Die erste Unehrlichkeit

Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen. Sprüche 28,13

Die erste Unehrlichkeit

Ein Regierungsbeamter besuchte ein Gefängnis und wurde bei der Besichtigung vom Direktor begleitet. Ein junger Mann fiel durch sein gepflegtes Äußeres auf. Er schien aus gutem Hause zu sein. Der Beamte fragte den Direktor: „Wie ist dieser junge Mann hierher gekommen?" -- „Er hat Dokumente gefälscht und seinen Chef um eine größere Summe betrogen."

Die beiden gingen weiter und ließen den jungen Mann zurück. Aber dieser hatte die Frage gehört und auch die Antwort verstanden. Nun war er nachdenklich geworden. War das wirklich der Grund dafür, dass er hier gelandet war, oder lag die eigentliche Ursache tiefer?

Deutlich erinnerte er sich daran, dass er als Junge einmal eine Rechnung für seinen Vater bezahlen sollte: Der Empfänger nahm den Betrag entgegen, unterschrieb die Quittung und gab ihm einen kleinen Betrag als Skonto zurück. Diesen Betrag behielt er für sich. Der Vater merkte nichts. -- Das war seine erste Unehrlichkeit. Zwar fühlte er sich dabei nicht besonders wohl, aber zu einer rechten Einsicht seiner Schuld kam er damals nicht.

Im Lauf der Zeit aber wurde seine Geldgier größer, und er eignete sich auf betrügerische Weise kleinere und größere Beträge an. Doch eines Tages kam es ans Licht, und er landete im Gefängnis. -- Ein Fall von vielen!

Was ist zu tun, wenn jemand der Versuchung zum Bösen nachgegeben hat? -- Die Schuld vor Gott bekennen und das Böse lassen! Sonst verstrickt man sich nur noch tiefer in die Sünde. Und die Schuld, wenn nötig, auch vor Menschen bekennen, an denen man schuldig geworden ist! Das mag ein schwerer Gang sein; aber wer mit Gott im Reinen ist, hat Ihn auf seiner Seite!

Aus dem Kalender „Die gute Saat“