Grußwort

Urlaubszeit – Ferienzeit

Sommermonat Juli - fast überall im Land gibt es jetzt die sogenannten Sommerferien, eine willkommene Pause im Schul- oder Studienjahr, und auch die meisten Arbeitnehmer freuen sich auf den Urlaub.

Urlaub – was bedeutet dieser Begriff eigentlich, oder besser: Wo kommt er her? Er ist keine Erfindung der Neuzeit, obwohl das Wort heute eine allgemeinere Bedeutung erlangt hat. Im frühen Mittelalter, der Zeit des Althochdeutschen, gab es urloub für jemand, der eine andere Aufgabe erhielt, er erhielt die Erlaubnis – urloub – sich zu entfernen, aus der Wachmannschaft oder der Abteilung der Arbeiter an einem gemeinsamen Werk. Heute ist Urlaub eine zeitweilige Freistellung vom Dienst zur freien Verfügung. „Freie Verfügung“ lässt die Entscheidung offen, womit man diese Zeit füllt. Natürlich auch mit dem Lesen von „Folge mir nach“ (!) – und mit dem Untersuchen anhand der Heiligen Schrift, „ob dies sich so verhielte“ (Apg 17,11), wie es ernsthafte Leute in Beröa mit den Ausführungen des Apostels Paulus taten.

Damit komme ich auf den zweiten einschlägigen Begriff der „Ferien“. Das waren bei den Menschen der Spätantike (lateinisch feriae) die Tage religiöser, oft feierlicher Handlungen, an denen keine Geschäfte betrieben wurden. Im Mittelalter wurden dann zunächst in der Sprache der Juristen die verhandlungsfreien Tage vor Gericht so genannt, bis der Begriff „Ferien“ bald auch in das Schulwesen übernommen wurde.

Aber zurück zu der Herkunft des Wortes. Diese religiösen Tage der Antike (sagen wir lieber: für Gott reservierten Tage) erinnern uns vielleicht daran, dass es das in unseren Ferien auch geben kann, geben sollte: Zeit für den inneren Menschen und unsere Gemeinschaft mit unserem Herrn. Solche Ferien behalten bleibenden Wert, und darum wünsche ich sie uns allen.