Editorial

„Welche solltet ihr dann sein …?“

Diese eigentlich rhetorische Frage stellt Petrus in seinem zweiten Brief. Vollständig lautet diese Frage: „Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit!“ (2. Pet 3,11).

Petrus schreibt, geleitet von dem Heiligen Geist, in diesem Kapitel von der Zukunft der Erde und offenbart, dass sie nach dem 1000-jährigen Reich aufgelöst werden wird und alle Werke der Menschen verbrannt werden.

Vielleicht fragst du: Das passiert doch erst irgendwann in der Zukunft - was hat das mit mir zu tun? Mehr, als wir vielleicht meinen (S. 14 Artikel „Zukunft schon heute erleben“)! Denn es rückt unsere Prioritäten und Wertmaßstäbe zurecht. Wie wichtig sind uns oft die materiellen Dinge, die uns umgeben und für die wir oft viel Zeit verwenden und Geld ausgeben. Ihre Bestimmung ist letztlich ihr Untergang im Feuer. Ja, welche sind wir dann, sprich, welchen Standpunkt nehmen wir im Blick darauf ein? Wollen wir geprägt sein von einem heiligen Lebenswandel und von der glücklichen Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, dem Herrn Jesus Christus?

Bei dem Thema „Jubeljahr“ (S. 10) geht es um ein ähnliches Thema. Es weist auf das 1000-jährige Reich hin, in dem jeder Israelit wieder in Besitz seines Erbes sein wird. Auch wir Christen warten darauf, dass wir unter „Jubel“  unser „Erbe“ antreten und heim ins Haus des Vaters kommen. Wir warten nämlich im engeren Sinn nicht auf die Auflösung der Elemente dieser Erde, sondern auf die Entrückung. Für die Wertschätzung der irdischen Dinge gilt aber dasselbe. Wie viel Zeit und Energie setzen wir für all das ein, was wir hier (glücklicherweise!) zurücklassen, wenn wir zu unserem Herrn gehen?

Das heißt nicht, dass wir hier nicht unsere Aufgaben erfüllen müssen, darüber belehrt uns Gottes Wort ganz klar (z.B. 2. Thes 3,6 ff.). Das heißt auch nicht, dass wir keine irdischen Freuden mehr genießen können, denn auch diese dürfen wir in Gemeinschaft mit dem Herrn erleben. Aber es geht um unsere Prioritäten: Was steht bei dir und mir an erster Stelle?