Botschaften verfolgter Christen

Ansporn für Treue im Glauben

Verfolger und Verurteilter

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Stärke, vor wem sollte ich erschrecken?

Psalm 27,1

Siehe, ich werde sie zwingen, dass sie kommen und sich niederwerfen werden vor deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.

Offenbarung 3,9

Während der Zeit, in der ich wegen des Evangeliums verfolgt wurde, wurde ich einmal zum Tod verurteilt. Doch der Herr beschützte mich. Anstatt hingerichtet zu werden, blieb ich im Gefängnis.

Einige Zeit später geriet der Richter, der mein Todesurteil verkündet hatte, selbst in Schwierigkeiten. Wegen zweifelhafter politischer Aktivitäten wurde er zu einer langen Haftstrafe verurteilt und kam in das Gefängnis, in dem ich mich befand. Aber nicht nur das – er zog sogar in meine Zelle ein!

Als er mich erkannt hatte, begann er zu weinen: „O Gott, ich ergebe mich. O Jesus, ich ergebe mich wirklich!“

Nach ca. fünf Minuten drehte er sich dann zu mir und sagte: „Sie sind es also. Erinnern Sie sich an mich? Ihr Leben lag in meiner Hand. Ich hatte Sie zum Tod verurteilt und habe wiederholt versucht, die Strafe vollstrecken zu lassen, aber jedes Mal, wenn ich Sie töten lassen wollte, ereignete sich etwas, das die Vollstreckung blockierte. Wer hätte sich vorstellen können, dass ich mich jetzt hier im Gefängnis befinde, zusammen mit Ihnen? Ich sehe, dass Ihr Gott Ihr Leben bewahrt hat. Sie sind in seiner Hand. Ich bin in der Hand der Parteivorsitzenden. Sie werden mich nicht am Leben lassen. Bitte, vergeben Sie mir. Ich brauche Ihren Jesus.“ Ich schaute ihn an. Er war mein Richter gewesen. Jetzt konnte ich sein „Richter“ sein. Und der Herr sagte mir, welches Urteil ich über ihn aussprechen sollte: Gott hat uns vergeben, und wir sollten das Gleiche tun. Und was unser Leben angeht – es ist in der Hand unseres Gottes: Nicht ein einziger Sperling fällt auf die Erde ohne unseren himmlischen Vater (vgl. Mt 10,29).

Li An (China)