Bibel praktisch

Viel Arbeit – wenig Arbeiter

Der Apostel Paulus überlegte, ob er Artemas oder Tychikus zum Dienst für den Herrn nach Kreta senden soll. Beide dahin zu schicken, kam ihm offenbar nicht in den Sinn. Das muss einen Grund haben …

„Wenn ich Artemas oder Tychikus zu dir senden werde, so befleißige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen, denn ich habe beschlossen, dort zu überwintern“

(Tit 3,12).

 

Paulus möchte nicht Artemas und Tychikus nach Kreta senden, sondern nur einen von beiden. Und wenn einer dieser Diener Jesu Christi bei Titus ankommen würde, sollte Titus nach Nikopolis gehen, wo Paulus ihn erwartete. Titus würde nicht an der Seite von Artemas oder Tychikus in Kreta dienen. Der Apostel Paulus überlegte also sorgfältig, wer dem Herrn wo am besten dienen konnte. Fähige und willige Arbeiter im Weinberg des Herrn gab es anscheinend nicht zu viele.

Heute haben wir keine Apostel mehr und unsere Aufgaben werden sich vielleicht deutlich von denen unterscheiden, die damals in Kreta übernommen werden mussten. Aber das Prinzip bleibt dasselbe. Arbeit gibt es viel, Arbeiter gibt es wenige. Das hat der Herr Jesus schon gesagt: „Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende“ (Lk 10,2).

Oft denkt man, gerade wenn man jung ist, dass es im Weinberg des Herrn von eifrigen und begabten Arbeitern nur so wimmelt. Wozu soll man sich nach Diensten für den Herrn ausstrecken? Es werden doch gewiss Hunderte sich engagieren, die alles sowieso viel besser können. Aber schaut man in die eine oder andere Ecke des Weinbergs etwas genauer hinein, wird rasch klar, dass es mehr Arbeit als Arbeiter gibt. Das gilt nicht zuletzt für den schriftlichen Dienst, wie das Verfassen von Artikeln für Monatszeitschriften.

 

Die Einsicht, dass es wenig Arbeiter gibt, sollte zweierlei bei uns bewirken: Wir beten für Arbeiter und halten uns selbst bereit, von Ihm in die Ernte gesandt zu werden (Lk 10,3).