Das persönliche Grußwort

Wer wäre nicht gern ein Glaubensheld – jemand, der ein großes Werk zustande bringt oder einen grandiosen Sieg erringt? Der Engländer John Wycliff (ca. 1330–1384) war so jemand. Nicht etwa weil er es bis zum Professor geschafft hatte. Nein, er hat etwas Bedeutenderes geleistet: Er war der Erste, der die Bibel ins Englische übersetzte. Aber allein das hätte ihn nicht zum Glaubenshelden qualifiziert. Entscheidend war, dass Wycliff unter großem Protest für die Wahrheit kämpfte und sie den Gläubigen unbedingt zugänglich machen wollte. Mehr darüber liest du auf Seite 26.
„Diese Zeiten sind vorbei“, mag der eine oder andere denken. Richtig. Vielleicht sind wir sogar dankbar, dass sie vorbei sind. Denn in mancher Hinsicht geht es uns heute besser als den Gläubigen jener Zeit. Doch Glaubenskämpfe sind zu allen Zeiten notwendig, auch in der christlichen Endzeit. Gerade dann, wenn sich Gleichgültigkeit breit macht, sind wir aufgefordert, uns eindeutig auf die Seite des abgelehnten und gekreuzigten Christus zu stellen (siehe Seite 18). Außerdem ist es nötig, „für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (Jud 3). Das bedeutet, das Glaubensgut, die Wahrheit des Wortes Gottes, zu verteidigen und auszuleben, persönlich und gemeinsam. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man das Wort Gottes regelmäßig liest – nicht (nur) als Pflichterfüllung, sondern in Ruhe und mit Sorgfalt. Allein das ist für viele schon ein Kampf. Denn außer den Pflichten gibt es manche „Zeiträuber“, die uns daran hindern wollen. Doch wer sich – wie Gideon – fest entschlossen zurückzieht, um sich mit (geistlicher) Nahrung zu versorgen, hat die besten Voraussetzungen, „tapferer Held“ genannt zu werden. Und diese „Medaille“ wünschen wir dir!