Editorial

Haltet die Seile!

Mit Seilen kommen wir schon früh in unserem Leben in Berührung – meist bei Spiel und Sport: an der Schaukel oder beim Klettergerüst auf dem Spielplatz, im Sportunterricht oder beim Tauziehen. Auch von gefährlichen oder steilen Wegstrecken kennen wir Seile.

Seile verbinden und geben Halt, Seile sind belastbar und zuverlässig. Ein Seil kann bei einem Unfall im steilen Gelände zum Lebensretter werden.

Ganz unmittelbar hat solch eine „Seil-Rettung“ der Prophet Jeremia erlebt, den man in eine Schlammgrube geworfen hatte. Was muss das für ein Moment gewesen sein, als plötzlich durch seinen Retter Ebedmelech Seile zu ihm heruntergelassen wurden, an denen er dann herausgezogen wurde! Die nächste Folge über das Leben Jeremias berichtet auch über diese Rettungsaktion (S. 4).

Diese konkrete Situation lässt sich gut in deinen und meinen Alltag übertragen: Ebedmelech hörte von der Not Jeremias und rettete ihn mit Seilen. Wenn wir in diesem Monat von der Not anderer hören – lass uns auch hingehen und die „Rettungsseile“ nicht vergessen.

Übrigens, das wichtigste „Seil“ wird von zu Hause aus „festgehalten“ bzw. „ausgerollt“ oder „heruntergelassen“: das Gebet für meinen Bruder, meine Schwester, für den ungläubigen Mitschüler oder die suchende Arbeitskollegin. Mose und Samuel sind da gute Vorbilder (S. 10).

Ein weiteres „Seil“ kann durch das Geben zur Anwendung kommen: die praktische Unterstützung von Glaubensgeschwistern in Not zeigt Verbundenheit und gibt Empfänger wie Geber Halt und neuen Mut.

Ein drittes „Seil“, das Rettung und Halt gibt, besteht im Gehen – hin zu der verlorenen Seele im Nachbarhaus, zur einsamen alten Schwester im nächsten Dorf, zum endlich wieder stattfindenden Bibeltag für junge Leute.

In diesem Sinne, lass uns die „Seile“ in diesem Monat dabeihaben und verwenden!