Zum Nachdenken

Das 5G-Netz des Christen - Immer eine gute Verbindung nach oben

Das mobile Internet ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Unterwegs surfen wir mit unserem Smartphone bei gutem Empfang im 3G- oder 4G-Netz. Und schon bald wird es mit 5G ein sehr viel besseres Mobilfunknetz in Deutschland geben. In diesem Artikel werden wir über ein ganz anderes „5G-Netz“ nachdenken, das uns Christen zur Verfügung steht.

 

Unterwegs mit dem Auto und mal eben schnell die nächstgelegene Tankstelle suchen? Im Urlaub und mal eben schnell ein Foto auf Instagram posten? Ständig benutzen wir das mobile Internet, aber manchmal funktioniert es nicht „mal eben schnell“: Die App lädt und lädt und lädt ... Dieses ärgerliche Problem tritt besonders in ländlichen Regionen auf, wo man auch im Jahr 2020 häufig nur ein schlechtes Mobilnetz zur Verfügung haben wird.

Das soll sich bald ändern, denn der Ausbau des Mobilfunknetzes schreitet weiter voran. Der neuste Schrei ist 5G: die fünfte Generation. Diese neue Technologie soll mit einem engmaschigen Netz von Antennen und mit hohen Frequenzen dafür sorgen, dass das mobile Internet in weiten Teilen Deutschlands ultraschnell wird. Im Sommer 2019 sind die 5G-Lizenzen für unglaubliche 6,5 Milliarden Euro an verschiedene Mobilfunk-Anbieter versteigert worden. Bis zum Jahr 2025 soll 5G der neue Standard für das mobile Internet werden.

Uns Christen steht ein ganz anderes „5G-Netz“ zur Verfügung – immer und überall: unterwegs und zu Hause, völlig kostenlos und garantiert ohne Funkloch! Ich möchte fünf „Basis-Hilfsmittel“ für unseren Glaubensweg vorstellen, die alle mit „G“ anfangen.

 

Gottes Wort

Dass wir eine Bibel besitzen, ist normal für uns. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst machen, was für einen großartigen Schatz uns Gott mit der Bibel geschenkt hat. Die Bibel ist sein Wort, denn Er ist der Autor. In der Bibel teilt Er uns seine Gedanken mit; Er zeigt uns, wie die Dinge wirklich sind und wie wir ein Leben zu seiner Ehre führen können.

Wenn wir das Wort Gottes aufmerksam lesen, hat es immer eine Wirkung auf uns (Heb 4,12): Mal werden wir ermuntert, ein anderes Mal werden wir gewarnt; das Wort Gottes reinigt uns (Eph 5,26) und schenkt uns Einsicht (Ps 119,130); es leitet uns auf einem guten Weg (Ps 119,105) und stärkt uns.

Ohne das Wort Gottes kann ein Christ eigentlich nicht überleben. So wie wir täglich Nahrung zu uns nehmen, sollten wir auch jeden Tag unseren inneren Menschen mit geistlicher Nahrung versorgen (Jer 15,16). Nur so können wir wachsen und reife Christen werden (1. Pet 2,2).

Gebet

Eng verbunden mit dem Wort Gottes ist das Gebet: Wenn ich die Bibel lese, spricht Gott zu mir; wenn ich bete, spreche ich zu Gott. Auf diese Weise entsteht eine wunderbare Kommunikation zwischen dem großen Gott und mir, zwischen dem Himmel und der Erde. Dabei brauche ich keine bestimmten Formulierungen zu verwenden, sondern ich darf so mit Gott sprechen, „wie es mir ums Herz ist“. Ganz frei, aber immer respektvoll (vgl. Pred 5,1).

In der Bibel finden wir sehr viele Hinweise für ein lebendiges Gebetsleben, und es gibt unzählige Bibelkommentare über die verschiedenen Aspekte des Gebets. Trotzdem haben wir unsere Probleme damit: In der Theorie wissen wir, wie wichtig das Gebet ist, aber in der Praxis beten wir viel zu wenig und viel zu oberflächlich. Kennst du das auch? Vielleicht kannst du mal einige Bibelverse in den Briefen des Neuen Testaments heraussuchen, in denen wir zum Gebet aufgefordert werden, und darüber nachdenken. Ich mache mal den Anfang mit Kolosser 4,2:

  • „Verharrt im Gebet“: Paulus fordert uns auf, mit Ausdauer zu beten, immer wieder für dieselbe Sache (vgl. Röm 12,12). Wie häufig erfahre ich von einer Not in meinem Umfeld und nehme mir vor, dafür zu beten, aber höre dann nach einigen Tagen wieder damit auf.
  • „und wacht darin“: Natürlich sollen wir nicht beim Beten einschlafen (vgl. Mt 26,40-41). Aber darüber hinaus beinhaltet diese Aufforderung, ein wachsames und Gott geweihtes Leben zu führen, damit unser Gebetsleben nicht beeinträchtigt wird (vgl. 1. Pet 3,7; Jak 4,3).
  • „mit Danksagung“: Wir sollten Gott nicht nur unsere Bitten vorbringen, sondern Ihm auch unseren Dank aussprechen: Für die Gabe seines Sohnes (2. Kor 9,15), für jede geistliche Segnung (Eph 1,3), aber auch für seine vielen Hilfen und Gebetserhörungen im Alltag.

Geist Gottes

Während der Herr Jesus Christus nun im Himmel ist, haben wir eine andere göttliche Person bei uns auf der Erde: Der Heilige Geist wohnt seit unserer Bekehrung dauerhaft in uns. Als die Kraft des neuen Lebens wirkt Er in uns Gläubigen, damit wir einen Weg zur Ehre Gottes gehen. Die Tätigkeiten des Heiligen Geistes sind vielfältig: Er verherrlicht den Herrn Jesus (Joh 16,14), Er gibt uns ein Verständnis der Bibel (Joh 14,26; 16,13), Er wirkt, wenn wir beten (Röm 8,26.27), Er leitet uns bei Entscheidungen (Röm 8,14; Gal 5,18), Er richtet das Fleisch in uns (Gal 5,16-25), Er hält unser Warten auf das Kommen des Herrn Jesus frisch und lebendig (Gal 5,5; Off 22,17) … Diese Aufzählung kann fortgesetzt werden. Wir können gar nicht dankbar genug sein, dass wir den Heiligen Geist besitzen!

Glaube

Durch den Glauben an Jesus Christus und sein Werk vom Kreuz haben wir das ewige Leben empfangen (Joh 3,16.36). Das war der rettende Glaube. Jetzt geht es weiter: Als Kinder Gottes möchten wir auch im Glauben leben, das bedeutet, dass wir Gott und seinen Zusagen vertrauen. Anders als die Welt uns heute weismachen möchte, ist der Glaube nichts Vages oder Unsicheres, sondern etwas Sicheres und Festes. „Der Glaube ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht“ (Heb 11,1). „Glauben“ steht also nicht dem „Wissen“ gegenüber, sondern dem „Sehen“ (2. Kor 5,7): Weil man die himmlischen und zukünftigen Dinge nicht sehen kann, muss man sie glauben. Hebräer 11 zeigt uns beeindruckende Beispiele von Menschen aus dem Alten Testament, die selbst in schwierigen Situationen Gott völlig vertraut haben. Ihren Glauben dürfen wir nachahmen (vgl. Heb 13,7).

Gemeinschaft

Gott hat uns Menschen so geschaffen, dass wir keine isolierten Einzelgänger sind, sondern soziale Wesen, die Gemeinschaft mit anderen suchen. Das gilt besonders für uns Gläubige. Wir haben Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus (1. Joh 1,3). In der Praxis geschieht das dadurch, dass wir durch den Heiligen Geist in die Gedanken und Empfindungen Gottes eingeführt werden und dadurch mit Ihm in Übereinstimmung sind. Gemeinschaft mit Gott bewirkt eine große Freude (1. Joh 1,4).

Auf dieser Grundlage können wir Kinder Gottes dann auch Gemeinschaft untereinander pflegen (1. Joh 1,3.7) – so wie die ersten Christen es vorbildlich praktizierten (Apg 2,42). Diese Gemeinschaft drücken wir besonders in den Zusammenkünften als Versammlung (Gemeinde) aus, wenn wir gemeinsam vor Gott und dem Herrn Jesus sind. Aber die Gemeinschaft, die wir in Gottes Wort finden, geht weit über die Zusammenkünfte hinaus.

Wir merken, dass die Gemeinschaft des Herzens viel mehr ist als bloße Geselligkeit. Und dennoch äußert sich die innere Verbundenheit der Gläubigen auch dadurch, dass wir uns treffen und gerne gemeinsam Zeit miteinander verbringen. Für einen gesunden Christen ist es deshalb selbstverständlich, viel Kontakt mit Glaubensgeschwistern zu pflegen. So kann man sich in der Familie Gottes gegenseitig ermutigen, stärken und helfen. Christliche Freundschaften sind außerdem ein starker Schutz vor den Angriffen der Welt; das ist besonders (aber nicht nur) für junge Gläubige wichtig!

 

Der rege Gebrauch dieser fünf „Hilfsmittel“ sichert uns eine stabile Verbindung nach oben zu unserem Gott und Vater und dem Herrn Jesus Christus, so dass wir ein Leben zur Ehre Gottes führen können. Und wenn es doch mal Verbindungsprobleme gibt, liegt es immer an uns: Wir haben keinen Hunger mehr nach Gottes Wort, wir beten vielleicht eigensüchtig (Jak 4,3) oder wir haben den Heiligen Geist betrübt (Eph 4,30), wir haben k(l)einen Glauben (Mt 14,31) oder wir vernachlässigen die Gemeinschaft mit Gott und den Geschwistern (Joh 13,8; Heb 10,24-25).

 

Zum Schluss: In den Evangelien und den Psalmen finden wir beschrieben, wie der Herr Jesus als Mensch auf der Erde diese fünf Punkte vollkommen ausgelebt hat. Auch darin soll Er unser Vorbild sein!