Editorial
Corona … hoffentlich!
Die Jahresmitte liegt hinter uns. Eine erste Jahreshälfte, die sich wohl keiner im Januar so vorgestellt hätte. Die Coronakrise hat in kürzester Zeit unseren Alltag stark verändert und Dinge, die wir bis dahin für selbstverständlich hielten, schätzen wir heute als Privileg…
Natürlich hoffen wir, dass die Normalität bald ohne Einschränkungen wieder zurückkehrt. In einigen Regionen ist dies ja schon fast der Fall, andere sind vorsichtiger. Eins aber sollte am besten bleiben: Die Dankbarkeit dafür, dass wir uns frei versammeln können. Vielleicht waren die vergangenen Monate auch noch zu weiteren Dingen nützlich:
- Hoffentlich konnte die Coronakrise uns neu auf den Himmel ausrichten, wo Gott, der Vater wohnt, bei dem keine Veränderung ist noch der Schatten eines Wechsels (Jak 1,17). Nur dort ist Beständigkeit und Sicherheit – wonach sich die Menschen hier sehnen. Dort ist unsere Heimat und unser Ziel (vgl. S. 8). „Wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was tut dann der Gerechte?“ (Ps. 11,3).
- Hoffentlich konnte die Coronakrise uns auch Gottes Wort neu wertvoll machen. Jeder von uns müsste eigentlich in den vergangenen Monaten mehr Zeit zum Lesen gehabt haben. Vielleicht überprüfen wir mal unser Bibelleseverhalten. Eine Anregung dazu findet sich auf S. 24.
- Hoffentlich konnte die Coronakrise auch unsere Wertschätzung für die Zusammenkünfte der Gläubigen erhöhen oder zurückbringen. Bei allen positiven Aspekten von Online-Meetings fühlen wir doch sicher alle: Kein Livestream eines Vortrags im Internet, keine Telefon- oder Video-Konferenz kann ein Zusammenkommen zum Namen des Herrn Jesus ersetzen, wo Er in der Mitte ist!
- Hoffentlich konnte die Coronakrise uns deutlich machen, wie wertvoll auch andere Treffen mit Gläubigen sind, wie z.B. zu Bibelkonferenzen, biblischen Vorträgen etc., bei denen wir miteinander Gemeinschaft haben können. Auch das kann kein virtuelles Treffen ersetzen.
- Hoffentlich konnte die Coronakrise uns in der schnelllebigen Zeit auch etwas „herunterkühlen“, wo wir sonst von Termin zu Termin hetzen, von Wochenende zu Wochenende denken und kaum Zeit für Gespräche in der Familie haben. Manches, was vorher auf der Strecke blieb, konnten wir vielleicht einmal nachholen. Der Herr Jesus sagte einmal seinen Jüngern: „Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus“ (Mk 6,31).
Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Wir können uns sicher sein: Gott benutzt auch äußere Umstände, um uns wieder mehr zu Ihm und zu seinem Sohn zu ziehen. Wir wollen uns gerne ziehen lassen – und bei Ihm bleiben.
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