In Trübsal harrt aus

"Trübsal" ist ein Thema, das dem Neuen lestament nicht unbekannt ist. Fünfundvierzigmal gebraucht der Heilige Geist das entsprechende griechische Wort thlipsis. Allein fünfmal im Römerbrief. Andere Übersetzungen dafür sind: Bedrückung, Druck, Bedrängnis, Angst, Drangsal.

Beim Streiflicht im vorigen Heft haben wir gesehen, daß Freude lebensnotwendig ist für Christen. Aus Gottes Sicht sind aber auch Trübsale nötig für uns. In Lystra, Ikonium und Antiochien befestigte der Apostel Paulus die Jünger und ermahnte sie, „im Glauben zu verharren, und daß wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen" (Apg 14,22). Trübsale sind in Gottes Hand ein Mittel, damit Jünger Jesu Seines Reiches teilhaftig werden.

Die Gefahr ist allerdings, daß wir aufgeben statt auszuharren.

Wer kennt nicht das Gute, das aus Trübsalen und Bedrängnissen hervorkommen kann? Wer in Zeiten der Trübsal ernstlich Gott im Gebet sucht, kommt Ihm dadurch näher. Darin liegt ein großer Segen für uns.

Der Schlüssel dazu, in Trübsalen und Schwierigkeiten auszuharren, liegt darin, daß wir Prüfungen aus der Hand Gottes annehmen. Dann sehen wir einen Sinn darin. Als der Apostel zu Beginn des 5. Kapitels dieses Briefes zu der freudigen Schlußfolgerung kam:

„Da wir nun gerechtfertigt worden sind ..." fuhr er dann fort: ,... und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, daß die Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung."

Trübsale → Ausharren → Bewährung

- das ist also die Reihenfolge.

Wenn wir ausharren führt das zur Bewährung und machen wir Erfahrungen mit der Treue Gottes. Er weiß jede Trübsal zu Seiner Zeit zu beenden. Und noch eins: Niemand kann uns von der Liebe Christi scheiden; weder Drangsal noch Angst, noch Verfolgung, noch Hungersnot, noch Blöße (keine ausreichende Kleidung), noch Gefahr (welcher Art auch immer), noch Schwert (= Tod) (Röm 8,35).

Ob wir ausharren, wenn es darauf ankommt?