Wie ich den Messias fand

Wie ich den Messias fand

Lesen der Bibel und Finden des Messias (Teil 4)

Gideon Levytam ist von Geburt Jude und dient als Evangelist vollzeitig dem Herrn
unter Juden in Ontario, Kanada. Im nachfolgenden Artikel berichtet er aus seinem Leben und davon, wie der Herr ihn fand. Dieser Artikel besteht aus vier Teilen.

Ich las im Hebräischen in der Heiligen Schrift die Abschnitte, die von Gott in der Pluralform sprechen - nicht drei Götter, sondern ein Gott, der sich in drei Personen offenbart hat. Zum Beispiel heißt es in 1. Mose 1,1:„Im Anfang schuf [Singular] Gott [Plural] die Himmel und die Erde." In 5. Mose 6,4, dem wichtigsten Vers für mein Volk, heißt es: „Höre, Israel: der HERR, unser Gott, ist nur ein Herr " In diesem Vers konnte ich sehen, dass das hebräische Wort für Gott im Plurd steht, während das Word für ,,ein" (achad) eine zusammengesetzte Einheit ist. Im Deutschen wird dies nicht so deutlich, aber im Hebräischen ist es augenfällig. Diese und andere Abschnitte zeigten mir deutlich, dass die Gottheit aus mehr als einer Person besteht und dass Gott will, dass die Menschen zu Ihm zurückkommen. Ich sah auch, dass Gott uns einen Messias versprochen hatte und dass dieser Messias unsere Sünden hinwegnehmen würde.

Ich las wieder Jesaja 53, wo der Prophet den Sündlosen, den Messias, beschreibt: „Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir seiner begehrt hätten ..., weil er kein Unrecht begangen hatte und kein Trug in seinem Munde gewesen ist ... Wir alle irrten umher wie Schafe,wir wandten uns jeder auf  seinen Weg; und der Herr hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit" (Jes 53,2.9.6).

Hier lernte ich etwas so Erhabenes, dass ich vor „Jeschua" (dem Messias) auf die Knie fiel und anfing, Ihn zu lieben. Ich hatte nie ganz verstanden, wer Er war, noch konnte ich an Ihn glauben und Ihn als meinen eigenen Herrn und Retter annehmen, bevor ich erkannte, dass Er wirklich der Gott Israels war, der Schöpfer des Universums. Es war Gott selbst, der Menschengestalt annahm und auf diese Erde kam, so wie es in den Prophezeiungen vor alters gesagt worden war. Welch eine Liebe zu mir! Welch eine Liebe zu allen Menschen! Johannes 3,16 sagt: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe." Gott selbst in der Person Jeschuas, des von einer Jungfrau geborenen Sohnes, von dem Jesaja 7,14 spricht, hat unsere Sünden auf sich genommen. Jesaja 53,5 sagt: „Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. "

Ihn finden

Jetzt konnte ich ganz klar erkennen, dass ich ein Sünder war: „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes" (Röm 3,23). Für meine Sünden starb Jesus am Kreuz, und wie gut ich auch immer zu sein versuchte, ich hatte doch die sündige Natur von Adam geerbt, und nur Jesus, Gottes eigener Sohn, konnte meine Sünden wegnehmen.

Als mir das völlig klar wurde, bat ich Jeschua, in mein Leben zu kommen und meine Sünden zu vergeben, denn es heißt, dass, ,,wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst" (Röm 10,9). Welche Freude und welcher Frieden erfüllten mein Herz, als ich wusste, dass meine Sünden vergeben waren. Ich fand die Antwort. Ich fand den Messias!

Ich musste meiner Familie erzählen, welchen Schritt ich getan hatte, aber das war nicht einfach. Ich liebte meine Familie sehr, und ich wusste, dass dies ihnen sehr weh tun würde. Durch Gottes Gnade und indem ich in Matthäus 10,37 las - ,,Wer Vater oder Mutter mehr lieb hat als mich, ist meiner nicht würdig" -bekam ich den Mut, meinen Glauben an Jeschua meiner Familie mitzuteilen. Ich wollte, dass sie verstanden, dass der Glaube an Jesus mich nicht zu einem Verräter machte, sondern zu einem Juden, der zu dem Gott unserer Väter zurückgekehrt war und der den von alters her verheißenen Messias gefunden hatte.

Ich wollte so gerne mit ihnen teilen, dass dieser Jesus, an den ich nun glaubte, nicht unser Feind ist, sondern unser Messias, der uns Liebt. Er ist derjenige, der in Lukas 19,41-44 über Jerusalem weinte und unser Volk zu sich versammeln wollte, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel Sammelt (Mt 23,37-39). Obwohl meine Familie meinem Glauben an Jeschua sehr entgegenstand, verstießen sie mich doch nicht, sondern hofften weiterhin, dass ich schließlich meine verkehrten Wege einsehen würde.

Ebenso, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut (Luk 15,10).

Taufe

Sechs Monate später reiste ich mit Nick, einem älteren Gläubigen aus unserer Gemeinde, zu einer Bibelkonferenz. Ich hatte in der letzten Zeit das Verlangen gehabt, getauft zu werden; jetzt kam mir die Idee, dass ich auf dem Weg zur Konferenz getauft werden könnte, s o wie der Kämmerer aus Äthiopien in Apostelgeschichte 8,36-38. So könnte ich alles rasch und unauffällig hinter mich bringen, ohne großes Drumherum. Ich schlug Nick vor, dass wir, wenn wir Wasser sähen, eben halten könnten und er mich taufen könnte. Er hielt das nicht für eine so gute Idee, sagte aber, er würde es tun, wenn ich darauf bestünde.

Nachdem ich aber einmal im Taufwasser untergetaucht war, würde mein Volk mich als verloren betrachten.

Als wir ankamen, erfuhr ich, dass während der Konferenz eine öffentliche Taufe stattfinden würde. Ich sträubte mich weiter, obwohl ich wusste, dass ich diesen Schritt tun müsste. Ich wusste auch, dass für mein Volk eine Taufe im Namen Jesu nicht in Frage kam - an diesem Punkt wurde Umkehr unmöglich. Solange ich noch nicht getauft war, hofften sie noch, dass ich umkehren würde. Nachdem ich aber einmal im Taufwasser untergetaucht war, würde mein Volk mich als verloren betrachten.

Als wir am nächsten Tag im Speisesaal aßen, kam ein kleines Mädchen auf mich zu und sagte: ,,Hallo, stell dir mal vor, morgen werde ich getauft." Ihre Worte trafen mein Herz, und ich fühlte mich, als ob ich eine Botschaft direkt von Gott bekommen hätte, der mir sagte, was ich zu tun hatte. Ich konnte nicht länger dagegen ankämpfen; am nächsten Tag kam ich nach vorn, um getauft zu werden und meinen Glauben an Jesus öffentlich zu bekennen. Statt dies ganz privat zu tun, bekam ich jetzt durch Gottes Gnade den Mut zu einem öffentlichen Bekenntnis vor beinahe eintausend Zeugen.

Ich suchte nach dem kleinen Mädchen, das mich angesprochen hatte, aber ich konnte es nicht finden. Sie wurde nicht getauft, und ich sah sie nicht wieder. Es war, als ob Gott sie nur gesandt hätte, um mich zu überzeugen.

Wachstum und Wandel

Als ich durch das Lesen und Studieren des Wortes Gottes im Glauben wuchs, gab mir der Herr den Wunsch ins Herz, meinem Volk das Evangelium zu bringen: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen" (Röm 1,16). Auch durch Jesaja 6,8 sprach der Herr zu mir, wo es heißt: „Und ich hörte die Stimme des Herrn, welcher sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich."

Die letzten Jahre haben viele Gelegenheiten geboten, dem Herrn unter Juden und Heiden durch Straßenevangelisation, durch Evangelisationsveranstaltungen, in Jugendstunden und Bibelkreisen zu dienen. Während ich meine Arbeit behielt, hatte ich doch Zeit, meinem Volk, den Juden, zu dienen. Es war eine große Freude, dass der Herr mich gebrauchen konnte, um ihnen die frohe Botschaft von der Erlösung zu bringen. Der Herr Jesus sagt uns: „Ebenso wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut" (Lk 15,7).

...wenn er kommt, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis bei euch ist geglaubt worden (2. Thessalonicher 1,10)

Mit der Zeit wurde es aber immer schwieriger für mich, gewissenhaft meiner Arbeit nachzugehen, da der Herr mir immer mehr Türen zum Dienst für Ihn öffnete. Nach vielen Gebeten und langen Beratungen kamen meine Frau und ich zu dem Entschluss, den Glaubensschritt zu wagen, die irdische Arbeit aufzugeben und vollzeitig für den Herrn tätig zu sein. Wir wurden durch Gottes wunderbare Verheißung ermuntert: „Mein Gott aber wird allen euren Bedarf erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in [dem Messias] Christus Jesus" (Phil4,19).

Ich sehne mich nach dem Tag, an dem Israel sagen wird: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn" (Mt 23,39). Bis zu der Zeit, wenn Israel Jeschua als den Messias anerkennen wird, baut Gott seine Versammlung, die aus Personen besteht, die aus Israel und jeder anderen Nation der Welt herausgerufen werden. Das Kreuz Jesu Christi versöhnt Jude und Heide, vereint sie zu einem Leib (Eph 2,16-18).

Aufruf

Es ist mein großer Wunsch, dass Jeschua und nicht ein Mensch durch dieses Zeugnis verherrlicht wird und dass sowohl Juden als auch Heiden Ihn kennen lernen, denn Ihn zu kennen ist „das ewige Leben'' (Joh 17,3). Es gibt eine Antwort auf die Frage der Sünde, es gibt eine Antwort auf alle deine Bedürfnisse. Die Antwort ist Jeschua!

Ob du Jude oder Heide bist, möge Gott doch deine Augen und dein Herz öffnen und dir den Mut geben, deine Sünden vor Ihm zu bekennen und Jeschua in dein Leben einzuladen, damit Er dein Herr und Retter für Zeit und Ewigkeit wird. Ich kann jetzt sagen, dass ich nicht nur den Messias gefunden habe, sondern dass der Messias mich gefunden hat! Ich bete dafür, dass du dasselbe erfährst.

Gideon Levytam