Wie komme ich auf den Punkt?

Tut Buße und glaubt an das Evangelium! - Wie komme ich auf den Punkt? Und was muss ich sagen?

Arbeite!

Gerade in einer Zeit, wo wenig geistliche Frucht zu sehen ist und vieles rückwärts geht, sollte man - gleich ob man Evangelist ist oder nicht - das Werk der Evangelisation auf jede mögliche Weise unterstützen. Menschen gehen noch immer EWIG verloren! Die rettende Botschaft ist aber über alle Jahrhunderte hin gleich geblieben: Der Auftrag des Herrn richtet sich an alle: „Gehe hin!“ Habe ich zwei Hände zum Verteilen von Traktaten? - Tun wir es! Habe ich zwei Füße, um Menschen aufzusuchen, die in Not sind? - Dann nichts wie hin! Habe ich einen Mund, um zu erklären, wie man in den Himmel kommt? Brauche ich dafür eine besondere Gabe? - Nein! Also, warum diese Botschaft nicht weitersagen?

Das persönliche Zeugnis und andere Möglichkeiten

Die sicher beste Möglichkeit der Evangelisation ist das persönliche Zeugnis. Deine Umgebung wird am ehesten durch ein persönliches Zeugnis erreicht. Der Großteil der Bekehrungen geschah durch das persönliche Zeugnis. Es ist gut, Menschen zu Vorträgen einzuladen. Aber es wird niemand mitkommen, wenn derjenige nicht bereits vorher Vertrauen zu dir entwickelt hat. Es geht nicht darum, eine „Freundschaft“ einzugehen („Freundschaftsevangelisation“). Aber ein gewisses persönliches Vertrauensverhältnis zu Kollegen, Nachbarn, Schulkameraden, Kommilitonen macht es für diese leichter. Lade sie ein zu dir nach Hause. Lass sie sehen, wie Christen sind (das hilft uns auch selbst, auf unseren Lebenswandel zu achten). In Philipper 1,27 steht: „Wandelt nur würdig des Evangeliums des Christus.“

Wenn der Herr dir Gnade gegeben hat, mehr Zeit zu haben (denn die benötigt man einfach in der Arbeit am Evangelium), versuche es auch mit einem Bibelstand (in Städten sind Fußgängerzonen sehr gut geeignet). „Geh da hin, wo Menschen sind“, ist ein gutes Motto für Menschenfischer. Dazu hat der Herr uns gemacht. Früher - in Erweckungszeiten - traf man Christen oft bei Pferderennen, heute könnte man sagen: Vor dem Fußballstadion (nicht drinnen!) - um von Ihm zu zeugen, oder „vor“ Musikveranstaltungen. Es ist wichtig, zu wissen, dass junge Leute noch eher ansprechbar sind als alte. Je älter, desto schwieriger.

Eine weitere, sehr gute Möglichkeit, das Wort weiterzusagen, sind Kinderstunden. So lange es noch geht - lade Kinder ein. Das wird in unserem Land immer schwieriger. Vielleicht im Umfeld der sonntäglichen Kinderstunde um den Versammlungsraum herum. Übrigens: Das war der eigentliche Gedanke der Sonntagsschule: nicht zuerst für die Kinder der Christen, sondern für die der Ungläubigen.

Eifer

Du kennst Leute, die Gottes Wort anzweifeln? Fang an, mit ihnen die Bibel zu lesen. Du staunst, was evangelistisches Bibellesen für Resultate hervorbringt!

Es kommen zur Zeit Tausende von Menschen in unser Land, die noch nie davon gehört haben, wie man in den Himmel kommt. Meine traurige Erfahrung ist, wenn man ein Asylantenheim besucht: Jehovas Zeugen und Mormonen waren schon da! Wo sind die Christen? Liegt uns etwas daran, dass diese Leute von der Liebe Gottes hören? Der Herr verlangt nicht immer von uns, dass wir tausende von Kilometern fahren müssen. Er bringt uns diese Leute in unser Land. Göttliche Liebe wird immer einen Weg über Sprachbarrieren hinweg finden.

An Menschen rankommen

Die intensivsten Kontakte haben arbeitende Christen auf ihrer Arbeitsstelle. Bitte Gott um Gelegenheiten - und Er schenkt sie! Das ist eine Erfahrung, die ich persönlich gemacht habe. Beim Arzt, in der Uni, Schule etc. - gerade in den letzten Wochen (Stichwort IS) kommt man mit Menschen sehr leicht über Religion ins Gespräch - und wie gefährlich sie ist. Oder: „Man stelle sich vor“, so hörte ich meinen Physiotherapeuten neulich, „es gibt doch Leute, die die Bibel wörtlich nehmen und glauben, dass die Erde in sieben Tagen geschaffen wurde.“ Schon ist man im Thema.

Auf den Punkt kommen

Es ist nicht immer einfach, auf den Punkt zu kommen. Wir sollten uns bewusst sein, dass unser Gegenüber „den Punkt“ nicht kennt. Nur, wie komme ich dahin? Welche Kenntnis hat mein Gegenüber von Gott, von der Bibel, von Christus und seinem Heil? Das alles weiß ich zunächst nicht.

Gerne gebrauche ich den (neuen) Flyer „Ohne Worte“ vom Verlag „Verbreitung der Heiligen Schrift“ (VDHS). Hol es dir mal. Dann siehst du: Goldene Seite - Herrlichkeit Gottes. Sprichst du mit Muslimen, dann kannst du damit beginnen, dass wir an einen Gott glauben, der ewig ist, ohne Anfang und Ende und dass dieser Gott absolut heilig ist und in einem reinen Bereich wohnt (Gold). Da bist du mit einem Muslim nicht weit auseinander. Er wird dir darin zustimmen. Aber: In diesen Bereich kommen wir mit einem schmutzigen Herzen nicht - schwarze Seite. Diese Seite ist das größte Problem im Gespräch mit Menschen, egal welcher Herkunft. Wer gibt heute noch gerne zu, dass er sündig ist, hoffnungslos verloren? Aber das ist die Voraussetzung, um die nächste Seite, die rote Seite, zu verstehen, denn: Darum kam Christus, um uns den Weg zu Gott zu bereiten (1. Pet 3,18). Dabei kannst du ruhig verschiedene Bibelstellen zitieren (Römer 3 zeigt ganz im Gegensatz zu den Religionen dieser Welt, dass wir uns eben nicht selbst erlösen können). Dann kommt die weiße Seite: Sie verweist auf 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Nicht selten habe ich erlebt, dass Menschen das zum ersten Mal gehört hatten - und vielleicht auch zum letzten Mal! Das macht es auch so wichtig, dass wir unserem Gegenüber den besonderen Ernst ihrer Lage vorstellen. Vielleicht sehen wir uns nie wieder.

Das sollte aber niemand dazu ermutigen, das Wort Gottes in einer „Friss- oder- stirb-Weise“ weiterzugeben. Dein Gegenüber ist auf dem Weg in die Ewigkeit. Du kennst das Rettungsmittel. Er hat vielleicht eine ganz verschrobene (oder keine?) Vorstellung von Christentum. Du bist in dem Moment sozusagen ein Repräsentant der unsichtbaren Welt Gottes - oder in der Sprache der Schrift: „ein Gesandter für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte, lasst euch versöhnen mit Gott!“(2. Kor 5,20). Bedenke das immer!

Versuche deinen Gegenüber mit Fragen herauszufordern, um zu erkennen, ob er das Gesagte verstanden hat. Lass dich dabei nicht auf Diskussionen ein. Das führt oft vom Ziel weg. Auch Diskussionen über Schöpfung und Evolution sind nicht selten - nur, was hilft es, wenn du einen Menschen vom Schöpfer-Gott überzeugen kannst. Ist er dann schon gerettet? Hat er dann verstanden, warum Christus sterben musste?

Alles hängt wieder vom Inhalt des Gesprächs ab. Es kann natürlich auch sein, dass man im Gespräch nur einen Anstoß geben kann. Aber wichtig ist, dass man Jesus erwähnt, der Name, der über jeden Namen ist. Die Leute wissen überhaupt nicht mehr, warum und wozu der Herr Jesus gekommen ist. „Mit Gott kann ich ja noch was anfangen.“ - Aber Jesus? Da müssen wir Aufklärung bieten. Dabei muss deutlich werden, was das Evangelium von Religionen unterscheidet. Wir bieten keine Religion an - auch keine christliche! -, sondern Christus! Er ist die Antwort Gottes auf die Sünde und Verlorenheit des Menschen. Deshalb muss auch das Kreuz in seiner wahren Bedeutung vorgestellt werden.

Seit Jahren benutzen wir dazu am Bibelstand einen Aufsteller: Die eine Seite zeigt ein Kreuz mit Bibelzitat. Die andere Seite zeigt ein offenes Grab - ebenfalls mit kurzem Bibelwort. Das hat schon sehr oft zu wirklich tiefgehenden Gesprächen darüber geführt, worum es geht. Paulus sagt: „Wir aber predigen Christus als gekreuzigt, den Juden ein Anstoß und den Nationen eine Torheit … Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen“ (1. Kor 1,23.25). „Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften; und dass er begraben wurde, und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage, nach den Schriften“ (1. Kor 15,3.4). Das war also offensichtlich die Kernbotschaft des Paulus für suchende Menschen - und das muss auch unsere Botschaft sein für eine verlorene Welt.

Übrigens: Heilsgewissheit ist etwas, was es nur im Evangelium gibt. 1. Johannes 5,13 gibt hier einen guten Einstieg, wenn Leute sagen, sie seien Christen. Frag sie doch einmal geradeheraus: „Treffen wir uns im Himmel wieder?“ Wenn nicht, dann beginne die Reise mit ihm durch die wortlosen Seiten.

Zum Schluss: Gottes Kinder wissen, dass sie Gottes Kinder sind (jedenfalls sollten sie das). Wir dürfen das durch Gottes Gnade wissen.

Wir kennen aber auch den Schrecken des Herrn (2. Kor 5,11). Sollte das nicht Motivation genug sein, auch Menschen in unserem Umfeld anzusprechen? Wie denken dein Kollege, deine Kommilitonen, Nachbarn etc.? Kennen sie den Wert dieses einzigartigen Namens: JESUS?