Jeremia und Hesekiel

Jeremia und Hesekiel - zwei treue Männer
In den beiden Büchern Jeremia und Hesekiel werden uns zwei Priestersöhne beschrieben, denen Gott den Auftrag gab, seinem Volk Israel Gericht anzukündigen. Sie sollten aber auch von seinen Gnadenabsichten berichten. Die Gerichtsankündigung war eine Folge davon, dass sie sich von ihrem Gott abgewandt und verschiedenen Göttern der sie umgebenden Völker gedient hatten. Und dies, obwohl Er sie eindringlich vor dem Götzendienst gewarnt hatte. Sie hatten aber alle Warnungen in den Wind geschlagen. Aus diesem Grund waren die zehn Stämme des Nordreichs Israel bereits durch die Assyrer gefangen weggeführt worden. Juda und Benja-min, die zwei Stämme des Südreichs, betrieben den Götzendienst aber noch intensiver, sodass Gott sie dann durch die Babylonier unter Führung Nebukadnezars in die Gefangenschaft nach Babel brachte.
Beide Propheten führten einen ähnlichen Auftrag Gottes zu einer ähnlichen Zeit aus. Beide waren auch Nachkommen Aarons.
Jeremia
Zur Lebensbeschreibung Jeremias finden wir im Verlauf des Buches sehr umfangreiche Angaben. Er wurde zur Zeit der Regierung Manasses geboren und im 13. Regierungsjahr des Königs Josia in den Dienst Gottes berufen. Dieser dauerte bis zur Wegführung Jerusalems am Ende des 11. Jahres Zedekias (im Jahr 627 v. Chr.). Jeremia war zu Beginn seiner Berufung noch recht jung. Das war für ihn zunächst ein Grund, diesen Auftrag Gottes abzulehnen, denn er meinte, er könne nicht reden (Jer 1,6). Aber Gott ließ das nicht gelten, sondern ermunterte ihn: „Zu allen, wohin ich dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden". „Ich bin mit dir, um dich zu erretten" (Jer 1,7-8). „Sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir" (Jer 1,19).
Jeremias Geburtsort war die Levitenstadt Anatot, die ungefähr 5 km von Jerusalem entfernt im Stammesgebiet von Benjamin lag. Salomo hatte Jeremias Vorfahren, den Hohenpriester Abjathar, an diesen Ort verbannt, weil dieser sich Adonija, dem aufrührerischen Sohn Davids, angeschlossen hatte. So ist anzunehmen, dass auch Jeremia von Ithamar abstammte, einer Priesterfamilie, die durch das Versagen von Eli unter Zucht stand. Doch Gott wollte diesen treuen jungen Mann als seinen Diener benutzen. Schon bald brach infolge seiner Botschaft starker Hass der Einwohner gegen den jungen Propheten aus. Die Leute versuchten, ihn zum Schweigen zu bringen, indem sie ihn ermorden wollten (Jer 11,18 ff.). Anfeindung, Gefängnis und Tötungsversuche setzten sich auch in Jerusalem fort, bis die Stadt erobert wurde. Jeremia wurde derart mutlos wegen der vielseitigen Anfeindungen, dass er im Dienst für seinen Herrn ermüdete (Jer 20,7 ff.). Aber er wollte und konnte nicht aufgeben, weil es in seinem Innern wie Feuer brannte, Gottes Auftrag bis zum Ende auszuführen. Dazu ließ er sich immer wieder von seinem Gott anspornen.
Aufgrund der notvollen Umstände forderte Gott ihn auf, auf Ehe und Familie zu verzichten (Jer 16,1 ff.). Zudem sollte er weder ein Trauerhaus noch ein Haus, in dem gefeiert wurde, betreten. Das zeigt, dass er sich nicht von menschlichen Umständen ablenken lassen sollte, mochten sie noch so bedeutsam sein. Nicht nur in seinen Worten, sondern auch in seinem Verhalten sollte er allein für seinen Gott Zeugnis ablegen. Und dieser große Gott wachte über ihn, bis Er seinen Knecht auf Befehl Nebukadnezars aus der Gefangenschaft entließ und ihm die Wahl seines Aufenthaltsortes freistellte. Die Liebe zu seinem Volk bestimmte seine Entscheidung und so blieb erim Land Juda. Leider führten wiederum Intrigen dazu, dass er von den eigenen Leuten nach Agypten verschleppt wurde. Sein Dienst endete in Tachpanes, Agypten. Ungefähr 40 Jahre diente er in Treue seinem Gott und seinem Volk.
Hesekiel
Hesekiels Lebensbeschreibung fällt kürzer aus. Er stammte als Sohn des Priesters Busi ebenso wie Jeremia aus priesterlichem Geschlecht. Man brachte ihn bei der zweiten Wegführung mit Jojakim, dem Sohn Josias, in die babylonische Gefangenschaft (2. Kön 24,14; 2. Chr 36,10). Er war verheiratet. Seine Frau starb am Tag der Erstürmung Jerusalems (Hes 24,1.18). Hesekiel wohnte in einem eigenen Haus in Tel-Abib am Fluss Kebar in Babel. Bei den weggeführten Juden war er im Gegensatz zu Jeremia als Prophet anerkannt (Hes 8,1; 14,1; 20,1). Alles schien in seinem Leben in Ruhe und Ordnung abzulaufen. Sein prophetischer Dienst begann im Jahr 593 v. Chr. im 5. Jahr der Wegführung. Er ist wahrscheinlich der erste Prophet gewesen, den Gott außerhalb des Landes Israel berief. Hesekiel weissagte mindestens 22 Jahre in Babel. Die letzte ihm von Gott gegebene Botschaft ist auf das 27. Jahr seiner Verbannung datiert (Hes 29,17).
Gottes Fürsorge bei Jeremia und Hesekiel
Die Lebensumstände Jeremias und Hesekiels sowie ihr Aufenthaltsort waren unterschiedlich, ebenso die Art und Weise, wie sie ihre Botschaft weitergaben. Doch die Zielgruppe ihrer Botschaft war im Wesentlichen dieselbe. Trotz aller Ablehnung ließen sich beide nicht aus der Bahn werfen. Es war ihr Wunsch, ihrem Gott in aller Treue zu dienen. Und Er half ihnen unabhängig von allen Umständen. So staunen wir, auf welche Weise Gott handelte, um seinen Dienern zur Seite zu stehen. Jeremia ließ Er zum Beispiel ins Gefängnis einsperren und bewahrte ihn dort vor dem Hungertod. Er sorgte dafür, dass Jeremia täglich Brot bekam. Oder Er benutzte den ausländischen Hofbeamten Ebedmelech, um ihn aus der Schlammgrube zu retten. Auch in Hesekiels Umständen wachte Gott auf jedem Schritt seines Lebens.
Dieser Gott, der damals über seinen Dienern wachte und für sie sorgte, ist auch heute derselbe. Er ist es, der uns Aufgaben gibt und die nötige Kraft zur Verfügung stellt. Wir dürfen unser Vertrauen auf Ihn setzen. Er ist mächtig, uns zu bewahren. Oft geschieht das nicht so, wie wir es uns vorstellen. Aber nichts läuft Ihm aus dem Ruder. In allem erreicht Er sein Ziel.
Eins wollen wir festhalten: Wir sollten uns nicht daran orientieren, welche Aufgaben der Herr Jesus anderen Gläubigen übertragen hat und unter welchen Bedingungen und auf welche Weise sie diese ausführen sollen. Das, was Er uns aufträgt, wollen wir gerne und treu erledigen. Wichtig ist, welches Urteil unser Herr uns persönlich ausstellen kann.
Eins sollten wir von den beiden Männern unbedingt „mitnehmen": nicht bei den ersten Schwierigkeiten die uns anvertrauten Aufgaben abzubrechen. Beständigkeit ist eine Tugend im Dienst für den Herrn. Das wird gerade im Werk dieser beiden Propheten deutlich.
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