Bibel praktisch

Dem Herrn dienen – mit guter Gesinnung

Viele junge Christen möchten Gott dienen. Das ist erfreulich! Denn es ist eine natürliche Folge unserer Bekehrung (1. Thes 1,10) und eine Antwort auf die Liebe unseres Herrn.

 

Eine gute Gesinnung

Die Bibel berichtet von Gläubigen, die dem Herrn Jesus mit einer vorbildlichen Gesinnung dienten. Eigenschaften wie Treue, Gehorsam, Abhängigkeit und die Verherrlichung Gottes stehen dabei im Vordergrund.

Von diesen Gläubigen wollen wir lernen. Daher schauen wir uns diese vier Eigenschaften an, damit sie auch in unserem Leben sichtbar werden und Gott durch unseren Dienst geehrt wird (1. Pet 4,11). Das sollte übrigens das Ziel jedes Dienstes sein.

 

1. Treu sein

„Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündigten das Wort“ (Apg 8,4).

Aufgaben treu zu erfüllen, ist eine besondere Herausforderung unserer Zeit, auch im Dienst für den Herrn. Besonders dann, wenn Probleme auftreten, die nicht selbstverschuldet sind. Mit solchen Herausforderungen hatten die Gläubigen in Jerusalem zu kämpfen. Nachdem Stephanus gesteinigt worden war, entstand eine große Verfolgung der Versammlung in Jerusalem, sodass bis auf die Apostel alle Christen zerstreut wurden (Apg 7,59.30; 8,1).

Das ging nicht spurlos an den Gläubigen vorüber. Schließlich mussten sie ihren Besitz in Jerusalem zurücklassen. Viele werden wohl ihre Häuser aufgegeben und verloren haben.

Diese Probleme und Schwierigkeiten führten jedoch nicht dazu, dass die Gläubigen aufhörten, das Wort Gottes zu predigen. Im Gegenteil! Sie gingen umher und verkündigten das Wort (Apg 8,4). Das konnte ihnen niemand nehmen. Trotz der schwierigen Umstände blieben sie ihrer Aufgabe treu und erfüllten sie.

Und wir? Bleiben wir in schwierigen Umständen treu? Führen wir unsere Aufgaben wirklich zu Ende (vgl. Kol 4,17)?

 

 2. Gehorsam leisten

„Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt; dieser ist öde“ (Apg 8,26).

Philippus hatte in Samaria das Evangelium verkündigt. Doch nun hatte Gott einen weiteren Auftrag für ihn. Er sollte auf einen öden Weg nach Gaza gehen.

Wie würde Philippus mit diesem neuen Auftrag umgehen? Würde er Samaria wirklich verlassen? Es waren doch viele dort zum Glauben gekommen. Wäre es nicht sinnvoller, zu bleiben und dort weiter zu predigen, als wegzugehen? Die Antwort der Bibel beeindruckt: „Und er stand auf und ging hin“ (Apg 8,27).

Philippus war gehorsam. Er zog los. Zwar wusste er nicht, was ihn auf dem Weg erwarten würde und warum Gott ihn dorthin gesandt hatte. Aus menschlicher Sicht sprach einiges dagegen. Doch es war der Wille Gottes, dass er gehen sollte! Diesem war er gehorsam.

Auch zu uns spricht Gott, indem Er uns Aufgaben vor die Füße legt, die wir nicht gesucht haben. Oder Er gibt uns (beim Lesen der Bibel) einen Gedanken, der ein deutlicher Fingerzeig für uns ist. Sind wir dann bereit, zu gehorchen und den Dienst zu tun, selbst wenn das uns auf den ersten Blick seltsam erscheint?

 

3. Abhängig bleiben

Als Philippus von Gott den Auftrag bekam, aufzustehen und nach Süden zu gehen, wusste Er noch nicht, was ihn erwarten würde. Trotzdem machte er sich auf. Das zeugt von Gehorsam und Gottvertrauen.

Erst später, als er den Äthiopier traf, gab Gott ihm eine neue Anweisung: „Tritt hinzu und schließe dich diesem Wagen an“ (Apg 8,29).

Oft zeigt Gott uns nur einen ersten Schritt und nicht den ganzen Weg. Dann sollen wir im Vertrauen „losziehen“. In Abhängigkeit von Ihm, durch Gebet und das Lesen der Bibel oder auch durch Hinweise von Glaubensgeschwistern zeigt Er uns dann – wann und wie Er will – den nächsten Schritt. Auch im Dienst. Manchmal sogar erst Monate oder Jahre später …

Daher ist es wichtig, abhängig von Ihm und in Gemeinschaft mit Ihm zu bleiben, damit wir erkennen, wann und wie Er uns führen will. Bis dahin wollen wir treu das tun, was Er uns bis dahin gezeigt und vor die Füße gelegt hat.

 

4. Gottes Ehre suchen

„Wenn jemand dient, so sei es aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1. Pet 4,11).

Gott wünscht, dass wir Ihm dienen. Ob wir jemandem im Haus helfen, für einen Kranken einkaufen, jemanden finanziell unterstützen, das Evangelium verkündigen oder jemandem eine Bibelstelle erklären. Jeder Dienst ist wertvoll, wenn er in der richtigen Gesinnung und in der Kraft Gottes ausgeübt wird, nicht in Selbstvertrauen und eigener Kraft.

Dabei sollte jeder Dienst das Ziel haben, Gott zu verherrlichen. Es sollte unser Wunsch sein, selbst in den Hintergrund zu treten, damit allein Gott geehrt wird (vgl. Joh 3,30). Deshalb wollen wir lernen, im Dienst:

 

  • treu zu sein,
  • Gehorsam zu leisten,
  • abhängig zu bleiben und
  • die Ehre Gottes zu suchen.

 

Er muss wachsen, ich aber abnehmen.

Johannes 3,30