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Eine Legende tritt ab – Überlegungen zum Tod von Pelé

„Denn was nützt es einem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt
und seine Seele einbüßt?“
Mk 8,36

 

 

Dieser Vers kam mir unmittelbar in den Sinn, als kurz vor dem Jahresende die Botschaft vom Tod des brasilianischen Fußballstars Pelé durch die Presse ging.

Die Tagesschau meldete: „Fußball-Legende Pelé gestorben: Abschied vom König des Fußballs“.

Nun steht es uns nicht zu, darüber zu urteilen, ob Pelé seine Seele „eingebüßt“, d.h. verloren hat oder nicht. Das weiß allein Gott. Und doch lohnt es sich für uns, den Tod dieses großartigen Sportlers zum Anlass zu nehmen, kurz über den wahren Wert des Lebens für uns nachzudenken.

 

Für Pelé galt: „Fußball ist mein Leben“.

Für Paulus galt: „Christus ist mein Leben“.

 

Was gilt für mich? Was gilt für dich?

Pelé (der eigentlich Edson Arantes do Nascimento heißt) wird 1940 in Brasilien geboren. Bereits als Jugendlicher fällt er durch seine brillante Art Fußball zu spielen auf. Als 16-Jähriger beginnt Pelé seine Karriere als Profispieler beim FC Santos. Seine erste Saison beendet er bereits als Torschützenkönig. Im Alter von 18 Jahren erzielt er in nur einer Saison 127 Tore für seinen Verein. 1957 feiert er sein Debüt in der brasilianischen Nationalmannschaft, mit der er schon ein Jahr später zum ersten Mal Fußballweltmeister wird. Der nur 1,73 Meter große Stürmer ist bis heute der jüngste Weltmeister.

 

In den folgenden Jahren räumt Pelé so ziemlich alles ab, was es abzuräumen gibt. 1962 wird er zum zweiten Mal und 1970 zum dritten Mal Weltmeister. Im Finale im Azteken Stadion in Mexiko-Stadt erzielte der Stürmer beim 4:1 Sieg der Brasilianer gegen Italien das 1:0 durch ein sehenswertes Kopfballtor und lieferte die Vorlage zum 4:1 Endstand. 1969 gelingt ihm per Elfmeter das tausendste Tor und in Brasilien läuten landesweit die Kirchenglocken. Staatspräsident Médici genehmigt zu Ehren Pelés sogar einen offiziellen Feiertag. Bis 1974 spielt der Ausnahmestürmer für „seinen Verein“, den FC Santos. Seine Bilanz am Ende: 1301 Tore in 1390 Spielen.

 

Alles gewonnen – und doch am Ende das Leben verloren. Seine Krankheit konnte er nicht besiegen, wie er manchen Fußballgegner besiegt hatte.

 

Man nennt Pelé eine „Fußballlegende“, den „König des Fußballs“ und einen „begnadeten“ Fußballspieler. Andere sprechen von einem Idol oder gar von einem Fußballgott. Viele Menschen – nicht nur in Brasilien – verehren ihn als den besten Fußballspieler aller Zeiten. Und einige Kommentatoren und „Fachleute“ sind sich sicher, dass er jetzt einen Stammplatz der himmlischen Fußballmannschaft sicher hat.

 

Pelé war in dieser Welt – der Welt des Sports – tatsächlich einer der ganz „Großen“. Was er sportlich für seinen Verein und sein Land geleistet hat, ist gewaltig. Und doch stellt sich die Frage, was davon übrig bleibt. Vor den Toren der Ewigkeiten helfen keine erzielten Fußballtore. Dort gibt es keinen Unterschied zwischen den Großen und den Kleinen, den Superstars und den No-Names. Da gibt es nur zwei Optionen – entweder im ewigen Glück des Himmels oder in der ewigen Pein der Hölle. Wie gesagt fällen wir darüber kein Urteil, wo Pelé jetzt ist.

 

Aber ein paar Punkte wollen wir doch überdenken:

 

  • Man nennt Pelé eine „Legende“, d.h. einen Menschen, der durch sein Leben einen besonderen Status erreicht hat und den man nicht vergisst. Unser Herr hat unendlich viel mehr erreicht und wird doch von vielen vergessen (lies: Prediger 9,14.15).
  • Man nennt Pelé einen „König“. Aber einer ist der „König der Könige“. Mit Ihm ist niemand zu vergleichen (lies Offenbarung 19,16).
  • Man nennt Pelé einen begnadeten Fußballspieler. Doch was ist mehr wert – ein begnadeter Fußballstar oder ein begnadigter Sünder (lies Epheser 1,6)?
  • Man nennt Pelé ein Fußballidol oder gar einen Fußballgott. Ein Idol ist ein Götze und die Bibel sagt uns klar und deutlich, dass wir uns keinen Götzen machen sollen. Menschen dürfen niemals den Platz Gottes einnehmen und göttliche Verehrung bekommen (lies Lukas 4,8).

 

Und eins ist ganz sicher: Im Himmel wird es keine „Fußballliga“ mehr geben – übrigens auch nicht in der Hölle. Fußball spielt man auf der Erde. Menschen, die einmal im Himmel sind, haben etwas viel Besseres zu tun. Sie werden Christus umgeben, Ihn loben, preisen, anbeten und Ihm dienen.

Pelé mag viel gewonnen haben – vielleicht mehr als jeder andere Fußballspieler bisher. Und doch bleibt die Frage, was das Leben wirklich ausfüllt. Ist es der Sport? Der Beruf? Unser Hobby? Oder was ist es?

Jesus Christus sagt in der Bergpredigt zu seinen Jüngern: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ (Mt 6,33). Das füllt das Leben eines Jüngers wirklich aus und sorgt zugleich dafür, Schätze für die Ewigkeit zu sammeln.

 

 „Aber was irgend mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet; ja wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, damit ich Christus gewinne“ (Phil 3,7.8).

„So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott“ (Jes 44,6).

„Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstören und wo Diebe einbrechen und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstören und wo Diebe nicht einbrechen und nicht stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein“ (Mt 6,19.20)