Der progressive junge Christ
Der progressive junge Christ
Drei Schritte weiter - gegen den Strom
Die Thessalonicher hatten sich mitten aus Götzendienst und sexueller Sittenlosigkeit zu dem lebendigen Gott bekehrt. Nun galt es, diesem Gott auch wirklich zu gefallen. Paulus gibt ihnen neben vielen anderen Hinweisen drei „Tipps“ für ein heiliges Leben mit auf den Weg, die auch für junge Christen heute zu echtem Wachstum führen, zu einem fortschrittlichen1 Christsein…
Stillstand ist Rückgang (1. Thes 4,1.2)
Paulus war nur wenige Wochen in Thessalonich, einer Großstadt mit ca. 200.000 Einwohnern, gewesen und konnte den jungbekehrten Christen daher auch nur „Grundschulunterricht“ (jedoch inkl. Hinweisen auf den Antichristen - vgl. 2. Thes 2,5) geben. Aber die Gläubigen mit Leidenschaft für ihren Herrn führten schon ein Leben nach Gottes Gedanken. Erklärtes Ziel: Gott gefallen (Vers 1). Wie steht es da bei dir und mir im Alltag? Doch Paulus motiviert seine „Kinder“ im Glauben, reichlicher zuzunehmen, Fortschritte zu machen - kurzum: progressiv zu leben. Aber progressiv in einem anderen Sinn als meistens gemeint: Es waren Gebote, die Paulus den Thessalonichern durch den Herrn Jesus gegeben hatte. Gebote, die rein, heilig und zu seiner Ehre sind. Was bedeuten diese konkret für uns heute?
Gottes Wille: Heiligung (1. Thes 4,3)
Fortschrittlichkeit und Heiligung: Schließen sich diese Begriffe nicht aus? Falsch verstanden, ja; wenn man sie aber mit den richtigen Inhalten belegt, durchaus nicht. Gott hat uns ein für alle Mal durch das Erlösungswerk geheiligt, so stehen wir heilig und tadellos vor Ihm (Heb 10,14; Kol 1,22). Jetzt möchte Er, dass unsere Stellung als Heilige auch in der Praxis sichtbar wird. Wollen wir das auch? Oder bleiben wir lieber mit einem Fuß im Schmutz stecken und halten uns ein kleines Fenster zum Bösen („nur eben mal…“) offen? Der Herr Jesus hat dich und mich um den Preis seines Lebens erkauft - sollten wir Ihm da weniger „anbieten“ als unser ganzes Leben?! Doch genau wie die Thessalonicher müssen wir dazu ganz konkrete Punkte beachten. Die aktueller sind als gedacht.
Schritt 1: Abstinenz2 praktizieren (1. Thes 4,4)
Gott zu gefallen: Dazu gilt es, zu prüfen, was denn eigentlich Gottes Wille ist. Das ist ein großes Thema im Neuen Testament, mit dem man sich ausführlich beschäftigen darf und sollte. Im sittenlosen Thessalonich formuliert Paulus mit einem dreimaligen „Dass …“ besondere Details dieses Willens Gottes, die wir uns alle zu Herzen nehmen sollten.
Erster Punkt: „… dass ihr euch der Hurerei enthaltet“ (Vers 4). Hurerei, das meint jede Form von außerehelichem Geschlechtsverkehr. Als Verb und Substantiv kommt der Ausdruck zusammen ca. 30-Mal im Neuen Testament vor. Lektion für uns: Hurerei ist und bleibt eine riesige Gefahr, auch für Christen. Vielleicht hat der Herr dich und mich vor der praktizierten Hurerei bewahrt, anderen hat er die Befreiung hiervon nach der Bekehrung geschenkt. Aber lassen wir uns auch vor der gedanklichen Hurerei bewahren (z.B. Mt 5,28)? Und: Vermeiden wir auch „Zündstoff“ für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden (Röm 13,14)? Enthaltsamkeit, Abstinenz ist das beste Mittel gegen diese Sünde: Kopf zur Seite, Gedanken umschalten, Film ausschalten. Die tapfere Flucht führt zum befreienden Sieg (1. Kor 6,18)! Beten wir darum für uns und für unsere Freunde?
Schritt 2: Meister werden (1. Thes 4,5)
Paulus nennt in Verbindung mit Hurerei einen zweiten Punkt, den es zu beachten gilt: „…dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in Leidenschaft der Lust…“ (Vers 5). Mit dem Ausdruck „Gefäß“ beschreibt die Bibel öfters den menschlichen Körper (1. Sam 21,6; 1. Pet 3,7). Es geht also darum, dass wir unseren Körper beherrschen, „besitzen“, was auch mit „Meisterschaft erlangen“ wiedergegeben werden kann. Was sind die Inhalte dieser Meisterschaft? Einerseits Heiligkeit: persönliche Reinheit, Distanz zu bösen Gedanken und Praktiken. Andererseits: Ehrbarkeit, Achtung. Ein geheiligtes Herz in einem geheiligten Körper! Sehr aktuell: Böse Gedanken wie Neid, Eifersucht, vielleicht sogar „Wut im Bauch“ sind dir und mir nicht unbekannt, oder? Und wie sieht es mit der sexuellen Reinheit aus? Wie schnell kann man zu unbeherrschter Lust (Stichwort: Selbstbefriedigung) stimuliert werden! Doch wir können mehr als Überwinder (Röm 8,37) werden durch Vertrauen auf den, der uns so geliebt hat! Und die Achtung vor dem Heiligen Geist, dessen Tempel unser Körper ist, kann uns zusätzlich Kraft geben, den Körper zu „beherrschen“ - zur Ehre unseres Retters!
Schritt 3: Mit-Christen schonen (1. Thes 4,6)
Mit den beiden ersten Hinweisen zeigt uns Paulus den Weg zur eigenen Bewahrung im Bereich der Sexualität. Doch wir sollten dabei auch an den Nächsten denken; daher setzt Paulus mit einem dritten Punkt fort: „… dass er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Richter ist über dies alles“ (Vers 6). Was bedeutet diese Ermahnung? Der Glaube hatte jetzt zwischen den Christen in Thessalonich
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