Drei Generationen

Drei Generationen

Einige Zeit nach dem Tod Josuas, der das Volk in das Land Kanaan gebracht hatte, starben auch die Ältesten, die „das große Werk des Herrn gesehen hatten“. Wer blieb übrig? Eine Generation, die weder den Herrn, noch sein Werk kannte.

Die erste Generation hatte selbst gekämpft. Zusammen mit dem Volk hatte Josua das Land Kanaan erobert. Die zweite Generation hatte nur noch teilweise selbst gekämpft. Viele hatten aus der Nähe den Kampf der Eltern beobachtet. Folglich wussten sie zumindest davon aus erster Hand. Aber die dritte Generation kannte nichts mehr davon. Für sie war es schon längst Geschichte geworden.

Was lernen wir daraus? Viele unserer geistlichen Vorfahren haben für die geistlichen Segnungen „gekämpft“. Gott schenkte Pioniere, die „Neu-Land eroberten“. Ihnen war durch aufrichtiges und intensives Lesen der Bibel klar geworden, wie reich sie in Christus beschenkt worden waren – persönlich und gemeinsam. Und über allem liebten sie ihren Herrn und erwarteten Ihn. Dafür verzichteten sie auf Karriere und religiöse Würden.

Die Gefahr der „zweiten Generation“ besteht nun darin, das Gut der ersten Generation zu übernehmen, ohne einen Preis dafür zahlen zu müssen. Man hat mit eigenen Augen gesehen, wie die Eltern „gekämpft“ haben, aber selbst ist man nicht mehr bereit dazu. Wozu auch? Man weiß ja, worum es geht und will das auch gern beibehalten – wenigstens äußerlich.

Und die dritte Generation? Sie bildet weiterhin das Volk Gottes, lässt aber das Wichtigste vermissen: Sie kennt weder die Person noch das Werk des Herrn (Ri 2,10). Solch einen Generationenwechsel erleben wir auch heute noch. Und wenn die „zweite Generation“ nicht aufhört, sich „lässig zu zeigen“ (Jos 18,3), die geistlichen Segnungen in Besitz zu nehmen, dann braucht sich keiner darüber zu wundern, wenn die nächste Generation keine Beziehung mehr zum Herrn Jesus hat. – Machen wir das Glaubensgut unserer „Eltern“ zu unserem eigenen!

Was die „dritte Generation“ betrifft – Gott stellt sie auf die Probe: Die Feinde, mit denen sich vorausgegangene Generationen schon auseinandergesetzt haben, sind heute noch dieselben. Gott benutzt sie, um der „dritten Generation“ den Krieg zu lehren (vgl. Ri 3,2). Keine Generation ohne Kampf! Wird sie sich darauf einlassen? Hoffentlich! Sie beweist dadurch Gehorsam und Hingabe (vgl. Ri 2,22; 3,4) – zur Freude des Herrn. Gideon ist davon ein schönes Vorbild: Er kannte den Herrn und seine Rettung. Und er kämpfte dafür (Ri 6,13.27).