Augenblick

Verstecken spielen?

Du sitzt in deinem Zimmer. Während deine Freunde sich heute Abend treffen, bist du allein. Im Moment ist das für dich angenehmer, weil dich so niemand fragen kann, wie es dir geht. Und falls es doch jemand tut, setzt du dein Lächeln auf und weichst den Fragen aus. Das, was in dir vorgeht, versteckst du vor anderen.

Du fragst dich, warum du das tust. Du willst dich schützen. Keiner soll etwas mitbekommen, damit du nicht mit allen darüber reden musst. Und damit die anderen nicht darüber reden.

Doch du weißt, dass das so nicht weitergehen kann. „Was soll ich nur tun?“, fragst du dich. „Kann ich jemanden hinter meine Fassade schauen lassen?“

Es hilft, wenn du zuerst mit dem sprichst, für den es keine Fassaden gibt. Der Herr Jesus kennt dich: alle deine Gedanken, alle deine Empfindungen und deine Sorgen und Ängste. Selbst dann, wenn du diese noch nicht einmal formulieren kannst.

Du weißt, dass der Herr Jesus dir gerne helfen möchte. Doch vielleicht fragst du dich, wie das gehen soll. Bete zu Ihm, Er hört dich! Du kannst Ihm alles sagen und Er versteht dich, sogar besser als jeder andere. Vielleicht hast du es schon erfahren, wie beim Gebet ein tiefer Friede dich erfüllt, der den Verstand übersteigt und dich ganz ruhig werden lässt.

Der Herr Jesus möchte dein Blick auf sich lenken und dir seine Sicht der Dinge zeigen. Er will dir zeigen, dass Er alles in der Hand hält und dass Er die Umstände so zugelassen hat, wie sie jetzt sind. Das zu akzeptieren, fällt manchmal sehr schwer. Und wir schaffen es nicht von heute auf morgen. Doch diese Perspektive, dass der Herr Jesus nur dein Bestes will, wird dich innerlich zur Ruhe kommen lassen.

Es hilft übrigens nicht, vor Menschen verstecken zu spielen. Natürlich muss nicht jeder wissen, was in mir vorgeht. Aber der Herr hat uns Menschen an die Seite gestellt, die uns eine Hilfe sein können. Lass dir zeigen, wem du dich anvertrauen kannst. Denke dabei nicht zuerst an die Gleichaltrigen, denn sie haben oft noch nicht so viel Lebenserfahrung. Es sollte jemand sein, der ein Vorbild für andere ist und mit den Gedanken Gottes vertraut ist. Diese Person in dein Herz schauen zu lassen, kostet Überwindung. Aber letztlich wirst du erleichtert sein, wenn andere helfen, die Last zu tragen.

„Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; Gott ist unsere Rettung“ (Psalm 68,20).

„Einer trage des anderen Lasten, und so erfüllt das Gesetz des Christus“ (Galater 6,2).