Glauben
Abraham im Neuen Testament
Abraham war ein Gläubiger des Alten Testaments. Dennoch wird er – wie viele andere Gläubige auch – im Neuen Testament erwähnt. Sein Name taucht sogar öfter auf als alle andere Namen aus dem Alten Testament.
Um ein vollständiges Bild dieses Glaubensmannes zu bekommen, benötigen wir auch das Neue Testament. Wir lernen, dass beide Bibelteile zusammengehören.
Nun können wir unmöglich alle Stellen zitieren, in denen Abraham im Neuen Testament vorkommt. Wir konzentrieren uns deshalb auf ein paar Hauptpunkte.
Abraham in den Evangelien
In allen vier Evangelien kommt der Name „Abraham“ vor (am häufigsten bei Lukas, am seltensten bei Markus). Er wird dort als der Stammvater Israels vorgestellt. Der Herr Jesus selbst erwähnt Abraham wiederholt als ein Beispiel für verschiedene Dinge.
Die (ungläubigen) Juden zeigten, wie stolz sie darauf waren, von Abraham abzustammen. Der Herr Jesus machte ihnen allerdings klar, dass es bei weitem nicht ausreicht, eine natürliche Beziehung zu Abraham zu haben. Ein Beispiel dafür ist Johannes 8,39. Als die Juden stolz darauf verwiesen, dass Abraham ihr Vater war, antwortet Er ihnen: „Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, würdet ihr die Werke Abrahams tun.“
Belehrung für uns: Es ist gut, gläubige Eltern und/oder Großeltern zu haben. Doch das reicht nicht aus. Wir brauchen – wie Abraham – eine persönliche Beziehung zu Gott, die durch Glauben geprägt ist.
Abraham in der Apostelgeschichte
In der Apostelgeschichte kommt der Name Abrahams genau siebenmal vor. Ein Punkt wird dabei mehrfach betont, nämlich die Beziehung, die Gott zu Abraham bzw. Abraham zu Gott hatte. In Kapitel 3,13 lesen wir von dem „Gott Abrahams“, in Kapitel 3,25 von dem Bund, d.h. von den Zusagen, die Gott Abraham gegeben hatte. In Kapitel 7,2 ist von dem Gott der Herrlichkeit die Rede, der Abraham erschien und in Kapitel 7,32 wird noch einmal von dem Gott Abrahams gesprochen.
Belehrung für uns: Wir lernen von Abraham, eine bewusste Beziehung zu unserem Gott zu haben. Abraham vertraute Gott und traute Ihm alles zu. Tun wir das auch? Gott segnete Abraham und versprach ihm herrliche Dinge. Sind wir dankbar für all das Gute, das Gott uns gibt und für das, was Er uns in seinem Wort versprochen hat?
Abraham im Römer- und Galaterbrief
In diesen beiden Briefen geht es u.a. um die Frage, wie ein Mensch vor Gott gerecht sein kann. Paulus erklärt, dass das nicht aus eigenen Aktivitäten (Werken) passiert, sondern aus Glauben, d. h. wir vertrauen dem, was Gott – gerade auch im Blick auf seinen Sohn und das Erlösungswerk – sagt. In beiden Briefen wird dazu Abraham als Beispiel genannt. In Römer 4,3 zitiert Paulus das Alte Testament und sagt: „Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ In Galater 3,6 lesen wir: „Wie Abraham Gott glaubte und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde“. Es war nicht das Leben Abrahams und seine guten Werke, die ihn vor Gott rechtfertigten, sondern allein sein Glaube.
Belehrung für uns: Das Thema „Rechtfertigung“ ist elementar wichtig. Es zeigt uns, auf welcher Basis wir von Gott angenommen sind und vor Ihm stehen. Weil der Herr Jesus die Strafe auf sich genommen hat, die wir verdient hatten, brauchen wir das Gericht Gottes nicht mehr zu fürchten. Ein gerechter Gott straft nicht zweimal. Das muss man im Glauben annehmen. Dieser Glaube wird im Leben Abrahams illustriert und diesen Glauben müssen wir ebenfalls haben. Hast du diesen Glauben?
Abraham im Hebräerbrief
Der Hebräerbrief zeigt uns, dass das Christentum dem Judentum weit überlegen ist. In der Beweisführung dieser wichtigen Tatsache wird auch Abraham ein paarmal erwähnt. Wir lernen, dass der Herr Jesus größer ist als jeder Gläubige aus dem Alten Testament. Und dann gibt es noch das Kapitel 11. In diesem Kapitel werden einige Glaubenshelden (Männer und Frauen) aus dem Alten Testament genannt. Keiner nimmt so einen breiten Raum ein wie gerade Abraham. Sein Leben zeigt uns, wie man tatsächlich im täglichen Glaubensvertrauen zu Gott leben kann, indem man alles von Gott erwartet.
Belehrung für uns: Der Größte ist immer der Herr Jesus. Er überragt alle und alles. Trotzdem ist Abraham ein Beispiel für echtes (authentisches) Glaubensleben. Auch als junger Christ kann – und soll – man durch Glauben (Vertrauen) geprägt sein. Dazu muss man nicht erst alt werden. Das Beispiel Abrahams spornt uns an, Gott in alle Dinge unseres Lebens hineinzubringen und Ihm zu vertrauen.
Im Jakobusbrief
Für viele Bibelleser sind die beiden Stellen über Abraham im Jakobusbrief (Kap. 2.21.23) schwierig zu verstehen, weil sie sich scheinbar widersprechen. In Vers 21 heißt es, dass Abraham durch Werke gerechtfertigt wurde. In Vers 23 lesen wir hingegen, dass er durch Glauben gerechtfertigt wurde. Wo ist die Lösung des Problems?
Es ist eigentlich gar nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Rechtfertigung durch Glauben bezieht sich darauf, dass Abraham ohne Werke – allein auf der Grundlage des Glaubens – vor Gott gerecht gesprochen wurde. Die Rechtfertigung durch Werke bezieht sich darauf, dass die Echtheit von Abrahams Glauben vor Menschen sichtbar gemacht wurde. Jakobus lehrt uns, dass wir unseren Glauben im Alltag durch gerechte Taten des Glaubens beweisen (wir bekommen den Glauben nicht durch Werke, aber zeigen ihn durch Werke). Das illustriert die Geschichte Abrahams – besonders in 1. Mose 22, als er Isaak opferte.
Belehrung für uns: Es ist verhältnismäßig einfach, vom Glauben zu sprechen. Gott möchte, dass unser Glaube vor den Menschen sichtbar wird. Das passiert dann, wenn Glaubenswerke zu sehen sind. Jeder Tag des Lebens gibt uns eine neue Gelegenheit, unsere innere Glaubensbeziehung zu Gott durch unser Verhalten zu zeigen – zur Freude unseres Herrn und zum Zeugnis für verlorene Menschen.
Fazit
Das Leben Abrahams ist reich an praktischen Belehrungen für uns. Das lernen wir im Alten und im Neuen Testament. Es lohnt sich, den Spuren Abrahams in der Bibel zu folgen und von diesem großartigen Glaubensmann viel zu lernen.
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