Buchempfehlung
Gemarja
Und Baruch las aus dem Buch die Worte Jeremias im Haus des Herrn, in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schaphans, des Schreibers, im oberen Vorhof, im Eingang des neuen Tores des Hauses des Herrn, vor den Ohren des ganzen Volkes.
Und obwohl Elnathan und Delaja und Gemarja den König anflehten, dass er die Rolle nicht verbrennen möchte, hörte er doch nicht auf sie.
Jeremia 36,10.25
Wie oft hat Jeremia nun schon das Volk zur Umkehr, zur Buße, bewegen wollen! Leider ohne Erfolg. Nun schreibt er ihnen die Worte Gottes auf. Jetzt haben sie es schwarz auf weiß, fein säuberlich auf einer Buchrolle. Baruch, der Schreiber, hat alles notiert.
Weil viele Leute heute in Jerusalem sind, ist die Gelegenheit günstig, das aufgeschriebene Wort Gottes im Tempel vorzulesen. Es sind nämlich Fastentage angesagt in der Stadt, vielleicht im Gedenken an die Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar vor zwei Jahren, und Jeremia möchte gerne diesen günstigen Umstand nutzen, einer großen Menge von Juden noch einmal das Wort Gottes vorzulegen. Da er selbst nicht vor das Volk treten kann, schickt er Baruch, den Schreiber. Baruch kann gut vorlesen. Aber wo soll Baruch sich hinstellen? Wo ist ein geeigneter Raum? Da bietet sich Gemarja an, der Sohn Schaphans, er bewohnt eine Zelle im Tempelhof, groß genug, um viele willkommen zu heißen. Das ist die Lösung.
Gesagt, getan. Wie gut, dass Gott in dieser trüben Zeit noch einzelne Personen hat, die sich Ihm zur Verfügung stellen. Gemarja hat sein Zimmer angeboten, eine bessere Lösung konnte Baruch sich nicht wünschen, denn Gemarjas Zimmer war im 3. Stock des Tempels und wie wir wissen, waren dort die größten Räume. Der Besitz dieser Wohnung hier im oberen Vorhof lässt darauf schließen, dass Gemarja mit seinem ganzen Herzen seinem Gott anhing, selbst in dieser Zeit. Was hätte David darum gegeben, hier zu wohnen! Er schreibt in Psalm 27,4: „Eins habe ich von dem HERRN erbeten, danach will ich trachten: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit des Herrn und nach ihm zu forschen in seinem Tempel.“ Gemarja hatte dieses Glück, aber er teilte auch anderen von diesem Segen mit. Er öffnete seine Türen für andere; auch sie sollten es gut haben, keiner sollte draußen stehen, alle sollten das Wort Gottes hören. Die Zellen hier im Tempel waren wirklich große Räume, auf sie verwies schon der Herr Jesus, als seine Jünger damals an dem Passahfest von ihren Familien getrennt waren. Der Herr zeigte ihnen die geräumigen Zimmer im Tempel und wollte ihnen damit sagen: „Seht einmal, ihr Lieben, wenn ihr auch heute nicht mit euren Angehörigen feiern könnt, es kommt einmal die Zeit, wo wir im Himmel beisammen sind, in diesen herrlichen Wohnungen, in der Gegenwart eures Gottes und Vaters“ (Joh 14,2).
Nachdem die Fürsten davon erfahren haben, dass Baruch die Worte Gottes vorgelesen hat, soll er auch ihnen aus der Buchrolle vorlesen. König Jojakim ist ebenfalls anwesend. – Schrecklich, was sich bei dieser Gelegenheit im königlichen Palast ereignet. Jojakim sitzt in seinem Winterhaus vor dem Ofen, denn es ist ja Dezember. Als er die Worte Gottes hört, lässt er seinem glühenden Hass gegenüber Gott und dem Propheten Jeremia derart freien Lauf, dass er die Buchrolle Stück für Stück verbrennt. Unerhört! Will er wirklich nichts von Gott wissen? Lässt ihn das Gericht über seine Sünden wirklich so kalt? Gott bietet ihm doch noch Gnade an! Aber nichts. Jojakim schlägt alles in den Wind.
Doch dann springt Gemarja ein. Dieser tapfere Held wächst in diesen Augenblicken über sich hinaus. Mit zwei anderen Fürsten will er diese Gräueltat des Königs verhindern und setzt sich dabei selbst der größten Gefahr aus. Sein Vater hat achtzehn Jahre vorher die Rolle des Gesetzes Josia vorgelesen. Damals hat der König vor Ehrfurcht vor diesem Buch gezittert. Aber heute? Jojakim treibt es auf die Spitze, er fordert Gott direkt heraus, aber Gemarja widersteht ihm, koste, was es wolle. Doch der König will nicht auf ihn hören. Er ordnet sogar die sofortige Hinrichtung Jeremias und Baruchs an. Doch Gott selbst hält über diese Knechte seine Hand und weist den König in seine Schranken.
Gott hat zu allen Zeiten treue Männer wie Gemarja, die die Menschen vor dem Untergang warnen, aber wie tragisch ist das Los derjenigen, die die gute Botschaft abweisen. – Ein kleines Bild dazu:
Hier im Königshaus geht es zu wie bei einem tropischen Wirbelsturm. Diese Stürme sind in der Natur sehr gefährlich. Sie erreichen Geschwindigkeiten bis 300 Kilometer pro Stunde. In Asien kommen sie im Spätsommer vor, wenn das Meer von den heißen Sommermonaten aufgeheizt ist und stark verdunstet. Man nennt sie dort Zyklone. Wenn sie sich über dem Atlantik bilden, heißen sie Hurrikan. Über dem Pazifik in Asien werden sie Taifun genannt. Treffen diese Stürme auf das Land, verursachen sie schlimmste Verwüstungen. Doch diese verheerenden Wirbelstürme haben eine Eigenart: Im Zentrum weisen sie ein „Auge“ auf: ein kreisrundes Gebilde von ca. 30 bis 60 Kilometer Durchmesser. Dort ist es windstill, wolkenlos, es gibt keinen Niederschlag, es herrscht freundliches Wetter und nachts sieht man die Sterne. – In unserer Geschichte gibt es auch solch ein „Auge“. Es heißt Gemarja. Ich habe ihn beschrieben. Er ist uns im Sturm der Zeit ein gutes Vorbild.
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