Zum Nachdenken

Ein neuer Anstrich

In Norfolk habe ich einen Bekannten, der von Beruf Bootsbauer ist. Er ist ein wirklich zuverlässiger Handwerker. Wenn er an einem alten Boot eine schwache Stelle entdeckt, kittet er sie nicht einfach zu, sondern säubert sie sorgfältig und setzt neues, gutes Holz an die Stelle des verrotteten Materials. Er ist stolz auf die gute Arbeit, die er für seine zufriedenen Kunden leistet. Lange dachte er, auch Gott durch gute Werke zufriedenstellen zu können. In den Augen seiner Umgebung war bei ihm alles „in Ordnung“.

Eines Tages kam ich zu ihm, als er bei einem neu gestrichenen Boot stand. „Ein neues Boot?“, fragte ich. „Nein, nur überholt“, erwiderte er. - „Es sieht aber ganz neu aus: Der Anstrich ist neu, und ich kann kein einzige Flickstelle entdecken.“ - „Ja“, bemerkte er, „aber ich kenne die Stellen, denn ich habe die Arbeit getan. Für dich mag alles sehr gut aussehen, und doch kann man ein überholtes Boot nicht ein neues Boot nennen.“ - „Völlig richtig“, antwortete ich ihm, „und genauso wenig kann man einen sündigen Menschen einen neuen Menschen nennen, wie gut der Anstrich auch sein mag, den er sich mit guten Werken gibt. Du musst von neuem geboren werden! Kein Mensch kann seinen Charakter, seine Natur wirklich verändern oder veredeln. Aber Gott kann etwas völlig Neues schaffen.“

An diesem Tag gestand sich der Bootsbauer ein, dass er nicht durch eigene Kraft ein neuer Mensch werden konnte. Er gestand vor Gott ein, dass er ein hilfloser Sünder war. Und dann durfte er erfahren, dass es „in Christus“ kein Flickwerk, sondern etwas völlig Neues gibt.