Betriebssystem heaven

Betriebssystem heaven

Nur noch eine Woche bis zur Deutscharbeit über Goethe! Jetzt aber mit Volldampf die ganze Lektüre noch mal durcharbeiten. Gerade jetzt, wo mein Vater, dessen Umkehr zum Herrn ich mir so sehr wünsche, uns zu Hause durch seine heftigen Attacken strapaziert. Die sonst so beruhigende Atmosphäre in den Versammlungsstunden ist auch dahin, die leitenden Brüder haben sich über eine Lehrfrage zerstritten. Und dann noch Patricia, meine Schulkameradin, die mich wegen meiner Weigerung, ihre Party zu besuchen, schneidet. Mein Kopf ist mit tausend Dingen voll, wie soll ich bloß noch an meinen Herrn und Erlöser denken?

Paulus wusste, dass die Kolosser auch in vielen Bereichen Herausforderungen zu bestehen hatten, und trotzdem forderte er sie auf: „Sucht, was droben ist, wo der Christus ist ... Sinnt auf das, was droben ist“ (Kol 3,1.2). „Droben“ – das ist der Himmel mit Christus als Zentrum. Aber nachdenken über den Himmel kann man doch im Alltag gar nicht, oder? Nein, aber unsere Alltagsprogramme können wir alle mit demselben Betriebssystem laufen lassen, und das heißt „heaven“. Im Herzen weiß ich: Mein Ziel ist der Himmel, und mein Herr ist schon jetzt dort. Mit dieser Grundeinstellung gehe ich jetzt wieder an meine Deutschvorbereitungen, in die häusliche Atmosphäre, in die Versammlungsstunden und auch zu Patricia. „Danke, Herr Jesus, dass Du mir im Herzen auch dann nahe bist, wenn ich nicht an Dich denken kann, sondern mich voll auf den Alltag konzentrieren muss!“