5 Brote und 2 Fische

5 Brote und 2 Fische und ein kluger Junge

Die Geschichte von der Speisung der Volksmengen durch Jesus Christus gehört sicher zu den bekanntesten Wundern des Herrn. Viele Kinder in christlichen Familien lernen schon früh ein Lied, das mit der Titelzeile dieses Artikels beginnt1. Damit ist der Text für junge und alte Christen aber noch lange nicht „erledigt“...

 

Der Herr Jesus ist in dieser Geschichte unbestreitbar die Hauptperson. Er ist der Einzige, der in göttlicher Kraft ein Wunder tut und dem deshalb unsere Anbetung zusteht. Aber – abgesehen von der namenlosen Masse der Volksmenge – gibt es da auch noch andere Personen, die nicht umsonst erwähnt werden. Da sind z.B. die beiden Jünger, deren Fragen und Bemerkungen eben- so wie die Antworten des Herrn auch für uns sehr lehrreich sind.

In diesem Artikel wollen wir uns besonders mit dem unscheinbaren Jungen beschäftigen, der nicht nur für Kinder eine Lektion hat (Joh 6,9).

„Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist“ (Phil 2, 20.21)

Die richtige Entscheidung

Der Junge – vermutlich der Einzige, der etwas zu essen bei sich hatte, nämlich fünf Brote und zwei Fische – hatte theoretisch mindestens drei Möglichkeiten, was er mit seinem Proviant tun konnte.

Möglichkeit 1:

Er konnte alles selbst essen

Dann hätte niemand anders etwas davon gehabt. Als Christen können wir fast ausschließlich für uns selbst leben.

Lektion 1: Unsere Interessen, unsere Hobbys, unsere Familie und Freunde – dafür setzen wir unsere Gaben und Fähigkeiten gerne ein. Aber ansonsten hat niemand etwas davon. Das Vorbild unseres Herrn ist ein anderes. Profitieren deine Mitschüler, Studien- oder Arbeitskollegen oder Nachbarn etwas von den Gaben, Fähigkeiten, Möglichkeiten, die der Herr dir gegeben hat?

Möglichkeit 2:

Er konnte es selbst verteilen

Der Junge konnte seinen Proviant natürlich auch selbst weitergeben. Dann hätten vielleicht zwei oder drei Menschen ein Weniges bekommen.

Lektion 2: Als Christen möchten wir vielleicht dem Herrn und anderen Menschen dienen und ihnen nützlich sein. Aber wir tun es ohne den Herrn, in eigener Kraft und Weisheit – und wundern uns über die oft geringen Ergebnisse. Du weißt, dass der Herr auch dir etwas gegeben hat, womit du Ihm dienen kannst. Doch versuch es nicht allein! Der Erfolg wird sonst gering sein oder ganz ausbleiben.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5)

Möglichkeit 3:

Er konnte es dem Herrn geben

Genau das tat der Junge: Er vertraute das Wenige, was er hatte, dem Herrn an und sah mit Erstaunen, dass es in den Händen des Herrn zu einem überwältigenden Segen wurde.

Lektion 3: Als Christen dürfen wir alles, was wir sind und haben, in Abhängigkeit von unserem Herrn und im Vertrauen auf seine Kraft und Liebe Ihm übergeben. Dann kann Er uns benutzen, und das, was „durch seine Hände gegangen ist“, wird zu einem überreichen Segen.

„Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringt sie mir her. Und er befahl den Volksmengen, sich auf dem Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel und segnete sie; und er brach die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen“ (Mt 14,17–19).

 

1 „Fünf Brote und zwei Fische“ von Margret Birkenfeld (z.B. in „Das Margret Birkenfeld Liederbuch, Nr. 35)