Themenheft

Apologetik & Erfüllte Prophetien

Antworten auf die Skeptiker

„Woher willst du wissen, dass die Bibel Gottes Wort ist? Sie ist doch von Menschen geschrieben.“  „Die Bibel ist doch voller Fehler und Widersprüche.“ Der Teufel macht einen Dauerbeschuss auf das Buch, das sich die Wahrheit nennt.

Müssen wir die Bibel verteidigen? Versuchen, sie in Schutz zu nehmen? Nein, sie verteidigt sich sozusagen selbst. Ein Löwe muss auch nicht von außen her geschützt werden. Er verteidigt sich selbst.

So tut es auch das Schwert des Geistes, das Wort Gottes. Es ist glaubhaft, weil es genügend Beweise liefert, sich als Wort Gottes zu legitimieren. Dennoch benutzt Gott dafür auch Menschen. Das ist das, was man Apologetik nennt: Argumentationshilfe zu liefern für die absolute Echtheit der Bibel.

 

Zur Apologetik

„Apologetik bezeichnet die Verteidigung einer (Welt-)Anschauung, insbesondere die wissenschaftliche Rechtfertigung von Glaubenslehrsätzen, und jenen Teilbereich der Theologie, in dem man sich mit der wissenschaftlich-rationalen Absicherung des Glaubens befasst“ (Quelle: Wikipedia).

Bereits im Neuen Testament wird an mehreren Stellen von „Apologie“ gesprochen. In 1. Petrus 3,15 heißt es: „Seid jederzeit bereit zur Verantwortung (apologian) gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist.

Auch bei Paulus finden Apologetik: Schlagkräftig bewies Er den Juden, dass Jesus tatsächlich erwiesenermaßen der Christus ist: „… brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist“ (Apg 9,22).

Eine Analogie …

Stell dir einen echten Kriminalfall vor. Jemand hat einen Holzklotz von der Brücke geworfen. Ein fahrendes Auto wurde getroffen, die Fahrerin ist daraufhin tragisch ums Leben gekommen.  Lange Zeit hat die Polizei nach dem Täter gesucht. Leider zunächst erfolglos. Dann jedoch wurden im Labor an dem Holzstück DNA-Spuren gefunden. Daraufhin wurden in der Region alle Männer aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben.

 

 

 

 

Diese Nachricht wurde über die Medien verbreitet. Auch der Täter hat diese Aufforderung mitbekommen und bekommt Angst. So überlegt er sich eine seiner Meinung nach wasserdichte Argumentation. Er erklärt bei Abgabe der Speichelprobe: „An dem besagten Tag bin ich tatsächlich in der Nähe des Anschlagsortes gewesen. Auf der Brücke habe ich einen schweren Holzscheit liegen sehen. Um einen Unfall zu vermeiden, habe ich ihn von der Brücke weggetragen. Es kann also durchaus sein, dass meine Spuren an dem Scheit zu finden sind.“

Nach dem Test bestätigt sich dies. Eindeutig hat der Mann den Holzklotz in der Hand gehabt. Die Polizisten lassen nicht locker und verhören den Mann weiter. Bei diesem Verhör verwickelt sich der Mann in Widersprüche. Die abschließende Aussage des Kriminalbeamten, der ihn als Täter identifizierte, war die folgende: „Er hat im Lauf des Gesprächs Dinge gesagt, die nur der Täter wissen konnte.“ So wurde er überführt und verurteilt.

Übertragen wir diese Aussage auf unser Thema: Wenn die Bibel Gottes Wort ist, müssen wir in der Bibel Dinge finden, die nur Gott weiß. Niemand sonst. Darüber wollen wir jetzt einige Augenblicke mal nachdenken.

 

Die Prophetenprobe

Prophetie im Wort Gottes hat verschiedene Blickrichtungen. Eine besteht darin, dass Prophetie Geschehnisse in der Zukunft vorhersagt. Diese Fähigkeit muss einen göttlichen Ursprung haben. Denn Dinge in der Zukunft präzise vorherzusagen, kann kein Mensch. Wer das dennoch von sich behauptet, ist ein Betrüger. Nur Gott, der die Zeit gemacht hat und alles weiß, kann uns die Zukunft vorhersagen.

So hat Mose schon im Alten Testament darauf hingewiesen, dass man einen Propheten und seine Fähigkeit überprüfen muss. Dies ist nötig, um ihn als echten Propheten erkennen oder als Betrüger entlarven zu können. „‚Wenn du in deinem Herzen sprichst: Wie sollen wir das Wort erkennen, das der Herr nicht geredet hat?‘ – wenn der Prophet im Namen des Herrn redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das der Herr nicht geredet hat“ (5. Mo 18,21).

Das heißt, es gibt nur die beiden Varianten:

Das Wort trifft ein                        à
Gott hat es geredet.
Das Wort trifft nicht ein              à
Es ist nicht Gottes Wort.
 

Diese Prophetenprobe kann auf dreierlei Weise durchgeführt werden:

1. Die Archäologie: Kann man durch Ausgrabungen biblische Berichte bestätigen?

2. Geschichtsschreibung: Stimmen historische Berichte mit biblischen Erzählungen überein?

3. Prophetische Aussagen im Alten Testament: Können wir beim Vergleich des Alten Testaments mit dem Neuen Testament prüfen, ob göttliche Zukunftsvorhersagen sich erfüllt haben?

1. Bestätigung durch die Archäologie

Archäologie (Lehre von den Altertümern) ist die wissenschaftliche Erforschung des Altertums, die z. B. im Rahmen von Ausgrabungen das Freilegen (der Überreste) alter Bauwerke beinhaltet. Das ursprüngliche Motiv dafür, alte Zivilisationen auszugraben, war die Suche nach verborgenen Schätzen. Heute werden modernste wissenschaftliche Methoden angewandt, um die Überreste der Vergangenheit aufzudecken und zu untersuchen. Dadurch lernt man das Leben antiker Völker besser kennen.

Der Nahe Osten, vor allem auch das Gebiet Palästinas, ist wegen seiner langen Geschichte Schauplatz zahlreicher Ausgrabungen. Dadurch wurde im Nachhinein manche biblische Prophetie und mancher biblische Bericht bestätigt. Hier vier Beispiele:

Die Stadt Tyrus wurde ins Meer geworfen (Hes 26).
Es gab einen Herrscher namens Belsazar (Dan 5).
Die Hethiter haben nicht nur existiert, sondern sie besaßen auch ein großes Reich (1. Mo 15,20; Ri 3,5).
Im assyrischen Reich gab es einen König namens „Sargon“ (vgl. Jes 20,1).
Die Funde der Archäologie haben bisher die biblischen Berichte bestätigt und in keinem Fall in Zweifel gezogen.

Nelson Glueck, einer der größten jüdischen Archäologen, stellt fest: „In der Tat kann grundsätzlich fest behauptet werden, dass keine archäologische Entdeckung jemals einem einzigen biblischen Quellennachweis widersprochen hat. Zahlreiche archäologische Funde wurden gemacht, die historische Aussagen in der Bibel in groben Zügen oder sogar bis ins genaueste Detail bestätigen.“ (Quelle: http://www.icr.org/bible-history)

2. Bestätigung durch Geschichtsschreibung

Die Bibel enthält eine Fülle historischer Angaben, die in prophetischer Schau sehr detailliert geschildert werden. Anhand der eingetretenen Ereignisse kann die erstaunliche Präzision der Erfüllung studiert werden. Biblische Prophetie und Geschichtsschreibung haben eine gemeinsame Schnittmenge, die als Beweiskraft für die Echtheit der biblischen Berichte gilt.

1. Prophetische Aussagen im Alten Testament auf Jesus Christus

Wenn ich einen neuen Job suche, bewerbe ich mich und lege einen Lebenslauf bei, der etliche Details über mein Leben beschreibt: mein Geburtstag, mein Geburtsort, meine Eltern, Angaben über meinen Schulabschluss, mein Studium und meinen beruflichen Werdegang. Aber alle Angaben sind natürlich nur in der Rückschau möglich.

Es gibt aber eine einzige Person, die hier gelebt hat, deren Lebenslauf schon Jahrhunderte vorher aufgeschrieben wurde. Das ist Jesus Christus. Während seines Lebens und als Auferstandener nimmt Er selbst auf diese Vorhersagen Bezug.

Da waren zwei seiner Jünger nach seiner Auferstehung auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus (vgl. Lk 24,13-35). Sie waren niedergeschlagen. Völlig fertig und am Ende. Ihr Meister Jesus Christus war tot – so meinten sie. Er war nicht mehr da. So gingen sie ganz traurig nach Emmaus.

Auf einmal steht der Herr Jesus neben ihnen. Sie haben Ihn gar nicht erkannt. Und Jesus gibt sich ahnungslos und stellt Fragen: „Warum seid ihr denn so traurig?“ Dann schießen sie los: „Ja, bist du denn der Einzige, der in Jerusalem ist und nicht weiß, was geschehen ist?“ Und sie erzählen ihm, was für ein abscheuliches Verbrechen in Jerusalem passiert ist: Die Verurteilung von Jesus! Von den Obersten des Volkes verraten! Hingerichtet durch die Hand der Römer! Das Ende auf Golgatha!

Was antwortet der Herr? „O ihr Unverständigen und trägen Herzens … Musste nicht der Christus dies leiden und ihn seine Herrlichkeit eingehen? Und von Moses und den Propheten anfangend erklärte er ihnen in allen Dingen das, was ihn betraf“ (Lk 24,25.26).

Das war eine Bibelstunde! Wie gern wäre ich dabei gewesen. Da erklärte Er ihnen aus dem Alten Testament alles, was Ihn betraf und von Ihm redete. Was im Hinblick auf seine Person vorhergesagt worden war. Was sich alles haarklein erfüllt hat. Von diesen mehr als 300 Vorhersagen haben sich in seinem Leben alle erfüllt. Ich greife nur einige heraus:

Kann das Zufall sein?

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die insgesamt ca. 300 Aussagen auf Jesus Christus aus dem Alten Testament sich alle zufällig erfüllt haben? Ein Mathematiker hat sie ausgerechnet: (1 : 10 181). Eine Zehn mit 181 Nullen!

Ein Professor einer Universität will mit seinen Studenten die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, dass sich 8 von 300 Prophezeiungen zufällig ergeben haben. Das Forschungsteam nutzt ein Bild, um die Zufallswahrscheinlichkeit zu illustrieren:

Zunächst stelle man sich vor, man würde die drei Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz mit 1 € Münzen komplett bedecken. Dann versteckt man irgendwo eine präparierte rote Münze. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anschließend diese eine rote Münze in einem Suchvorgang findet, entspricht in etwa der These, dass die acht Prophezeiungen sich alle zufällig erfüllt haben.

Zusammenfassung:

Niemand braucht daran zu zweifeln, dass wir mit der Bibel wirklich die Wahrheit in den Händen halten. Die Bibel beglaubigt sich selbst. Sie ist Gottes Wort.

Gegenüber Ungläubigen können wir solche Argumente nutzen, um sie nachdenklich zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass die Bibel weltweit als einziges Buch zu Recht diesen Titel trägt: Das Wort Gottes. Um das allerdings anzunehmen, muss der Mensch glauben und bereit sein, Gottes Offenbarung in seinem Wort anzunehmen.