Zum neuen Jahr
Einfach nichts
„Nichts.“ – So lautet die Antwort auf eine Frage, die mich nun schon seit einigen Wochen begleitet. Eine Aussage, die mich ins Nachdenken gebracht und die zugleich für große Dankbarkeit und Ruhe gesorgt hat. Eine Aussage, die auf den ersten Blick „nichtssagend“ wirkt und doch Wesentliches beinhaltet. Eine Antwort, die dein und mein Leben verändern kann.
Jetzt hat das Jahr 2024 begonnen – die neuen Kalender hängen an der Wand oder stehen auf dem Schreibtisch. 366 Tage, die du gerne mit Gott erleben und dem Herrn Jesus nachfolgen möchtest. Vielleicht hast du dir gute Vorsätze gemacht, z.B.:
- täglich einen Abschnitt aus der Bibel lesen (am besten die ganze Bibel in diesem Jahr … puh, durchschnittlich drei bis vier Kapitel am Tag, das ist eine Menge Holz),
- regelmäßige Gebetszeiten einhalten (am besten so wie Daniel … aber, ob das mittags klappen wird? Naja, Hauptsache, es klappt überhaupt mal regelmäßig …),
- nicht mehr auf die leicht umstrickende Sünde reinfallen, die dich in trauriger Regelmäßigkeit einholt.
Eine nüchterne Bestandsaufnahme
Wenn es dir so geht wie mir, hast du jetzt schon verloren. (Okay, wenn du den Artikel am Neujahrstag liest, ist das eine steile Behauptung – aber lass uns am 31. Januar nochmal Rückschau halten …) Ich habe mir den einen oder anderen Vorsatz auch schon mit ins neue Jahr genommen und immer wieder feststellen müssen: Es klappt nicht. Überhaupt, alle festen Vorsätze – ganz gleich, an welchem Tag im Jahr gefasst – haben letztlich kaum eine Chance auf konsequente Umsetzung, weil wir den Kern des Problems nicht lösen bzw. verändern können: uns selbst.
Im Römer-Brief wird diese Bestandsaufnahme in aller Ausführlichkeit durchgeführt und es kommt ein zweifaches Ergebnis dabei heraus:
- Alle haben gesündigt, jeder Mensch ist ein Sünder und kann nur durch den Glauben an den Herrn Jesus und sein Erlösungswerk vor Gott gerecht gesprochen werden und Vergebung der Sünden empfangen. Das ist völlig unverdient, weil wir für diese Sünden eine ewige Strafe verdient hätten – der Herr Jesus hat diese Strafe getragen und ist für uns gestorben. So sind wir aus Gnade und durch Glauben gerechtfertigt worden. (Lies dazu bitte in Ruhe die Kapitel 3,1-5,11 in deiner Bibel!)
- Die Sünde als böses Prinzip der Auflehnung gegen Gott wohnt seit Adam in uns Menschen. Wir befinden uns in der Stellung von Sündern und werden von der Sünde beherrscht. Wenn wir uns selbst verbessern wollen (z.B. durch gute Vorsätze, eiserne Disziplin, Bibellesepläne, etc.), werden wir immer wieder scheitern, weil in uns, das ist in unserem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Ein Wollen mag vorhanden sein, an der Durchführung wird es früher oder später scheitern (vgl. Röm 7,15-20).
Und jetzt?
„Hey!“, denkst du jetzt vielleicht, „zum zweiten Punkt hast du ja gar keine Lösung aufgeschrieben …!“ Jetzt geht’s zurück zur Einleitung dieses Artikels und der etwas rätselhaften Aussage „Nichts.“ Die Frage zu dieser Antwort lautete nämlich sinngemäß:
„Was kannst du tun, damit du ein heiligeres, reineres Leben führst?“
Die Standardantworten auf diese Frage finden sich in den guten Vorsätzen, die bereits oben aufgeführt wurden. Das sind wir Menschen: Wir schaffen das. Es wird schon gehen. Einmal probier‘ ich‘s noch. Mit der Methode klappts jetzt aber wirklich. Diesmal war wirklich das allerletzte Mal. Und so weiter …
Erkennst du dich wieder? Ich erkenne mich auf jeden Fall – was meinst du, wie oft ich schon das eine mit aller Macht lassen oder das andere aus eigener Anstrengung tun wollte …
Die Antwort „Nichts“ ist die Lösung
Was soll das heißen? Lies zunächst einmal im Römer-Brief Kapitel 5,11-8,17. (Ich weiß, das dauert einen Moment – aber es lohnt sich!)
In diesen Kapiteln wird deutlich: Die Lösung für das zweite Problem ist in Verbindung mit dem „Fleisch“ (also mit dem, was wir von Natur aus sind) nicht möglich. Daraus kann einfach nichts Gutes hervorkommen. Das Geheimnis liegt also darin, dass wir lernen müssen und zugleich staunend feststellen dürfen: Gott hat bei der Bekehrung in uns etwas Neues geschaffen. Paulus spricht von der „Stellung von Gerechten“ (Kap. 5,19), einer „Neuheit des Lebens“ (Kap. 6,4), von dem „inneren Menschen“, der Gefallen hat an dem Gesetz Gottes (6,22) und das Gute will (Kap. 7,19), und schließlich davon, dass wir „in Christus Jesus“ (8,1) sind.
Wir können also tatsächlich von uns aus nichts tun, um Gott zu gefallen und das Sündigen zu lassen. Römer 6,14 sagt: „Die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.“ Das ständige Bewusstsein, dass wir mit Christus gestorben sind und Gott uns in Christus völlig unverdient gesegnet hat, richtet unseren Blick weg von uns selbst, hin zu Gott und seinem einzigartigen Sohn. Er wirkt in uns, in Ihm sind wir frei von der Macht der Sünde und des Gesetzes – wir sind eines anderen geworden, „damit wir Gott Frucht brächten“ (Kap. 7,4).
Nicht abgehoben, sondern aufgehoben
Das Jahr 2024 in dem Bewusstsein zu beginnen, dass wir selbst nichts tun können und müssen, um ein Gott gefälliges Leben zu führen, macht ruhig und glücklich. Gleichzeitig machen wir uns auch nichts vor: Wir schweben jetzt nicht plötzlich als „bessere Christen“ irgendwie abgehoben durchs Leben und haben auf einmal keine Probleme mehr mit der Welt, der Sünde und unserem Fleisch. Wir werden immer wieder Sünden zu bekennen haben, um die ungetrübte Gemeinschaft mit Ihm und Gott, unserem Vater, wiederherzustellen (1. Joh 1,9) – in dem dankbaren Bewusstsein, Christus als unseren Fürsprecher bei dem Vater zu kennen (1. Joh 2,1).
Dabei bleibt bestehen: Bei unserem Herrn Jesus Christus, in vertrauter Gemeinschaft mit Ihm, sind wir jeden Tag am besten aufgehoben – bis wir (hoffentlich in 2024!) von Ihm selbst in den Himmel geholt werden. Dann werden wir allezeit bei dem Herrn sein (1. Thes 4,17).
… nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.
Galater 2,20
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Viele Artikel zu unterschiedlichen Themen - aber immer mit einem Bezug zur Bibel.
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