Glaube im Alltag
Risikolose Geldanlage mit maximaler Rendite
In der aktuellen Zinssituation ist es fast unmöglich, eine risikoarme Geldanlage mit einer vernünftigen Rendite zu finden. Wohin also mit dem Geld? Wie viel Risikoanteil in Form von Aktien soll ich beimischen? Sind Gold oder Immobilien eine gute Alternative? Solche Fragen stellen sich Menschen, die ihr Geld sinnvoll anlegen möchten, um es zu erhalten und zu vermehren.
Der Herr Jesus hat seinen Zuhörern einmal folgenden Rat gegeben: „Verkauft eure Habe und gebt Almosen“ (Lk 12,33). Und gleichzeitig hat Er ein unglaubliches „Renditeversprechen“ gegeben. Würde ein Anlageberater seinen Kunden so ein Versprechen machen, würde er seinen Job aufs Spiel setzen. „Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, unvergänglich, in den Himmeln.“ In diesem Zusammenhang habe ich schon einmal den folgenden Satz gehört: „Abgeben ist die beste Form der Kapitalanlage.“
Was hat der Herr Jesus damit gemeint? Der Herr Jesus sagte seinen Jüngern und damit auch uns, dass wir von dem, was uns an Vermögen anvertraut ist, weitergeben sollen. Aber nicht nur einfach weitergeben und „weg ist es“. Nein, weitergeben, um es einmal als Schatz wiederzubekommen; und zwar nicht wie bei einer Geldanlage, die am Laufzeitende fällig ist und mit Zinsen zurückgezahlt wird, sondern als ein unvergänglicher Schatz. Ein Schatz mit Ewigkeitswert. Im Himmel werden wir dafür eine Belohnung erhalten, an der wir uns immer erfreuen werden.
Zwei Frauen gaben Ihm ihr Vermögen!
Es gibt in der Bibel einige Beispiele von Menschen, die ihr Vermögen dem Herrn Jesus zur Verfügung gestellt haben. Dabei ist es auffallend, dass es nicht selten Frauen waren. „Und es geschah danach, dass er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das Reich Gottes verkündigte. Und die Zwölf waren bei ihm, und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalene, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere Frauen, die ihm mit ihrer Habe dienten“ (Lk 8,1-3). Zwei Beispiele aus dem Neuen Testament fallen mir allerdings besonders ins Auge. Da waren zwei Frauen, die sehr unterschiedlich waren: Die eine war vermögend, die andere arm; die eine hatte wahrscheinlich nicht viel Kenntnis über den Herrn Jesus, die andere verstand Ihn besser als alle anderen.
Die eine gab Gott im Verborgenen (der Herr Jesus hat es trotzdem gesehen und registriert), die andere gab vor den Augen einer ganzen Schar an Männern (und musste dafür auf der einen Seite harsche Kritik einstecken, auf der anderen Seite hat sie aber die volle Anerkennung des Herrn Jesus bekommen). Für beide gilt gleichermaßen, dass sie durch ihr Verhalten zeigten, wie ihr Herz zum Herrn Jesus stand:
Die Witwe gibt alles!
In Markus 12,41-44 lesen wir die Begebenheit von einer armen Witwe, die alles, was sie an Geld besaß, in den Schatzkasten am Tempel gelegt hat. Sie war nicht die einzige, die dort Geld hineingetan hat. Sie war vermutlich sogar diejenige, die den geringsten Betrag einlegte. Aber wenn wir die Bewertung des Herrn Jesus lesen, dann sehen wir, welcher Maßstab gilt: „Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle.“ Warum? „Alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrem Mangel, alles, was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt.“ Was für ein Glaube und was für ein Herz für Gott!
Eine Frau, die es als Witwe und damit ohne Ernährer schon schwer genug hatte, gibt Gott alles, was sie noch zum Leben hat und dringend benötigt. Wahrscheinlich ist keiner der Leser in einer vergleichbaren Situation. Wir gehören eher zu der Gruppe, die etwas aus ihrem Überfluss geben können, selbst wenn du noch Schüler oder Student bist. Deshalb stellt sich uns die Frage, wie und was wir dem Herrn geben.
Maria von Bethanien bringt ein gewaltiges Opfer
In Johannes 12,1-8 lesen wir die zu Herzen gehende Begebenheit von Maria, die eine sehr kostbare und wertvolle Narde nimmt und damit die Füße des Herrn Jesus salbt. Auch wenn wir nicht wissen, in welcher finanziellen Situation Maria mit ihrer Familie war, dürfen wir davon ausgehen, dass es ein großes Opfer war, das sie dem Herrn Jesus brachte. Die Salbe hatte einen enorm hohen Wert. Wenn wir bedenken, dass ein Tagelöhner einen Denar an Tageslohn erhielt, hatte die Narde mit 300 Denaren ungefähr den Wert eines Jahreseinkommens (also in heutige Verhältnisse übertragen ungefähr den Gegenwert eines guten Mittelklassewagens).
Kostbarer als der materielle Wert der Salbe war für das Herz des Herrn Jesus, dass eine Frau Ihn verstand. Sie hatte aber nicht nur ein großes Wissen über den Herrn Jesus, sondern diese Erkenntnis bestimmte ihr Leben. Sie zeigte Ihm ihre Wertschätzung. Wir wissen nicht, wie lange Maria für die Salbe gespart hatte. Wir wissen auch nicht, zu welchem Zweck die Salbe im Haus war. Wir sehen aber, dass Maria diese kostbare, wertvolle Salbe unwiederbringlich für den Herrn Jesus benutzte.
Für uns stellt sich die Frage, wie groß unsere Wertschätzung für den Herrn Jesus ist. Wertschätzung zeigt sich nicht nur im Geben von Geld. Sind wir wirklich bereit, echte Opfer für den Herrn Jesus zu bringen?
Der Gegensatz: ein junger Mann hängt an seinem Vermögen!
Im krassen Gegensatz zu diesen Frauen steht der junge Mann, von dem wir in Markus 10,17-22 lesen. Auf die Aufforderung des Herrn Jesus „Eins fehlt dir: Geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen“ reagierte der junge Mann so: „Er aber wurde traurig über das Wort und ging betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer.“
Er war mit dem Wunsch zum Herrn Jesus gekommen, etwas „aufzuwenden“ zum Erwerb des ewigen Lebens. Etwas tun war in seinen Augen in Ordnung, aber doch nicht gleich alles geben! Und auch, als der Herr Jesus hier diese enorme „Renditechance“ zusichert: „Du wirst einen Schatz im Himmel haben“, war ihm der Einsatz dafür zu hoch.
Praktische Konsequenzen
Wir sehen also zwei Menschen, die ihr Vermögen oder einen Teil davon dem Herrn Jesus gegeben haben, und eine Person, die so sehr an ihrem Vermögen hing, dass sie lieber dem Herrn Jesus den Rücken zukehrte, als die vermeintliche Sicherheit des Geldes aufzugeben.
Sowohl die arme Witwe, als auch Maria werden ihren Lohn (ihre Rendite) von dem Herrn Jesus bekommen. Für den jungen Mann wünschen wir uns, dass er doch noch über die große Hürde seines Vermögens hinweg den Weg zum Heiland gefunden hat.
Wir wollen den Herrn Jesus durch Glauben und Vertrauen (wie die arme Witwe) ehren und Ihm unsere Wertschätzung (wie Maria) entgegenbringen. Das können wir unter anderem dadurch tun, dass wir dem Herrn Jesus etwas von unserem Vermögen zur Verfügung stellen. Damit erwerben wir nicht den Himmel, aber damit zeigen wir als Gläubige, dass wir unsern Retter mehr lieben als unser Vermögen. Der Schatz im Himmel dafür ist uns jetzt schon sicher.
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