Das beste kommt noch (Teil 2)

Bibelstudium

DAS BESTE KOMMT NOCH (2)

Teil 2:

Was erlebe ich bei der Auferstehung und Entrückung?

Das nächste Ereignis, das jederzeit geschehen kann, ist die Entrückung der (verstorbenen wie auch der lebenden) Gläubigen. Für die Gläubigen, die dann bereits entschlafen sind, ist sie mit der leiblichen Auferstehung verbunden. Durch die Entrückung werden wir „bei dem Herrn" sein. Dort, bei Ihm, werden wir herrliche Ereignisse miterleben.

Erwartet mich der Tod - oder erwarte ich den Herrn Jesus?

Im ersten Teil dieser Serie haben wir gesehen, was direkt nach dem Tod kommt: Der Gläubige ist im Paradies, bei dem Herrn Jesus. Aber der Tod ist nicht das, worauf wir unsere Erwartung richten. Sondern wir erwarten, dass der Herr Jesus - noch während wir leben - aus dem Himmel zurückkehrt, um uns zu sich zu holen:

Schlüsseltext 1: Der Tod und das Gericht, Hebräer 9,27.28

Ebenso, wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.

Der erste Teil dieses Satzes (V. 27) gilt für Ungläubige, der zweite (V. 28) für Gläubige. Der Tod und das Gericht erwarten diejenigen, die sich nicht zu Lebzeiten zu dem Herrn Jesus bekehrt haben. Wir Gläubigen erwarten nicht den Tod, sondern das Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung, um ewig bei Ihm zu sein.

Bis dahin will ich mich anspornen lassen, solange ich lebe, den Herrn Jesus zu erwarten. Diese Bibelstellen können mir dabei helfen:

  • 1. Thes 1,9.10: Die Bekehrung gibt dem Gläubigen die Ausrichtung, zu dienen und den Sohn Gottes aus den Himmeln zu erwarten; das ist vorbildlich für andere Gläubige und wird gerne weiterberichtet (1. Thes 1,7).
  • Phil 3,20: Wir gehören zum Himmel, dort ist unsere Bestimmung, und deshalb ist es typisch für uns, dass wir den Herrn Jesus als Heiland aus den Himmeln erwarten.
  • 1. Thes 4,17: Für Paulus war die Erwartung des Herrn so lebendig, dass er nicht mit seinem vorherigen Tod rechnete, sondern schrieb: „Wir, die Lebenden, werden entrückt werden .."
  • Off 22,20: Zum Abschluss der Bibel kündigt der Herr sein Kommen an: „Ja, ich komme bald", , und wir antworten darauf: „Amen; komm, Herr Jesus!"

→ Welche „Spuren" hinterlässt mein Leben? Bleiben Aufträge unerledigt, Vorhaben unerfüllt, Sünden ungeklärt, Beziehungen unbefriedigt? All dies kann ich nicht mehr anpacken, wenn der Herr Jesus zur Entrückung gekommen sein wird ...

Die Auferstehung und Entrückung

Wenn der Herr Jesus wiederkommt, wird Er alle Gläubigen entrücken - egal ob sie zu diesem Zeitpunkt leben oder ob sie verstorben sind und sich bereits im Paradies befinden.

Schlüsseltext 2: Die Entrückung, 1. Thessalonicher 4,16-18 und 1. Korinther 15,42-44

Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.

So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib.

1. Thessalonicher 4 sagt klar: Der Herr wird wiederkommen. Dann werden zuerst die Toten in Christus auferstehen (das sind alle Gläubigen, die von der Schöpfung an bis zum Wiederkommen des Herrn gelebt haben und gestorben sind und sich im Paradies befinden); danach werden die dann auf der Erde lebenden Gläubigen mit ihnen zugleich dem Herrn entgegen in die Luft entrückt werden.

Von da an werden die Gläubigen „allezeit bei dem Herrn" im Himmel sein - bei dem Herrn, der sie persönlich abgeholt hat. Der Herr Jesus Christus ist das Wichtigste und das eigentliche Ziel - wie nach dem Tod im Paradies, so auch nach der Entrückung im Himmel. Gottes Wort will mit einigen Aussagen unser Herz für Christus gefangen nehmen:

  • Wir werden von Angesicht zu Angesicht sehen und werden erkennen, wie wir erkannt sind (1. Kor 13,12). Wir werden Ihn sehen, wie Er ist (1. Joh 3,2). Welche Ausstrahlung hatte der verherrlichte Herr auf Saulus/Paulus, Stephanus oder Johannes! Wie begeistert werden wir sein, wenn wir Ihn sehen!
  • Wir werden selbt das Bild des Himmlischen tragen (1. Kor 15,49), dem Bild des Sohnes Gottes gleichförmig sein (Röm 8,29), gleichförmig sein mit seinem Leib der Herrlichkeit (Phil 3,21). Wir teilen sein neues Leben, und unser Körper wird von derselben verherrlichten Art sein wie seiner (s. u.).

Es erfüllt sich damit die mehrfache Ankündigung des Herrn. Er hat gesagt: „Wo ich bin",

  • da gelangt der Diener nach erfülltem Dienst zu seinem Herrn, der selbst der perfekte Diener war (Joh 12,26);
  • da gelangt das Kind Gottes in das Haus des Vaters, nachdem er dem Herrn gefolgt ist, der die Offenbarung des Vaters und der Weg zum Vater ist (14,3);
  • da gelangt der Glaubende zur Erfüllung, indem er vollkommen die Herrlichkeit des Herrn Jesus sieht (17,24).

Bei der körperlichen Auferstehung werden Körper, Seele und Geist jedes einzelnen verstorbenen Gläubigen wieder zusammengeführt. Wir werden nicht den Körper zurückerhalten, in dem wir gestorben sind1, sondern es wird für jeden Gläubigen einen Körper geben, der ein himmlischer und geistiger Körper ist, gekennzeichnet durch Unverletzlichkeit, Herrlichkeit und Kraft (1. Kor 15,40 ff.; Phil 3,21). Einen solchen Körper erhalten auch die zum Zeitpunkt der Entrückung lebenden Gläubigen, indem sie „überkleidet" werden (2. Kor 5,2-4). Dabei wird jeder Gläubige seine eigene Identität behalten. Einen solchen Körper hat auch der Herr Jesus, wir werden Ihm darin gleichförmig sein. Einerseits besteht also auch in der Ewigkeit ein vollständiger Mensch aus Körper, Seele und Geist; wir werden keine bloßen Geistwesen sein. Andererseits passen in Gottes ewige, neue Welt keine Elemente der ersten, jetzigen, materiellen Schöpfung, sondern Gott schafft alles neu, himmlisch, geistlich.

-> Die Entrückung kann meine tägliche Erwartung sein. Was wäre eigentlich so verkehrt daran, morgens mit dem Gedanken auf-zustehen: „Vielleicht kommt heute der Herr"?

-> Der Herr möchte, dass wir durch das Brotbrechen seinen Tod verkündigen, „bis Er kommt" - bist du dabei?

Das Vaterhaus - eine erfüllte Beziehung

Wie man aus Johannes 14,3 entnehmen kann, gelangen Gläubige nicht unmittelbar nach dem Tod ins Vaterhaus, sondern erst, nachdem der Herr Jesus wiedergekommen ist, um sie zu sich zu entrücken.

Schlüsseltext 3: Das Vaterhaus, Johannes 14,2.3; 17,24

In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.

Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir neh-men, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.

Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.

Das Vaterhaus

  • ... wird in der Bibel eigentlich gar nicht so bezeichnet; genau genommen nennt der Herr Jesus es serbst das „Haus seines Vaters" (Joh 14,2); das gibt dem Haus eine besondere Würde und Wärme.
  • ... trägt den Gedanken des Wohnens; es ist der bleibende, ewige Wohnort der Familie Gottes, die nach der Auferstehung des Herrn aus Brüdern und Schwestern besteht, die denselben Gott und Vater haben (Joh 20,17; 1. Joh 3,1 ff.).
  • ... ist das Zuhause des Sohnes Gottes, wo Er mit dem Vater und dem Geist schon immer war; es gehört nicht zu der „Schöpfung", sondern befindet sich, wenn man so will, in einer „anderen Dimension"; es einen Ort zu nennen, greift wohl zu kurz; es ist im Kern eine Beziehung, die geprägt ist durch Gemeinsamkeit, Liebe, Licht, Gemeinschaft, Seligkeit.
  • ... ist dem Sohn Gottes unendlich wertvoll; man kann etwas davon ahnen, wenn man in Johannes 13,1 liest: „Als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte..."; Er blickte über die nächsten Stunden von Leiden und Tod hinaus auf seine Rückkehr ins Vaterhaus.
  • ... besteht aus „vielen Wohnungen"; diese Ausdrucksweise lehnt sich an die Beschreibung des Tempels an, in dem es Priesterwohnungen gab (1. Kön 6,5; vgl. Hes 41 ,6); es ist für alle genug Platz; zugleich ist es nicht nur eine Wohnung, eine Sammelunterkunft, sondern es stellt viele einzelne Wohnungen zur Verfügung, die für jeden individuell bestimmt sind; der Herr Jesus hat diese Wohnungen „bereitet"; sie waren wohl schon immer da, aber Er musste den Zugang für uns eröffnen, indem Er das Sühnungswerk vollendete und uns - als erster Mensch im Vaterhaus - vorausging.2
  • ... ist, wie jede andere „Etappe" unseres Lebens nach dem Tod, dadurch gekennzeichnet, dass wir bei Christus sind (Joh 14,3); wir werden dort darüber hinaus eine - in dieser unbeeinträchtigten Erfüllung - nie gekannte Gemeinschaft mit Gott, dem Vater haben; das Vaterhaus hat seinen Wert durch den dreieinen Gott, der es mit seinem Wesen erfüllt;
  • ... wird unser „Wohnort", d. h. unsere prägende Beziehung zu Gott in der Ewigkeit sein; dieser zentrale Fixpunkt wird ergänzt durch die anderen Beziehungen und Bilder über die Versammlung (als neues Jerusalem, Hütte Gottes und Braut) - wir werden einmal darüber staunen, wie sich das alles zusammenfügt!

-> Das Vaterhaus ist ein Ort, der unsere irdischen Dimensionen sprengt und besonders für eine persönliche, enge, innige und endgültige, ewige Beziehung aller Gläubigen der heutigen Zeit zu Gott steht, ihrem Vater, die durch nichts mehr gestört wird, was uns hier auf der Erde noch hinderlich ist. Allerdings weiß ich heute schon: Gott ist mein Vater. Genieße ich diese Beziehung schon ganz bewusst?

Wir werden in dem ewigen Himmel leben, wo der Vater, der Sohn und der  Heilige Geist von Ewigkeit her wohnen und wo der Sohn von Ewigkeit her im Schoß des Vaters war. Dort ist die Liebe des Sohnes zum Vater und die Liebe des Heiligen Geistes zum Vater; die Liebe des Vaters bestimmt die Atmosphäre. Wir dürfen dort als seine eigenen Kinder sein. Wir können die Herrlichkeit des Vaters sehen und mit dem Vater reden. Wir können den Vater und den Sohn kennen. Damit verglichen ist unsere Regierung über die Welt eine Kleinigkeit.

H. L. Heijkoop

In der nächsten Folge versetzen wir uns in den Moment nach der Entrückung und treten in den Himmel ein: Da sind der Thronsaal, der Richterstuhl und die Hochzeit des Lammes. Werden du und ich dabei sein?

 

1 Allerdings werden wir wohl wiederzuerkennen sein; dies war zumindest der Fall bei Mose und Elia (Mk 9,4; ob ihr „Erscheinungs-Körper" allerdings dem Herrlichkeitskörper entspricht, den sie nach der Entrückung haben werden, wissen wir nicht); dasselbe wird angedeutet in Bezug auf das Paradies (Lk 16,23), das 1000-jährige Reich (Lk 13,28) und das Erscheinen des Herrn in Herrlichkeit (1. Thes 2,19).

2 Für den geschaffenen Himmel - wohl nicht auf das Vaterhaus bezogen - findet man diesen Gedanken z. B. in Hebräer 6,20; 9,23; Kolosser 1,20.