Editorial

Grußwort

Kein Mensch kann sich die Zeit aussuchen, in der er leben will, oder die Gesellschaft, in die er hineingeboren wird, das Land, wo er aufwächst. Alles, so auch diese Gegebenheiten sind in der Hand Gottes, der alle Dinge lenkt. Das zu wissen und zu bedenken macht uns demütig und weise in Bezug auf die immer wieder erhobene Frage, ob früher nicht alles besser war. Dazu gibt der Prediger einen deutlichen Kommentar: „Sprich nicht: Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach“ (7,10). Wir leben im „Heute“ und müssen uns darin bewähren, ohne scheinbar angenehmere Zeiten und Umstände nostalgisch herbeizuwünschen, in denen wir es besser hätten. Als Gläubige kennen wir doch die große Wahrheit, dass Gott Derselbe ist und sich nicht verändert, denn „wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anfang an. Ich, der Herr, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe“ (Jes 41,4; s.a. Hebr 13,8). Das muss uns bewusst sein, gibt Sicherheit und stärkt unser Vertrauen auf unseren Herrn.

Auf der anderen Seite sehen wir, dass sich die biblische Vorhersage erfüllt, dass es gerade im Bereich der Christenheit einen rasanten Verfall gibt, „dass in [den] letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, [den] Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott“ (2. Tim 3,1). Ganz sicher steht auch Satan dahinter, der alle göttlichen Maßstäbe und Ansprüche verneint und Menschen – meist unmerklich – dahin (ver)führt, zu tun und zu denken, was vermeintliche innere Freiheit verspricht und in Wahrheit eine weitere Knechtschaft bedeutet: atheistische (gegen Gott gerichtete) Ideologien wie Marxismus, Evolutionstheorie und – in neuester Zeit – Gender Mainstreaming, das alle gesellschaftlichen und öffentlichen Grundentscheidungen beeinflusst und zu durchdringen sucht.

So leben wir „inmitten  eines verdrehten  und  verkehrten  Geschlechts“, aber mit der Aufforderung, „wie  Lichter  in  [der] Welt“ zu scheinen, „darstellend  [das] Wort  [des] Lebens“ (Phil 2,15). Ja, wir möchten mit ganzer Festigkeit bei dem heiligen Wort bleiben, ob es um den Weg zum Leben (den Weg der Errettung) oder den Weg des Lebens (den Weg des Gehorsams und der Treue) geht, ob es um die Schöpfungsordnung unseres Gottes geht oder um die großartigen Aussagen über die neue Schöpfung. Bei dem Wort bleiben heißt bei Ihm bleiben, bei „Christus Jesus, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung“ (1. Kor 1,30).