Post von Euch

Welche Gemeinde

Hallo...,

ich schreibe dir, weil ich einen persönlichen, seelsorgerlichen Rat benötige! Die italienische Gemeinde, die ich besuche, ist eine Pfingstgemeinde. Aber es gibt ja gravierende Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Pfingstgemeinden. Unsere Pfingstgemeinde ist eine gemäßigte Pfingstgemeinde, also ohne diesen Toronto-Segen, Rückwärtskippen, etc! Aber leider fühle ich mich trotzdem nicht recht wohl in dieser Gemeinde.

Ich habe früher auch in „Zungen“ gesprochen, aber nachdem ich das Buch „Zungenreden oder Sprachenreden“ von Roger Liebi las, tat ich Buße und hörte auf, in Zungen zu reden!

Nun frage ich mich ob ich in dieser Gemeinde bleiben soll, obwohl ich ja einige Lehren nicht vertrete. Aber auch möchte ich nicht Jugendliche, mit denen ich sehr viel zu tun habe, durch meinem „Austritt“, im Glauben erschüttern.

Über einen Rat würde ich mich sehr freuen.

D.

 

Lieber D., gerne gehe ich auf dein Problem ein:

Angenommen, du machst mit deinem besten Freund eine schöne Bergtour. Auf einmal stellst du anhand der Wanderkarte fest, dass euer Weg falsch ist und ihr auf eine gefährliche Schlucht zusteuert. Du teilst dies deinem Freund mit und sagst: „Wir müssen umkehren!“ Dein Freund glaubt dir nicht. Er meint, dass es der richtige Weg ist und dass er überhaupt nicht gefährlich ist. Er will weitergehen. Was würdest du nun machen? Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten:

a) Du könntest sagen: „Weil du mein bester Freund bist, gehe ich mit dir. Wahrscheinlich werden wir zwar beide in die Schlucht stürzen, aber ...“ Ist das vernünftig? Ist das ein Zeichen von echter Freundschaft? b) Du könntest sagen: „Ich bin überzeugt, dass der Weg falsch ist. Ich kehre um. Ich bitte dich, mir zu folgen!“ Nachdem du ihn so gewarnt hast, trennst du dich von ihm und kehrst um. dein Freund wird nun entweder nachdenklich oder ärgerlich. Vielleicht bleibt er auch gleichgültig. Wenn er nachdenklich wird, wird er dir nach einiger Zeit folgen. Dann hast du deinen Freund gewonnen. Wenn er den Weg weiter geht – ärgerlich oder gleichgültig –, wird er bald in Schwierigkeiten kommen.

Da du dies ahnst, kannst du schnell zur Bergwacht laufen und sie benachrichtigen, dass sie ihn noch rechtzeitig retten. Das wäre dann echte Freundschaft.

Ich hoffe, dass dieses kleine Beispiel dir eine Antwort auf deine Frage gibt. Es ist gut, dass du die Bibel (=Wanderkarte) untersucht hast und dadurch falsche Lehren (= gefährliche Schlucht) erkannt hast. Wenn du aufrichtig seinen Willen tun willst, wird Gott dir weiter helfen. Er wird dir das Richtige zeigen. Wichtig ist auch, dass du deinen Freunden mit gutem Beispiel voran gehst (= umkehren) und für sie betest (= zur Bergwacht laufen). Vielleicht kannst du auch mit ihnen reden (= warnen). Aber das Weitere überlasse dann Gott (= Bergwacht)!

Herzliche Grüße Egbert Brockhaus

Im Blick auf andere Themen, die in dem Brief angesprochen werden, verweisen wir auf bereits veröffentlichte Artikel in „Folge mir nach“ 1

  • „Sprachenreden – heute noch?“: Antwortbrief von Klaus Sander in Heft 2/2005, S.16
  • „Frage: Den Heiligen Geist emfpangen und erleben – wie geht das?“ von Martin Schäfer in Heft 9/2010, S.24
  • „Die Taufe mit dem Heiligen Geist“ von Klaus Sander in Heft 3/2005
  • „Sprachenreden und Wunderheilungen“ von Manuel Seibel (in: Biblische gemeinde – heute noch möglich?) – wird unter www.folgemirnach.de zum Herunterladen angeboten; eine Buchvorstellung befindet sich im Heft 12/2011.

 

1 Diese artikel kann man unter www.folgemirnach.de lesen.