Themenheft

Zweifel an der Errettung

Ist es nicht eine Anmaßung zu behaupten, errettet zu sein? Kann man wirklich wissen, ob man errettet ist? Kann man Heilsgewissheit haben? Das sind Fragen, die viele ernste Christen umtreiben. Was können wir in Gottes Wort dazu finden?

Dein Glaube hat dich errettet!

Ein zwölfjähriges Mädchen liegt im Sterben. Der Vater bittet den Herrn Jesus zu kommen und zu helfen. Eine Volksmenge folgt. Dann spürt Jesus, dass Kraft von Ihm ausgegangen ist. Er wendet sich um und fragt, wer Ihn angerührt habe. Die Jünger verstehen das nicht. „Meister, die Volksmengen umdrängen und drücken dich, und du sagst: Wer ist es, der mich angerührt hat?“ Warum fragte der Heiland das? Eine Frau, die zwölf Jahre an einem Blutfluss litt und der bisher niemand helfen konnte, hatte im Glauben die Kleider des Herrn Jesus berührt. Sofort stand der Blutfluss still. Sie war geheilt – aber sie wusste es nicht wirklich. Wohl stand der Blutfluss still, das spürte sie. Aber war das wirklich eine Heilung? Mit dieser Ungewissheit sollte sie nicht leben. Darum die Frage des Herrn Jesus. Die Frau nimmt allen Mut zusammen, fällt zitternd vor Ihm nieder, um alles zu erzählen. Dann hört sie die Worte: „Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage“ (Mk 5,34). Jetzt weiß sie es ganz sicher: Ich bin geheilt! Sie darf sich auf die Zusage des Herrn Jesus stützen! Sie hat die Gewissheit, und das schenkt ihr Frieden.

Eine andere Frau bekommt die gleiche Zusage des Herrn Jesus. Sie war in das Haus Simons, des Pharisäers gekommen und hatte die Füße des Herrn Jesus mit Tränen benetzt, sie mit ihren Haaren abgetrocknet, geküsst und dann mit Salböl gesalbt (Lk 7,36-50). War es diese Handlung, die sie gerettet hat? Nein! Ihr Glaube hat sie gerettet. So sagt es der Herr: „Dein Glaube hat dich gerettet“ (V. 50). Aber die Sünden wurden ihr doch wegen dieser Liebestat vergeben, oder? Nein! Die Liebestat war der Beweis davon, dass sie schon Vergebung der Sünden und neues Leben empfangen hatte. „Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt.“ Der Herr Jesus macht durch das Gleichnis der beiden Schuldner und dem Vergleich zwischen Simon und ihr klar: Sie hatte viele Sünden, die vergeben waren. Darum liebte sie viel. Simon dagegen hatte dem Herrn Jesus keine Liebe gezeigt.

Dann wendet sich der Heiland auch an die Frau mit den Worten: „Deine Sünden sind vergeben.“ Eine herrliche Zusage! Doch damit nicht genug. Er, der Sünden vergeben kann fährt fort: „Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden.“

Glauben und Buße gehören zusammen

Der Glaube errettet! Der Kerkermeister in Philippi fragte: „Ihr Herren, was muss ich tun, um errettet zu werden?“ Welche Antwort bekam er? „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,30-31).

Zuerst stellt dieser Mann die Frage: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“ Er war sich bewusst, dass er Errettung brauchte. Warum? Weil er sah, dass er verloren war! Er akzeptierte Gottes Urteil, dass er ein Sünder und verloren war. „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Röm 3,23).

Der natürliche Mensch meint, er könne mit eigenen Leistungen, einem anständigen Leben, guten Taten etc. Gottes Gunst erwerben. Das ist der Weg des Menschen. Gottes Weg ist die Buße zu Gott und der Glaube an den Herrn Jesus Christus (Apg 20,21).

Der Kerkermeister erkennt also an, dass er verloren ist. Er hat seine Meinung über sich geändert und Gottes Sichtweise angenommen. Vor allem hat er sich als Sünder erkannt und seine Sünde als böse verurteilt. Er denkt nun anders als vorher. Das ist eine Sinnesänderung oder mit einem anderen Wort ausgedrückt: Es ist Buße!

Paulus und Silas erkennen diese Veränderung. Sie brauchen ihm nicht mehr vorzustellen, dass er verloren ist. Sie können nun den Weg der Rettung zeigen: „Glaube an den Herrn Jesus und du wirst gerettet werden.“ Der weitere Verlauf zeigt, dass er glaubte.

Dem Glauben folgt Freude

Was hatte sich bei dem Kerkermeister verändert? Vieles! Nachdem er seinen verlorenen Zustand erkannt hatte, war er bereit, das Wort des Herrn zu hören, zusammen mit allen, die im Haus waren. Dann nimmt er Paulus und Silas zu sich, um ihre Striemen zu versorgen. Das war das erste Werk des Glaubens. Außerdem möchte er sich auf die Seite seines Retters stellen und Ihm folgen, denn er lässt sich taufen. Anschließend führt er Paulus und Silas in sein Haus und setzt ihnen einen Tisch vor: Er pflegt Gemeinschaft mit den Gläubigen! Somit zeigen seine veränderten Taten, dass eine Erneuerung in seiner Seele stattgefunden hat (1. Joh 3,14).

Schließlich lesen wir, dass er „frohlockte, an Gott gläubig geworden“ zu sein (V. 34). Was sagt der Bibeltext, worüber er sich freute? An Gott gläubig geworden zu sein! Er freute sich über die Grundlage, auf der die Errettung ruht: Den Glauben an Gott.

Der Kerkermeister hat die Botschaft Gottes angenommen. Sie hat nach Epheser 1,13 zwei Schwerpunkte:

Das Wort der Wahrheit – es zeigt einerseits, wer und was Gott ist, und andererseits, was der Mensch ist.
Das Evangelium des Heils – es zeigt den Weg der Rettung.
Auch von den Ephesern wird gesagt, dass sie dem Wort der Wahrheit, dem Evangelium des Heils geglaubt haben. Dann wurden sie mit dem Heiligen Geist versiegelt. Das Werk Gottes im Blick auf die Errettung der Seele war abgeschlossen.

Ist die Errettung ein besonderes Erlebnis?

Manche meinen, die Errettung sei nur dann echt, wenn man ein besonderes Erlebnis hatte. Ist das so? Es gibt in der Tat sehr spektakuläre Bekehrungsgeschichten. Wenn die Bekehrung aber ganz schlicht verlaufen ist, dann gibt es trotzdem keinen Grund, an der Echtheit zu zweifeln. Warum nicht? Weil es Gott nicht um spektakuläre Geschichten geht, sondern um ein Werk im Herzen des Menschen. Wenn ein Sünder Buße tut und an den Retter glaubt, dann ist das zunächst äußerlich nicht sichtbar. Doch Gott nimmt sehr wohl Kenntnis davon – und das zählt.

Und was ist zu tun, wenn doch Zweifel aufkommen? Wenn man sich nicht so glücklich fühlt?  Suche in Gottes Wort nach Zusagen, die dir Sicherheit geben. Hier einige Beispiele:

  • Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen (Joh 6,37).
  • Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen (1. Joh 2,12).
  • Jeder der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren (1. Joh 5,1).
  • Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes (1. Joh 5,13).
  • Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind (Röm 8,1).

Sicherheit bekommt man aufgrund göttlicher Zusicherung!

 

Warum ist Heilsgewissheit so wichtig?

Es ist auffallend, wie viel Wert Gott darauflegt, dass wir uns der Errettung gewiss sind und nicht daran zweifeln. Nur wer sicher ist, das Heil zu besitzen, kann es genießen. Ergebnisse der Sicherheit sind unter anderem

Freude

Der Kerkermeister frohlockte (Apg 16,34) und der Kämmerer „zog seinen Weg mit Freuden“ (Apg 8,39).

Dank

Für die Errettung zu danken kann nur, wer sich sicher ist, sie zu besitzen. Wer noch zweifelt, kann nicht wirklich danken.

Anbetung

Die Errettung gründet sich auf das Werk des Herrn Jesus auf Golgatha. Wenn ich an der Errettung zweifle und die Errettung noch nicht wirklich für mich in Anspruch nehme, dann habe ich auch nicht die angemessene Wertschätzung für das Werk und die Person des Retters. Auch bin ich mir nicht sicher, ein Kind Gottes zu sein. Eine Beziehung zum Vater genieße ich dadurch ebenfalls nicht. Wieviel weniger kann ich dann den Vater anbeten, der solche sucht, die Ihn in Geist und Wahrheit anbeten? (Joh 4,23)

Wer sich der Errettung sicher ist, kann ohne Scheu geistliche Schlachtopfer darbringen, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus (1. Pet 2,5). Er ist sich bewusst, dass er ein Priester geworden ist, der ohne Furcht vor Gott hintreten darf. Wenn er mit Gott über die Vortrefflichkeit seines Sohnes spricht, ist das ein „geistliches Schlachtopfer“.

Evangelium

Auch das Weitergeben der guten Botschaft setzt voraus, dass der Übermittler Heilsgewissheit hat. Wer nicht sicher ist, ob er im Licht ist oder nicht, kann schwerlich im Auftrag des Heiland-Gottes unterwegs sein, der will, dass alle Menschen errettet werden (1. Tim 2,3.4).

Den Herrn Jesus erwarten

Ein Glaubender lebt in der Erwartung des Herrn Jesus zur Entrückung (1. Thes 4,13-18). Der Ausblick auf dieses Ereignis gibt ihm Mut auf dem Weg und in den Umständen des Lebens. Er weiß, der Herr Jesus kann jeden Augenblick kommen. Welch eine Freude! Wer sich der Errettung nicht sicher ist, kann sich nicht über das Kommen des Herrn freuen. Die zweifelnde Frage einer solchen Person ist: Werde ich mitgehen? Ja, der Glaubende wird mitgehen! Die Schrift sagt: „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen“ (Phil 3,20-21).

Zusammenfassung

Gottes Wort zeigt, dass der Glaube errettet. Es ist Gottes Wille, dass wir um unsere Errettung wissen, darum hat Er uns zahlreiche Zusagen gegeben. Wer sich der Errettung sicher ist, kann geistlich wachsen und die Fülle von geistlichem Segen genießen, den Gott gegeben hat. Er wird mit Freude den Glaubensweg gehen und „Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen“ (Heb 13,15). Das Kommen des Herrn Jesus ist eine freudige Erwartung und man kann Ungläubige mit Überzeugung auf den Retter hinweisen.

Sollten dennoch Zweifel kommen, dann stützt sich der Glaubende auf die Zusagen Gottes!

„Der Gerechte aber wird aus Glauben leben!“

Habakuk 2,4