Bibelstudium

Gute Werke (Teil 1)

„Gute Werke“ ist ein Thema, das viele Menschen beschäftigt. Wer möchte nicht gute Werke tun? Aus Sicht eines Christen ist es entscheidend, dass Gott sein „ja“ zu solchen Werken geben kann. Denn nur, wenn Er die Werke „gut“ nennen kann, sind sie wirklich gut. Dann sind es Werke des „Glaubens“.

Wenn man sich Werke des Glaubens im Neuen Testament anschaut, kann man nicht an den beiden Werken vorbeigehen, von denen das zweite Kapitel des Jakobusbriefes spricht.

  • „Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte?“ (V. 21).
  • „Ist aber ebenso nicht auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg hinausließ?“ (V. 25).

Abraham stand im Begriff, seinen Sohn zu töten, und Rahab verriet ihr Vaterland. Das sind Werke, die aus menschlicher Sicht bis heute zu kritisieren sind. Aber sie werden von Gott wertgeschätzt, weil sie aus Gehorsam gegenüber seinen Anweisungen (Abraham) bzw. aus Liebe zum Volk Gottes geschahen (Rahab). Denn Er schaut in die Herzen dieser Menschen.

Die Taten Abrahams und Rahabs unterscheiden sich darin tatsächlich von den Werken, die Menschen ohne Leben aus Gott vollbringen können. Oberflächlich betrachtet stellen sie sogar das Gegenteil von dem dar, was man natürlicherweise richtig findet und in unserer Gesellschaft „gute Werke“ nennt. Doch genau das sind die Werke, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir ihn ihnen wandeln sollen (Eph 2,10).

Der Apostel Paulus zeigt im Römerbrief sehr klar, dass man sich durch sogenannte „gute Werke“ den Himmel nicht erwerben kann und diese keinen Menschen gerecht sprechen können (vgl. Röm 3,20). Wir lernen durch Jakobus, dass echte „gute Werke“ Glaubenswerke sind, die zeigen, dass jemand wirklich Glaubensvertrauen zu Gott besitzt.

Was machen nun die „guten Werke“ aus, von denen in der Schrift so häufig die Rede ist? Um diese richtig einordnen zu können, sollten wir bedenken, dass das Neue Testament zwei verschiedene Wörter für „gut“ kennt (vgl. „Antworten auf Fragen zu biblischen Themen“ von Christian Briem, besonders die Seiten 448 ff.).

 

Agathós

Zunächst gibt es das Wort „agathós“. Es bedeutet: gut, tüchtig, trefflich und bezieht sich in einem sehr weiten Sinn auf Personen und Sachen. Gut in diesem Sinn bezeichnet das, was innerlich gut ist, gut im Charakter und daher auch gut in den Ergebnissen.

In Verbindung mit Werken deutet „agathós“ besonders auf den wohltätigen Charakter dieser Werke hin, das heißt, auf ihren Nutzen für andere Menschen. Dieses Wort kommt im Neuen Testament vierzehnmal in Verbindung mit Werken vor.

 

Kalós

Das zweite Wort, das im Neuen Testament für „gut“ im Hinblick auf Werke benutzt wird, ist „kalós“. Es bedeutet schön, edel, gut. Dieser Ausdruck bezeichnet das, was dem Wesen nach gut, was sittlich gut ist.

Wenn es um diese „guten Werke“ geht, nimmt der „Betrachter“ diese als lieblich und edel wahr und würdigt sie entsprechend. Zuweilen wird „kalós“ deshalb auch als „schön“ übersetzt. Wenn der Geist Gottes auf gute („kalós“) Werke hinweist, dann betont Er besonders deren sittliche, inneren Werte. Wir finden diese „guten Werke“ im Neuen Testament vierzehnmal erwähnt.

Beide Worte für „gut“ werden sogar miteinander verbunden, zum Teil allerdings ohne einen konkreten Hinweis auf Werke (vgl. Mt 7,17; 1. Tim 6,17.18). Gute Werke sind der Qualität nach gut in den Augen Gottes und haben zugleich einen Nutzen, sei es für Gott und/oder für Menschen. Gute Werke sind das Ergebnis wahren, inneren Glaubens.

 

Zusammenhang

Die einzelnen, im Neuen Testament genannten „guten Werke“ stehen nicht nur für sich, sondern können miteinander verbunden werden, ohne dass man sie in eine zwingende Reihenfolge bringen könnte. Wir bedenken dabei: Die Voraussetzung für einen Menschen, im biblischen Sinn gute Werke tun zu können, ist, „dass er an den glaubt, den der Vater gesandt hat“ (vgl. Joh 6,29), das ist an den Herrn Jesus. Ohne lebendigen Glauben an den Sohn des Vaters ist es unmöglich, gute Werke zu vollbringen. Kein Werk, das von einem Ungläubigen getan wird, wird von Gott als „gut“ bezeichnet. Es ist „tot“, das heißt, geschieht ohne Verbindung zu Gott. Ein von neuem geborener Christ dagegen tut gute Werke – er ist durch sie gekennzeichnet.

 

Gute (agathós), wohltätige Werke zugunsten anderer


1.     Bestimmung zu guten Werken: Gottes Werk (Eph 2,10)

„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Eph 2,10).

In diesem Vers spricht der Apostel davon, dass wir als Erlöste der neuen Schöpfung angehören – wir sind nicht nur Geschöpfe der ersten Schöpfung, sondern als Erlöste auch der neuen Schöpfung.[1] Das hat Gott durch den Herrn Jesus bewirkt. Als Erlöste sind wir durch Werke gekennzeichnet, die einen ganz neuen, einen ganz anderen Charakter tragen als die Werke, die wir als Ungläubige getan haben. Wir sind jetzt nicht nur ein wunderbares Werk Gottes, sondern haben die erhabene Aufgabe, gute Werke zu vollbringen. Wir müssen sie nicht suchen oder neu erfinden – Gott hat sie längst bereitet. Wir haben schlicht die Aufgabe, in ihnen zu wandeln, sie zu tun.

Ob es sich um Werke handelt, wie sie Christus auf dieser Erde getan hat – ausgenommen sein Erlösungswerk, das wir nicht tun können – oder ob es sich ganz allgemein um die Werke handelt, die die Gott für mich ganz persönlich vorgesehen hat: Sie werden von Paulus an dieser Stelle gut genannt, weil sie zur neuen Schöpfung gehören[2], die das vollkommene und unzerstörbar Werk Gottes ist. Dazu sind wir bestimmt, unabhängig davon, ob wir Frauen oder Männer, jung oder alt, arm oder reich usw. sind.

 

2.     Ursprung der Werke: Gott (Phil 1,6)

„Der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, wird es vollenden bis auf den Tag Jesu Christi“ (Phil 1,6).

In diesem Vers lernen wir, dass Gott der Ursprung von allem in unserem Leben ist, was Gott gefallen kann. Bevor wir gute Werke tun können, musste Er ein gutes Werk in uns bewirken. Er hat uns sein göttliches Leben geschenkt, so dass wir jetzt das tun können, was vor Ihm Bestand haben kann. Er wird sein Werk vollenden, so dass wir in vollkommener Freimütigkeit am Richterstuhl des Christus werden stehen können.

Dieser Vers schließt geistliches Wachstum im Leben eines Gläubigen mit ein. Es ist ein beständiges, fortschreitendes Werk Gottes in unserem Leben, so dass am Ende unseres Lebens mehr von diesem guten Werk zu sehen sein soll.

 

3.     Ziel der Werke: Gottes Herrlichkeit (Röm 2,7)

„Denen, die mit Ausharren in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, ewiges Leben“ (Röm 2,7).

Gute Werke werden nicht ziellos getan. Sie haben ein festes Ziel: Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit. Das sind alles Attribute Gottes. Ihm allein gebührt die Ehre. Er ist der Unvergängliche, der Göttliche, der Herrliche.

So haben die guten Werke im Leben eines Gläubigen immer das Ziel, Gott, der die Werke hervorbringt, zu ehren und zu verherrlichen. Diejenigen, die solche Werke tun, werden am Ende des Glaubenslebens ein herrliches Ergebnis besitzen: ewiges Leben. Nicht, dass man ewiges Leben durch gute Werke erwerben könnte. Nein, diese zeigen anderen, auf was für einem Weg man sich befindet. Zudem zeigt Paulus an dieser Stelle, dass Gottes gerechter Maßstab derjenige von „Saat und Ernte“ ist und bleibt.

Nach den Belehrungen von Johannes besitzen wir dieses ewige Leben schon heute. Daneben zeigt Paulus, dass der vollständige, ungestörte Genuss dieses ewigen Lebens im Himmel sein wird. Es ist Gottes Ziel und Geschenk für solche, die seine Herrlichkeit suchen.

 

4.     Ergebnis der Werke: Frucht (Kol 1,10)

„Um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes“ (Kol 1,10).

Gute Werke bringen gute Ergebnisse hervor. Sie tragen sichtbare Frucht für Gott. So, wie gute Werke den Glauben sichtbar machen, zeigt sich das Gute der Werke in der Frucht, die daraus hervorkommen. Diese Frucht ist zunächst zur Freude Gottes, denn zu guten Werken gehört es, dass wir würdig des Herrn wandeln. Die Frucht ist dabei nicht statisch, sondern geht mit einem geistlichen Wachstum einher. Solch ein Wachstum ist nur möglich, wenn wir vor Gott und nicht vor Menschen leben und den Blick auf Gott gewandt halten. Das Wachstum wird dann auch durch die Werke sichtbar.

 

5.     Grundlage der Werke: das Wort Gottes (2. Tim 3,17)

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt“ (2. Tim 3,16.17).

Wir haben gesehen, dass Gott die guten Werke hervorbringt. Er tut das immer auf der Grundlage seines Wortes. Wenn wir uns durch dieses Wort belehren, überführen, zurechtweisen und unterweisen lassen, werden wir zu jedem guten Werk völlig geschickt sein. Das ist die richtige und einzige Grundlage für gute Werke. Alles, was aus unserem „Ich“ hervorkommt, kann in Gottes Augen nicht gut sein. Was aber durch sein Wort bewirkt wird, trägt den göttlichen Stempel des Guten. Deshalb ist es so wichtig, sein Wort zu lesen und auf das eigene Leben zu beziehen.

 

6.     Voraussetzung für gute Werke: Trennung vom Bösen (2. Tim 2,21)

„Wenn nun jemand sich von diesen [Gefäßen zur Unehre] reinigt, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet“ (2. Tim 2,21).

Ein Gläubiger ist nur insofern in der Lage, uneingeschränkt gute Werke zu vollbringen, als er sich konsequent von allem Bösen und von solchen Personen trennt, die im Bösen leben oder nicht bereit sind, sich vom Bösen zu trennen. Nur dann ist er zu jedem guten Werk bereitet.

Es steht hier nicht, dass jemand, der sich von den Gefäßen zur Unehre nicht trennt, gar keine guten Werke tun könnte. Aber er ist nicht zu „jedem“ guten Werk bereitet. Dieser Ausdruck „bereitet“ unterstreicht, dass es einer gewissen Vorbereitung und auf Gott ausgerichteten Lebensausrichtung für gute Werke bedarf.

 

7.     Tätigkeit: guten Werken nachgehen (1. Tim 5,10)

„Eine Witwe werde verzeichnet, wenn sie … jedem guten Werk nachgegangen ist“ (1. Tim 5,9.10).

Wir sollen nach guten Werken trachten und ihnen konsequent „nachgehen“. In 1. Timotheus 5 wird dies von Witwen gesagt, aber man kann diese Wahrheit sicherlich auch ganz grundsätzlich auf Gläubige beziehen. Es liegt an uns, die Werke wirklich zu tun, die uns gewissermaßen vor die Füße gelegt werden. Wir brauchen uns solche guten Werke nicht auszudenken. Wir brauchen nur die Augen zu öffnen, dann werden wir in der richtigen Weise tätig werden und ein Auge haben für das, was wir an Gutem tun können.

 

8.     Charakter guter Werke: würdiger Schmuck (1. Tim 2,10)

„Ebenso [will ich] auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern – was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – durch gute Werke“ (1. Tim 2,9.10).

Gute Werke sind ein wunderbarer Schmuck des Erlösten. Hier wird das konkret auf die gottesfürchtige Frau bezogen, die sich nicht mit äußerlichem Prunk oder Gehabe schmücken, sondern durch gute Werke gekennzeichnet sein soll. Werke, die durch Gottesfurcht hervorgerufen und die gläubige Frau nicht in den Mittelpunkt des Interesses stellen, gehören zu den herrlichsten guten Werken, die ein Gläubiger tun kann. So ehrt man Gott.

 

9.     Innere Haltung: Bereitschaft zu guten Werken (Tit 3,1)

„Erinnere sie daran, Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein, Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werk bereit zu sein“ (Tit 3,1).

Gott erwartet von uns eine innere Bereitschaft, gute Werke zu tun. Das ist nur möglich, wenn wir bereit sind, Ihm und seinem Wort gehorsam zu sein. Dieser Gehorsam gilt natürlich in erster Linie Gott, dann aber auch allen Autoritäten, die Er gegeben hat. Dazu gehören die Obrigkeiten genauso wie für Kinder die Eltern, für Ehefrauen die Ehemänner und für uns als Glaubensgeschwister die „Führer“ (vgl. Heb 13,17). Ihnen allen gegenüber haben wir ein reiches Betätigungsfeld, das sich nicht darauf beschränkt, die Errettung zu bezeugen. Es gibt viele andere gute Werke ihnen gegenüber.

 

10.  Kraft für gute Werke: Befestigung durch Gott (2. Thes 2,17)

„Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade, tröste eure Herzen und befestige euch in jedem guten Werk und Wort“ (2. Thes 2,16.17).

Die innere Haltung der Bereitschaft zu guten Werken und des Gehorsams werden wir nur dann haben, wenn wir uns dem Wirken Gottes ganz ausliefern. Gott sei Dank – Er ist es, der uns befestigt, wenn wir uns Ihm öffnen. Er gibt unseren Herzen den Trost, den wir nötig haben, um uns inneren Frieden und dann auch Mut zu geben. Dann sind wir durch seinen Schutz, durch seine Begleitung und Führung und durch seine Kraft in der Lage, gute Werke zu tun und gute Worte zu sprechen.

 

11.  Intensität der Ausführung: überströmend (2. Kor 9,8)

„Gott aber vermag jede Gnade gegen euch überströmen zu lassen, damit ihr in allem, allezeit alle Genüge habend, überströmend seid zu jedem guten Werk, wie geschrieben steht: ‚Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit’“ (2. Kor 9,8.9).

Gott wünscht, dass wir gute Werke nicht mit mürrischer Miene tun, sondern überströmend. Es gibt einen Strom solcher guten Werke. Im Kontext dieser Verse geht es vor allem um finanzielle Hilfeleistungen. Solche Werke dürfen von uns gewissermaßen „angepackt“ werden, um sie auszuführen. Es gibt viele Werke, die wir tun können. Jedes dieser Werke dürfen wir mit ganzem Herzen tun.

 

12.  Belohnung für gute Werke: Lob der Regierung (Röm 13,3)

„Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? So übe das Gute aus, und du wirst Lob von ihr haben“ (Röm 13,3).

Gott möchte die Erlösten nicht erst im Himmel dafür belohnen, dass sie gute Werke getan haben. Er hat eine Regierung gegeben, die schon auf der Erde gute Werke belohnen und böse Werke bestrafen soll (1. Pet 3,14). Das hat natürlich nicht zuerst mit Erlösten zu tun, wird aber hier von Paulus den Erlösten gesagt. Auch wenn das in der heutigen Zeit oft anders aussehen mag – der Grundsatz Gottes über Lob und Strafe bleibt bestehen.

 

13.  Negative Ausnahme: Hindernis für gute Werke: Befleckung (Tit 1,16)

„Den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen. Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn und sind abscheulich und ungehorsam und zu jedem guten Werk unbewährt“ (Tit 1,15.16).

Es gibt auch Hindernisse für gute Werke. Wir haben schon gesehen, dass ein Ungläubiger kein solches, gutes Werk tun kann. Befleckte werden noch besonders genannt. Das sind solche, die in Sünde leben und durch Unreinheit geprägt sind. Sie sind nicht in der Lage, gute Werke zu tun.

Man mag so tun, als ob man mit Gott lebt. Wer aber durch seine Unreinheit und seinen Lebensstil offenbart, dass er keine Beziehung zu Gott hat oder sie jedenfalls nicht wahrnimmt, der ist zu jedem guten Werk unbewährt. Er ist nicht in der Lage, überhaupt ein einziges gutes Werk zu tun. Diese krasse Aussage gilt letztlich für Ungläubige. Aber als Gläubige wollen wir uns dem Ernst dieser Worte nicht verschließen.

 

14.  Beispiel guter Werke: Tabitha (Apg 9,36)

„In Joppe aber war eine gewisse Jüngerin, mit Namen Tabitha, was übersetzt heißt: Dorkas; diese war reich an guten Werken und Almosen, die sie übte“ (Apg 9,36).

Zum Schluss erwähnen wir noch ein schönes Beispiel für diese guten Werke. Tabitha hatte während ihres Lebens vielen durch gute Werke und Almosen geholfen. Sie hatte Unterkleider und Gewänder für viele Geschwister in vielen Stunden intensiver Arbeit hergestellt (V. 39). Das zeigt den wohltätigen Charakter dieser Werke. Vielleicht haben viele Geschwister den Wert dieser Arbeit erst erkannt, als Tabitha heimgegangen war. Gott aber hatte das Gute dieser Werke schon immer wertgeschätzt. Für uns hat Er die Hingabe dieser Schwester in sein ewiges Buch aufgenommen. Wir dürfen uns Tabitha als Vorbild nehmen, um in gleicher Weise gute Werke zu betreiben.

 

 

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[1] Am Ende des 1.000-jährigen Friedensreichs wird Gott alles neu machen und daher eine „neue Schöpfung“ bewirken (Off 21,1). Dann ist alles neu. Die Gläubigen gehören moralisch und dem Glauben nach heute schon zu dieser neuen Schöpfung (2. Kor 5,17), wobei der Körper noch der ersten Schöpfung angehört und erst mit der Entrückung Anteil bekommt an dieser neuen Schöpfung. Der Herr Jesus ist in seiner Auferstehung der Anfang dieser neuen Schöpfung (Kol 1,18).


[2] Paulus spricht hier von guten Werken in der höchsten, denkbaren Form. Aus Römer 13,3 wissen wir, dass letztlich auch Ungläubige gute Werke tun können (und dafür von der Regierung belohnt werden). Aber im Epheserbrief sieht uns der Apostel Paulus als in Christus, mitsitzend in Ihm in den himmlischen Örtern. Und daher sind die guten Werke hier dieser Stellung gemäß.