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Heilsgewissheit

Frage:

Ich habe eine Frage zur Heilssicherheit. In Römer 8,31 ff. werden viele Dinge aufgezählt, die uns nicht von der Liebe Gottes scheiden können. Es wird gesagt, dass es hier nur um Dinge „von außen“ geht. Es sei deshalb möglich, dass ein Gläubiger, der von der in ihm wohnenden Sünde verleitet wird, sich innerlich von Gott lossagt und dann verloren geht. Denn die Sünde ist in dieser Aufzählung nicht erwähnt. Stimmt das?


Antwort:

Die Grundaussage, die Kernbotschaft von Römer 8, ist: Gott schenkt uns alles. Und uns (d.h. die von neuem Geborenen, die von Gott zum christlichen Heil Berufenen, vgl. V. 28) kann nichts von Gottes Liebe scheiden. Es gibt nichts, was Gottes Liebe überwinden kann. Das unterstreichen die rhetorischen Fragen zu Anfang (Wer ist gegen uns, wer wird Anklage erheben – die Antwort ist nicht „niemand“, sondern: „mindestens Satan – aber Gott ist stärker“) und die Aufzählung am Ende, die alles umfasst, was den Christen in Not bringen und zwischen ihn und Gottes Liebe treten könnte. Diese Aufzählung ist umfassend und enthält nicht nur äußerliche Faktoren. Auch unsere Sünde, auch unser innerlicher Zustand kann uns nicht von Gottes Liebe trennen.

Dafür gibt es zwei Argumente:

  • Zum einen ist die Aufzählung so gestaltet, dass in den Gegensatzpaaren alle denkbar möglichen Faktoren und Umstände enthalten sind: Wenn man liest von „Tod und Leben“ „Gegenwärtigem und Zukünftigem“, „Höhe und Tiefe“, dann ist deutlich, dass wir selbst – unser Leben (gegenwärtig oder zukünftig, mit seinen Höhen und Tiefen) – nicht ausgenommen sind. Demnach kann insbesondere der Kleinglaube (als Tiefe, gegenwärtig oder zukünftig) oder ein (gefühltes) Verlieren oder Aufgeben des Glaubens, keine Trennung von dem Gott der Liebe bewirken.
  • Zweitens: In der Aufzählung sind Satan und seine Engel ausdrücklich enthalten (V. 38: Engel und Fürstentümer; vgl. auch V. 33: der Ankläger). Würde ein „Abfallen“ nicht von Satan verursacht? Natürlich ist die Sünde in uns, die auf ein Abfallen hinwirken würde. Aber können wir uns einen Gläubigen vorstellen, der „abfällt“, ohne dass Satan mitgewirkt hätte? Und wäre dieses Wirken nicht „von außen“? Aus diesem Grund wäre die Zusage von Gottes Bewahrung vor all den aufgezählten Dingen nicht wahr, wenn Satan uns doch von Gottes Liebe trennen könnte. Gott listet hier aber ausdrücklich auch die Engel und Fürstentümer auf, die uns nicht von seiner Liebe scheiden können. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass gerade am Anfang von Römer 8 „die Sünde im Fleisch gerichtet“ ist, so dass sie aus Gottes Sicht gar keine Macht mehr hat.

Dies wird auch bestätigt durch Johannes 10,27-30, durch das Bild von den Schafen und vom Hirten: Wenn uns niemand aus der Hand Gottes, des Vaters und auch niemand aus der Hand des Herrn Jesus rauben kann, dann kann das auch Satan nicht, und auch wir selbst können nicht aus der Hand Gottes fallen oder „herausspringen“. Der Vater und der Sohn sind stärker als Satan, und sie sind auch stärker als wir, wenn wir uns von Satan verführen lassen.