Salomo - ein skeptischer Dichter für Leute von heute
Salomo- ein skeptischer Dichter für Leute von heute
Der König Salomo (Regierungszeit ca. 971–931 v. Chr.) ist eine ganz besondere Persönlichkeit. Als Sohn Davids hat er die Aufgabe, den Tempel in Jerusalem zu bauen. Unter seiner Regierung genießt das Volk Israel eine Zeit des Friedens und Wohlstands. In dieser Hinsicht ist er ein Vorausbild auf den Herrn Jesus, der nach der Zeit der Gerichte eine 1000-jährige Friedensherrschaft antreten wird. Salomo ist aber auch ein Mensch mit einer persönlichen Verantwortung vor Gott. Seine Lebensumstände waren völlig von Deinen verschieden. Und doch kannst Du manches vom ihm lernen.
„Bitte, was ich dir geben soll!“ (2. Chr 1,7). Dieses Wort Gottes an Salomo ist wie ein Bankkonto ohne Beschränkung. Was würdest Du antworten? Was wünschst Du Dir? Salomo bittet Gott um Weisheit, das Volk richtig zu regieren. Diese Bitte gefällt Gott. Er schenkt Salomo Weisheit und dazu noch Reichtum und Ehre, mehr als allen Königen vor und nach ihm. Seine Weisheit wird weltbekannt. Wenn Du die Sprüche Salomos liest, bekommst Du einen Eindruck davon. Treffende Ratschläge, wichtige Warnungen, nützliche Hin- weise – es lohnt sich dieses Bibelbuch zu lesen und zu beherzigen (vgl. die Bi- belarbeit über das Buch der Sprüche in FMN 1–4/2002).
Salomo hat auch das Buch „Der Prediger“ geschrieben. Er betrachtet darin aus irdischer Sicht, was das Leben nützt. Salomo schreibt teilweise aus der Perspektive eines Menschen, der das Licht der Offenbarung Gottes unberücksichtigt lässt. Das Ergebnis ist ernüchternd – alles erscheint sinnlos (vgl. die Bibelarbeit über den Prediger in FMN 3–7/2006).
Aus diesen Erfahrungen kannst Du lernen, besonders, wenn Du Dir etwas wünschst, was Du nicht hast. Nur wenn Du Gott in Dein Leben hineinbringst, wenn Du eine persönliche Beziehung zum Herrn Jesus verwirklichst, klärt sich alles auf und erhält Sinn.
Reichtum
„Wenn ich genug Geld hätte, dann ginge es mir gut.“ Hast Du auch schon so gedacht? Salomo hat keine Geldsorgen. Er kann sich alles leisten, was er will. Ist er darüber glücklich? Nein. Er erkennt, dass wer Geld liebt, nie genug bekommen kann (Pred 5,9). Er sieht, dass er sein Geld nicht festhalten kann, weder im Leben, noch dass er im Tod etwas davon mitnehmen kann (Pred 5,12–15). Sein Reichtum bringt ihm letztlich nur Sorgen.
So ergeht es auch heute jedem, der sich auf seinen Reichtum stützt. Wenn Gott Dir Geld gegeben hat, gib ab. Gib denen, die Mangel haben. Betrachte das Geld auf Deinem Konto nicht als Dein Eigentum, sondern sieh Dich als Ver- walter Gottes an (vgl. 1. Kor 7,31). Als Verwalter musst Du Dich fragen, wie Du das Eigentum, das Dir anvertraut ist, am nützlichsten verwaltest. Bitte Gott um Weisheit dazu, dann bist Du dieses Problem Salomos los. „Der Ungläubige arbeitet, um zu leben; das Motiv des Christen ist, zu geben“ (W. Kelly).
Weisheit
„Wenn ich klüger wäre, dann ginge es mir besser.“ Salomo ist weise, mehr als alle anderen Menschen, und doch führt seine Lebensweisheit zu dieser Feststellung: „Wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss; und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer“ (Pred 1,18). Diese Weisheit lässt Dich Probleme sehen, aber keine Lösung. Es ist alles verfahren und kein Ausweg zu finden.
Es gibt nur eine Weisheit, die glücklich macht: „Jesus Christus, der uns geworden ist Weisheit von Gott“ (1. Kor 1,30). Sobald Du versuchst, alles aus Gottes Perspektive zu sehen, lösen sich Probleme. Suche die Weisheit nicht auf der Erde, denn Christus ist nicht auf der Erde. Beschäftige Dich viel mit Christus, indem Du die Bibel nach Ihm durchsuchst. Dann erhältst Du die richtige Lebenseinstellung und Weisheit für Dein Leben auf der Erde – und sammelst Dir zugleich Schätze im Himmel.
Arbeit
„Wenn ich nur eine bessere Arbeit hätte, wäre das befriedigend. Doch bei diesem Lehrer, Ausbilder, Chef klappt es nie.“ Befriedigt Arbeit? In gewissem Sinn schon, wenn man sieht, dass etwas gelingt. Aber dauerhaft? Salomo hat auch gearbeitet. Nicht mit Hacke und Spaten, aber er hatte auch seine Mühe. Er betrachtet die Mühe, sieht den Ehr- geiz des einen im Blick auf den anderen, merkt, dass nichts dauerhaft Bestand hat und kommt zu dem Schluss, dass es eine üble Beschäftigung ist (Pred 4,8).
Das kann ich gut nachvollziehen. Lohnt es sich dann überhaupt zu arbeiten? Das Neue Testament bringt auch Deine Arbeit in einen Bezug zu Christus: „Ihr dient dem Herrn Christus“ (Kol 3,24). Tu Deine Arbeit so, als stünde Christus als Chef vor Dir. Wer so arbeitet, fällt in seiner Umgebung positiv auf. Und – sofern Du arbeiten kannst – Du liegst nicht anderen auf der Tasche (1.Thes 4,12).
Frauen
Nur für Männer: „Wenn ich Frauen zur Verfügung hätte, wäre ich befriedigt.“ Meinst Du, das stimmt? Salomo hat Frauen, so viel er will. Zum Schluss sind es 1000! Ist er damit glücklich? Nein, er sagt: „Eine Frau unter diesen allen habe ich nicht gefunden.“ Eine Frau zu haben ist mehr als eine Partnerin für ́s Bett. Liebe und Treue, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung gibt es nicht bei wechselnden Beziehungen. Das spürt Salomo auch. Seine Frauen verführen ihn stattdessen zum Götzendienst, zum Verlust seiner praktischen Beziehung zu Gott und zum Ende seines Friedens.
Für die Beziehung zwischen den Geschlechtern hat der Schöpfer deutlich vorgegeben, dass ein Mann und eine Frau auf Lebenszeit in der Ehe verbunden sind. Somit kann hier – wie auf allen Gebieten – wahre Erfüllung nur gefunden werden, wenn Menschen sich an Gottes Ordnungen halten. Bloße körperliche Befriedigung außerhalb der göttlichen Ordnung ist nicht nur Sünde, sondern bringt auch keine wirkliche Erfüllung. Der wirkliche Sinn des Lebens ist letztlich nur in der Gemeinschaft mit Gott zu finden. Und dieser Weg steht jedem offen, ob gottgemäß verheiratet oder alleine lebend. Jesus Christus kann Dir erfülltes Leben schenken, das kein „Haschen nach Wind“ ist.
Das Leben genießen
Möchtest Du Dein Leben genießen? Salomo kommt in seiner Betrachtung zu dem Schluss, möglichst jeden guten Tag zu genießen, da er ja nicht weiß, was morgen ist. Stets nagt die Ungewissheit an ihm. So, dass auch jeder Genuss einen faden Beigeschmack hat (Pred 2,24.26b; 3,22).
Auch als Christ weißt Du nicht, was morgen kommt. Das ist auch gut so, denn „das Morgen“ würde Dir nur unnötige Sorgen bereiten (Mt 6,34). Doch kannst Du alles der weisen Führung Gottes überlassen und Dich in seinen Dienst stellen. Er gibt Dir Freude, wenn Du auf seinem Weg gehst. Die Enttäuschung Salomos kannst Du Dir ersparen, wenn Du nicht die irdische Sichtweise wählst, sondern Dir den Herrn Jesus vor Augen stellst, also an Deine himmlische Berufung denkst.
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