Grußwort

Das persönliche Grußwort

Return on Investment und Liebe ohne Kalkül

Der in der Überschrift gebrauchte Begriff „Return on Investment“ stammt aus der Wirtschaft und beschreibt die Rendite, die sich aus getätigten Investitionen ergibt – je höher und je schneller, desto besser für das Unternehmen.

Was das mit „Folge mir nach“ zu tun hat? Ganz einfach: Auch im Leben als Christen möchten wir gerne Nutzen aus unserem Leben ziehen, abhängig von unserem Einsatz. Die Bibel beschreibt das mit den schlichten Worten „Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal 6,7), wie wir schon im letzten Heft betont haben. Unsere geistliche „Rendite“ hängt also von der Art unseres Saatgutes ab – wie nah wir beim Herrn leben, was für ein Zeugnis wir nach außen abgeben, was für geistliche Inhalte wir weitergeben können. Manchmal gilt es daher, gute Vorräte zu sammeln, die man vielleicht nicht heute, wohl aber morgen gebrauchen kann; dazu könnte ein Studium der Klagelieder gehören (Seite 18). Andererseits gibt es auch Gelegenheiten auf ungewöhnlichen Saatfeldern, zum Beispiel Kontakte mit muslimischen Mitmenschen (Seite 4). Auch da gilt es, sich richtig zu wappnen.

Doch das Ob, das Wann und das Wie hoch unseres Erfolges dürfen wir getrost unserem Herrn überlassen. Hat Er nicht als guter Hirte (Seite 11) unendlich viel „investiert“, sogar sein eigenes Leben, ohne bei seinem eigenen Volk, geschweige denn weltweit auf angemessene Resonanz zu stoßen? Aber deshalb bleibt Er doch unermüdlich aktiv, aus Liebe zu den Menschen. Und über das Wann schreibt der Prediger: „Nach vielen Tagen wirst du es finden“ (Pred 11,1). Die meisten Resultate eines treuen Lebens und Zeugnisses werden wohl erst in der Ewigkeit sichtbar werden. Mühe, Einsatz und Engagement im Christenleben haben Ewigkeitswert (1. Kor 15,58)! Last but not least: Auch wenn wir besonnen und nüchtern entsprechend unseren Fähigkeiten und auch unter Berücksichtigung der Verhältnisse „investieren“ sollten – auch Paulus schlug nicht einfach „die Luft“ (1. Kor 9,26): Liebe kalkuliert nicht. Jemand hat es für mich beeindruckend so formuliert: „Das ist das Paradoxe des christlichen Lebens: Alles verlieren, um alles zu gewinnen. Nicht durch Rentabilitätskalkulationen, sondern entsprechend der angemessenen Einschätzung des unendlichen Wertes der Person, mit der sich unser Herz verbindet“.

Frohes Investieren in bleibende Werte mit echter Liebe zum Herrn wünscht