Jesus Christus

Jesus Christus – einzigartig! (3)

Andachten über den Erlöser

 

Was bedeutet uns eigentlich der Herr Jesus? Kennen wir Ihn schon richtig? Und wie kann ich Ihn eigentlich anhand konkreter Gesichtspunkte besser loben, anbeten? Gerade seine Leiden als Mensch beinhaltet Facetten, die uns veranlassen, unseren Erlöser zu preisen. Nach dem Nachdenken über das Herz und die Seele des Herrn wollen wir jetzt sehen, was den menschlichen Geist des Herrn Jesus kennzeichnete.

Der Geist des Herrn Jesus

Der Geist des Menschen steht in Gottes Wort für sein Denkvermögen, für seine Persönlichkeit, auch für seine Fähigkeit, mit Gott zu kommunizieren. Nur der Mensch hat einen Geist (Pred 12,7; 1. Kor 2,11; Lk 8,55), die Tiere nicht. Auch der Herr Jesus hatte einen echten menschlichen Geist. Denn Er ist wirklich „im Fleisch gekommen“, hat „Fleisch und Blut angenommen“, und der Mensch besteht aus Geist, Seele und Leib (1. Joh 4,6; Heb 2,14; 1. Thes 5,23). Und auch dieser Aspekt des Menschseins unseres Herrn war Leiden ausgesetzt:

  • Vom Beginn seines Dienstes an schlugen dem Herrn Feindschaft und Hass entgegen. Als Er einen Gelähmten heilen wollte, besprachen sich seine Feinde über sein Auftreten. Doch der Herr erkannte in seinem Geist, was sie geredet hatten. Er war und blieb der allwissende Gott, auch als Mensch auf der Erde (Mk 2,8).
  • Am Grab des Lazarus sah der Herr das ganze Ausmaß der Sünde und des Bösen. Er seufzte tief in seinem Geist. Die Macht des Todes stand vor seinem Geist – und obwohl Er wusste, dass Er kurz darauf Lazarus wieder ins Leben zurückrufen und dem Teufel diese Macht einmal durch den Tod selbst nehmen würde (Heb 2,15), bewegte Ihn diese Tatsache tief (Joh 11,33). So tief, dass Er sogar weinte!
  • Der Herr sprach mit seinen Jüngern auf dem Obersaal über großartige Segnungen – doch da war ein falscher Jünger in der Runde, einer, der Jesus verraten würde. Der Herr wurde jetzt – Er wusste ja schon lange um Judas‘ Haltung – im Geist erschüttert (Joh 13,21). Die Untiefen menschlicher Bosheit berührten das Innere von Jesus Christus. Es ließ Ihn nicht etwa kalt – Er litt im Gegenteil bewusst im Wissen um das Böse.
  • Der Leidensweg des Herrn führte über Gethsemane und Gabbatha (Joh 19,13) nach Golgatha. Seine Seele war satt von Leiden, sein Herz zerschmolzen. Doch Er selbst als Person war im vollen Besitz und in der „Verfügungsgewalt“ über sein Leben. So konnte Er nach einem lauten Schrei den Geist aufgeben, sterben (Mt 27,50). Das war sein Tod als Mensch, als Erlöser. „Christus ist für unsere Sünden gestorben“ (1. Kor 15,3)!
  • Doch dieser gleiche Herr ging nicht nur in den Sühnungstod, Er übergab den Geist seinem Vater. Er vertraute Ihm sein vollkommenes Leben als Mensch an – in tiefem Frieden (Lk 23,46).
  • Schließlich – das ist noch eine Stufe „höher“ – neigte der Herr das Haupt und übergab den Geist (Joh 19,30). Das griechische Wort für „übergeben“ ist noch stärker als das in Lukas 23 und zeigt an, dass der Herr Jesus als Sohn Gottes sein Leben wirklich selbst lassen konnte (Joh 10,17). So göttlich groß ist unser Herr, auch im Tod!

Es fällt mir schwer, den Herrn Jesus in seinem Menschsein zu erfassen, sein menschlicher Geist übersteigt mein Verständnis ganz erheblich. Aber ich möchte einfach stillstehen vor seiner Größe als Mensch und vor den vielen Aspekten seiner Leiden, die Er als Mensch erduldet hat.