christ und der Karneval

Wir haben also gesehen, dass der Karneval ein Fest ist, das einen satanischen Ursprung hat und jede von Gott gegebene Norm bewusst missachtet. Dabei gibt man sich womöglich dem Irrglauben hin, dass im Schutz einer Verkleidung verübte Sünden nicht so schlimm seien und diese mit einer menschlichen, unbiblischen Handlung vergeben werden könnten. Somit ist Karneval ein Fest, das sich mit den Grundsätzen der Bibel nicht vereinen lässt.

Christen haben die Aufgabe, inmitten ihrer Umgebung Christus darzustellen – das klärt eine Teilnahme an sündigen Feiern dauerhaft und motivierend zugleich:

 

„… damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens ...“
Phil 2,15.16

 

Auch wenn Karneval für uns nicht in Frage kommt, so will uns Gott niemals echte Freude verwehren. Im Gegenteil: Gehorsam Gott gegenüber bringt immer Segen und wahres Glück. Dazu wünsche ich dir Mut und Gottes Segen!