Personen in der Bibel

Voller Einsatz

Leute, die ihre Sachen immer nur halbherzig und oberflächlich machen, sind nicht gern gesehen. Wer seine ganze Kraft einsetzt, um sein Ziel zu erreichen, gilt etwas. Beim Bibellesen fielen mir drei Situationen auf, wo jemand seine ganze Kraft einsetzte.

1. Jakob sagte zu seinen Frauen: „Ihr selbst wisst ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe“(1. Mo 31,6). Seine Arbeit für seinen Schwiegervater, nämlich sein Beruf als Hirte, hat ihn Tag und Nacht beschäftigt. Für anderes blieb ihm keine Zeit.

Die Arbeitswelt heute ist auch zeitraubend. Voller Einsatz für die Schule oder Firma wird verlangt. Es ist gut, wenn du am Arbeitsplatz dafür bekannt bist, dass du dich einsetzt und fleißig bist. Doch wenn du deine ganze Kraft für die irdische Arbeit verbrauchst, fehlt dir Kraft für deine Aufgaben im Werk des Herrn. Ein Bruder, der an seinem Arbeitsplatz einen sehr guten Ruf hatte, pflegte bei Feierabend zu sagen: „Nun habe ich meine Arbeit getan, in der nächsten ‚Schicht‘ will ich das Werk des Herrn tun.“ Dann zog er los, um das Evangelium zu verkündigen, Geschwister zu besuchen oder Ähnliches zu tun. Der Herr hat auch für dich Aufgaben. Bitte Ihn um Weisheit, deine Kraft richtig einzuteilen.

2. Am Anfang seiner Regierung wollte David die Bundeslade an seinen Regierungssitz nach Jerusalem holen. Er ließ sie auf einem neuen Wagen transportieren, von Rindern gezogen und begleitet von 30.000 Soldaten und viel Volk. „Und David und ganz Israel spielten vor Gott mit aller Kraft: mit Gesängen und mit Lauten und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Zimbeln und mit Trompeten“ (1. Chr 13,8). Doch Gott hatte angeordnet, dass die Bundeslade von den Leviten auf den Schultern getragen werden sollte. Diese Vorschrift beachtete David nicht. Plötzlich rissen sich die Rinder los, die Lade drohte herunterzufallen, Ussa wollte sie festhalten. Als er die Lade berührte, starb er auf der Stelle. David war tief bestürzt.

War sein Wunsch, die Lade nach Jerusalem zu holen, falsch? Nein, er wollte Gott ehren und Ihm dienen. Der Zug nach Jerusalem war ein Gottesdienst mit Musik, mit großer Freude und mit aller Kraft. Dennoch übte Gott Gericht. Warum? Weil die Anweisungen Gottes für den Transport missachtet worden waren. Weder die gute Absicht noch der Einsatz all seiner Kraft, noch die Musik konnten den begangenen Ungehorsam „ausgleichen“. Gott möchte Gehorsam gegenüber seinen Anordnungen.

Das Gleiche gilt auch für unseren Gottesdienst als Christen. Es reicht nicht aus, dass wir

  • uns dafür ganz einsetzen,
  • Freude empfinden,
  • viel äußeren Aufwand betreiben.

Nein, zu allererst ist es wichtig, dass wir Gottes Wort lesen und beachten. Viele Verse, besonders im ersten Brief an die Korinther, belehren uns über die Art und Weise, wie wir Gottesdienst bringen können. Wir erleben es heute in aller Regel zwar nicht, dass Gott so offensichtlich Gericht übt wie an Ussa. Doch als die fehlerhafte Art und Weise des Abendmahls der Korinther beschrieben wird, heißt es: „Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen“ (1. Kor 11,30).

Wenn wir Gott dienen möchten, dann nur auf eine Weise, die seinen Gedanken entspricht und darum Ihm gefällt.

3. Einige Zeit später holte David die Bundeslade, von den Leviten auf ihren Schultern getragen, nach Jerusalem. Dann plante er, den Tempel zu bauen. Am Ende seines Lebens konnte er sagen: „Mit all meiner Kraft habe ich für das Haus Gottes vorbereitet …“ (1. Chr 29,2). Er übergab seinem Sohn die Baupläne und einen großen Vorrat an Gold, Silber, Steinen und Holz, den Salomo für den Tempelbau verwendete. So war der Tempel, der Wohnplatz Gottes, wo Er über Jahrhunderte verehrt wurde, eben auch ein Ergebnis der Vorbereitungen Davids, die er mit all seiner Kraft betrieben hatte.

Unser Ziel ist nicht, auf dieser Erde prunkvolle Häuser zu errichten. Das Haus Gottes in der jetzigen Zeit ist ein geistliches Haus, bestehend aus allen erlösten Christen. An diesem Haus dürfen wir mit aller Kraft arbeiten. Das Haus wird gebaut, wenn neue Steine hinzugefügt werden, das heißt, Ungläubige sich bekehren. Es wird auch gebaut durch die Festigung der Gläubigen in der Wahrheit des Wortes Gottes. Hier ist ein reiches Arbeitsfeld für dich, wenn du deine Kraft dem Herrn zur Verfügung stellst.