Kontakt zu Kranken aufnehmen - wie geht das?

Kontakt zu Kranken aufnehmen – wie geht das?

„... nackt und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich, ich war im Gefängnis und ihr kamt zu mir“ Matthäus 25,36

Liebe Geschwister,

seit längerem beschäftigt mich ein Gedanke, den ich einmal hier anmerken möchte.

Immer wieder kommt es vor, dass uns der Umgang mit Menschen unserer Umgebung schwer fällt – zum Beispiel wenn jemand krank oder in Trauer oder sehr altersschwach ist. Wir sind unsicher und haben Angst, mit diesem Menschen in Kontakt zu treten, weil wir nicht wissen, wie wir uns verhalten sollen. Vielleicht hat derjenige eine Krankheit, die wir nicht einordnen können, sein Verhalten irritiert uns, oder er zeigt gar keine Reaktion. Wir gewinnen den Eindruck, mit ihm zu reden habe keinen Zweck, unsere Besuche werden immer seltener und schlafen schließlich ganz ein.

Für solche Fälle gibt es ein paar Tipps:

  • Bitte zuerst den Herrn Jesus, Dir zu helfen!
  • Manchmal ist der andere nur selbst ängstlich und unsicher, oder sogar über etwas verbittert.
  • Dann überlege einmal in Ruhe, was Du Dir während einer Krankheits- oder Trauerzeit wünschen würdest (egal, wie lange sie dauert).
  • Wir sind immer auf der sicheren Seite, wenn wir freundlich grüßen, wenn wir ihnen aus der Bibel vorlesen [das müssen dann aber auch die richtigen Verse sein!!!], ein altbekanntes Lied gemeinsam singen oder vorsingen, oder vielleicht sogar ein Gebet sprechen, sofern wir den Mut dazu haben.
  • Sei sicher, Gottes Wort ist mächtig, es erreicht auch den Kranken oder Alten, der keine einzige Reaktion zeigt, es tut ihm gut.
  • Außerdem hast Du dann etwas zum Reden, es hilft Dir selbst über Deine (anfängliche) Unsicherheit hinweg. Je öfter Du so einen Dienst übst, desto geschickter und erfinderischer macht Dich die Liebe zu Deinem Nächsten.
  • Wir machen auch nichts falsch, wenn wir ganz normal aus dem Alltag erzählen, wo wir die letzten Ferien verbrachten und wie das Wetter war, ob das Essen heute Mittag angebrannt ist, oder welches Wunder Gottes wir gestern in der Natur entdeckten. Man kann auch eine Postkarte schicken oder mal kurz anrufen, oder ein Spiel mit ihm machen, usw. Umgekehrt - wenn der andere reden möchte - ist es gut, einfach nur zuzuhören.
  • Sollte jemand wirklich krank sein, kannst Du dich auch sachlich und fachlich dazu informieren, oft gibt’s dann schon wertvolle Tipps für den Umgang.
  • Der andere kann sich nicht unbedingt immer, noch am nächsten Tag, oder eine Stunde später daran erinnern, dass Du da warst, aber immer spürt er, wenn Du da bist. Er spürt Deine Anwesenheit, Deine Zuwendung und Liebe.
  • Schräge Bemerkungen des Gegenübers nimm nicht persönlich, was sagen wir nicht alles so zu anderen und haben es nicht so gemeint. Sei erst recht nachsichtig, wenn er krank oder altersschwach ist - in gesundem Zustand hätte er es vielleicht niemals so zu Dir gesagt. Sicher wäre er/ sie auch lieber in einem „besseren“ Zustand, aber Gott hat ihm/ihr diese Situation nun einmal so auferlegt.
  • Fast immer kannst du jemand die Hand reichen, manchmal genügt es schon, die Hand fest zu halten, um zu signalisieren, „ich bin bei Dir“.

„...ich war krank und ihr besuchtet mich.“ „Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem der Geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“ (Matthäus 25,36 und 40)

Darum: Der Mensch, in Deiner Verwandtschaft oder Bekanntschaft, dessen Begegnung gerade Dir schwer fällt, die Krankheit, die Trauer, das Alter, mit der Du nicht so gut umgehen kannst: Der andere ist Dein Bruder/Deine Schwester in Christus und der Herr Jesus rechnet es so, als habest Du diesen Dienst der Liebe Ihm persönlich erwiesen.

Herzliche Grüße in dem Herrn Jesus

N. N.