Buchempfehlung

180° - Wende zum Leben

 

Leseprobe

 

Ich diente tausend Göttern – Sheena

Ich wohne auf einer Insel in der Karibik und bin in einer Hindu-Familie auf- gewachsen. Wir gingen fleißig in den Tempel, fasteten, beteten die Götter an und brachten ihnen Opfer. Als Hindu lebt man in dauerhafter Angst vor dem Zorn der Götter. Wir hofften, diese durch Opfergaben von Obst, Süßigkeiten oder Geld zu besänftigen. Nachdem der Pandit, der hinduistische Priester, unsere Gaben geweiht hatte, legten wir sie vor einer Götzenstatue nieder. Doch nie geschah etwas. Die Statue regte sich nicht und wir wussten nicht, ob unser Opfer angenommen wurde. Unsere Herzen blieben genauso kalt und unbewegt. Wir verließen den Tempel so, wie wir gekommen waren: in Angst vor den zornigen Göttern und einem schlechten Karma. Niemals spürten wir Freude, niemals wussten wir, ob unsere Gebete gehört wurden.

Eines Tages wurde mein Vater so krank, dass man uns im Krankenhaus auf seinen Tod vorbereitete. Meine Mutter ging, weil sie keinen anderen Ausweg sah, in eine christliche Gemeinde – sie wusste gar nicht, warum – und bat den Pastor, mit ihr für meinen Vater zu beten. Es geschah etwas Unerklärliches: Kaum war sie zu Hause, rief das Krankenhaus an und berichtete, dass sich der Gesundheitszustand meines Vaters drastisch gebessert habe und er entlassen werden könne. Unmittelbar nach diesem ungewöhnlichen Ereignis wurde meine Mutter selbst Christ. Doch der Rest der Familie blieb im hinduistischen Glauben.

 

Besuch einer christlichen Gemeinde

Meine Mutter lud uns oft ein, mit zu ihrer christlichen Gemeinde zu gehen, doch niemand wollte, schließlich waren wir Hindus. Die plötzliche Heilung meines Vaters hatten wir bald vergessen, und so beteten wir weiter unsere Götter an. Doch jedes Mal, wenn ich im Tempel vor der großen Götzenstatue stand, ergriff mich panische Angst. Ich fürchtete, sie könnte mir etwas antun, weil ich wieder einmal gesündigt hatte. Inneren Frieden empfand ich zu kei- nem Zeitpunkt.

Als ich 25 Jahre alt war, lud mich meine Cousine ebenfalls zur Gemeinde ein. Natürlich wollte ich nicht hingehen, aber um das Gespräch zu beenden, log ich: „Ja, klar, ich werde kommen.“ Meine Mutter hatte das jedoch gehört und stellte mich enttäuscht zur Rede: „Bei mir blockst du jedes Mal ab, aber mit deiner Cousine gehst du?“ Nun hatte ich keine Wahl: Ich musste am nächsten Sonntag mit meiner Mutter in den Gottesdienst gehen.

Am Sonntag versuchte ich dann, irgendwelche Ausflüchte oder Entschuldi- gungen zu finden – keine Chance. Meine Mutter schleppte mich mit. Der Gottesdienst ging an mir völlig vorbei. Dennoch wollte meine Mutter, dass ich ihr versprach, sie auch nächsten Sonntag zu begleiten. Innerlich beschimpfte ich sie mit furchtbaren Ausdrücken. Doch weil ich Angst hatte, sie zu enttäuschen, ging ich schließlich wieder mit.

 

Die Wende

Und dann geschah es: Die Predigt packte mich. Ich erinnere mich nicht mehr an das Thema, aber seit diesem Sonntag musste mich niemand mehr einladen: Ich ging freiwillig in den Gottesdienst. Ich hatte schon lange eine Bibel im Haus gehabt und nie darin gelesen, aber jetzt griff ich begierig danach. Dieses Buch zu lesen, hat mich sehr froh gemacht. Natürlich begriff ich längst nicht alles, aber ich las einfach immer weiter. Die Bibel versprühte etwas, was ich im Hinduismus nie erlebt hatte: etwas Anziehendes, Lebendiges, Wunderbares. Ich war fasziniert und spürte, dass Gott dadurch zu mir spricht.

Ich kehrte darum dem Hinduismus mit seinen vielen Göttern und leeren Riten den Rücken zu und wollte nur noch dem Herrn Jesus, dem Sohn Gottes, nachfolgen. Ich verstand nicht viel vom Evangelium, aber ich begriff, dass ich als Sünderin göttliche Vergebung brauchte und dass Jesus Christus für mich am Kreuz gestorben ist. Das stand in völligem Gegensatz zu dem, was ich vorher im Hinduismus gelernt hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben zog Frieden in mein Herz ein!

 

Enttäuschende Erfahrungen

Nun ging es um die Frage: Zu welcher Gemeinde soll ich gehen? Die Gemein- de, zu der meine Mutter mich gebracht hatte, war leider in vielen Dingen sehr unbiblisch. Sie war eine „money church“, wie wir solche Gemeinden hier nennen. Es ging fast immer nur ums Geld. Wenn der Pastor für einen beten sollte, ließ er sich das bezahlen, und es wurde sogar „heiliges Öl“ verkauft, was angeblich Wunderheilungen bewirken kann. Ich merkte schnell, dass dies nicht die richtige Gemeinde war. Ich suchte ernsthafte Christen, die der Bibel wirklich folgen.

Ich ging in einige Gemeinden. Klare und biblisch fundierte Predigten bekam ich leider nicht zu hören. Entweder erzählte der Pastor von seinem Urlaub oder es ging nur um den Zehnten oder um das sogenannte Reden in Sprachen. Heute weiß ich deutlich, was ich damals spürte: Da stimmt etwas nicht! Und was das Schlimmste war – das Evangelium von Jesus Christus wurde nicht richtig oder nicht vollständig erklärt. Ich wusste zwar, dass der Herr Jesus für meine Sünden gestorben ist, aber die Segnungen und die Sicherheit eines Kindes Gottes waren mir nicht bekannt.

 

Heilsgewissheit

Das wurde mir klar, als Jahre nach meiner Abkehr vom Hinduismus plötzlich ein Missionar bei mir auftauchte. Er stellte mir die Frage, wo ich nach meinem Tod hingehen würde. Da ich, trotz meiner Bekehrung zu Jesus Christus, weiter viele Sünden in meinem Leben sah, antwortete ich tatsächlich mit „Hölle“. Danach öffnete mir der Missionar die Augen dafür, was die gute Botschaft des Evangeliums wirklich ausmacht. Ich erfuhr in diesem Gespräch, dass Gott mir für immer alle meine Sünden vergeben und mich durch den Glauben an Christus für gerecht erklärt hat. Mir wurde klar, dass ich ewiges Leben habe und ein Kind Gottes bin. Ich war schon einige Jahre errettet gewesen, ohne es zu verstehen. Doch jetzt hatte ich endlich Heilsgewissheit und kann mich täglich auf den Himmel freuen.

Ich bin überzeugt, dass der Herr mich mit dem Glaubensbruder zusammengeführt hat, damit ich mehr von der wunderbaren Wahrheit der Bibel begreifen darf. Mittlerweile bin ich in Gemeinschaft mit Gläubigen, die die Bibel als verbindliches Wort Gottes sehen. Nachdem ich eine falsche, gottlose, traurige Religion sowie irreführende Lehren des Christentums kennengelernt hatte, bin ich nun dort, wo der Herr Jesus mich haben möchte: in glücklicher Gemeinschaft mit ihm. Dahin will Gott dich auch bringen!