Post von Euch

Musik

Vergeben

Liebe Geschwister,

nachdem ich den Vergebung (Heft 1/2008, S. 7) gelesen habe, möchte ich eine Bemerkung machen.

Vor vielen Jahren hat mich jemand mit einer Bemerkung tief verletzt. Den ganzen Tag über musste ich daran denken. Es war wirklich ein schwerer Tag für mich – bis die Person dann auf einmal vor mir stand und sagte: „Es tut mir Leid, ich hätte das nicht sagen sollen, willst du mir vergeben?“

Längst habe ich vergessen, worum es sich eigentlich handelte. Aber die Aufrichtigkeit und die Liebe dieses Gesprächs werden mich noch sehr lange begleiten.

Mit herzlichen Grüßen,

N.W.

 

Musik

Sehr geehrte Autoren und Herausgeber,

mit Erstaunen habe ich in „Folge mir nach“ den Artikel über die Musik und insbesondere Michael W. Smith gelesen. Ich finde es sehr schade, dass seine Person und seine Arbeit so verunglimpft werden.

Michael W. Smith sieht die Musik als eine seiner Aufgaben, die er von Gott bekommen hat. Mit seiner Musik möchte er Gläubige zum gemeinsamen Lobpreis anhalten und in die bewusste Gemeinschaft mit Gott bringen. Dass er dazu moderne Instrumente benutzt, sollte man nicht kritisieren, denn ich glaube nicht, dass es „fromme Instrumente“ gibt. Die Frage ist doch immer, was man damit macht.

Weiter betont Michael immer wieder, dass er den Ruhm und Applaus gar nicht möchte. Er gibt normalerweise keine Zugaben und verabschiedet sich von der Bühne mit „praise the Lord!“ Und die Kritik an seiner Kleidung ist mir absolut unverständlich. Was bitte sollte er denn tragen? Ist denn ein gläubiger Bankangestellter anders gekleidet als ein ungläubiger? Und überhaupt, legen wir nicht allzu großen Wert auf solche Äußerlichkeiten?

Ich finde es äußerst schade, dass es Christen gibt, die die Talente und Aufgaben, die Gläubige von Gott bekommen haben, infrage stellen und abwerten. Nur weil uns eine bestimmte Art nicht gefällt, ist sie für Gott aber nicht weniger wertvoll. Meiner Meinung nach hat die Kritik an Personen wie Michael W. Smith doch nur ein Ziel: Zu verhindern, dass junge und jung gebliebene Leute von jahrhundertealten Traditionen abweichen und sich für Dinge interessieren, die zu uns nicht „passen“. Diese Traditionen sollten wir gründlich abstauben und aufräumen. Dann fällt es uns leicht, alle Christen so zu sehen, wie Gott sie sieht und sie anzunehmen, statt uns von ihnen abzusondern.

Michael hat Recht, wenn er singt: „Tell me, where`s the love? Open arms we need to be, open arms”.

Diese Liebe, offenen Arme und Herzen wünsche ich uns allen.

Gruß,

E.

 

Liebe E.,

vielen Dank für Deine Reaktion auf den Musik-Artikel. Mir ist bewusst, dass Michael W. Smith bei vielen jungen Christen hoch im Kurs steht. Deshalb überrascht es mich nicht, dass Du mit meinen Ausführungen über ihn ein Problem hast. Könnte es vielleicht auch sein, dass Du die Gefahren bei christlicher Rockmusik, die ich aufzeigen wollte, nicht ganz nachvollziehen kannst?

Nichts liegt mir ferner, als alte verstaubte Traditionen zu verteidigen. Ich denke, das geht auch aus dem letzten Abschnitt des Artikels hervor. Mein Anliegen war es vor allem, junge Leute davor zu warnen, jede Musik, die sich „christlich“ nennt, vorbehaltlos zu konsumieren. Es besteht eben die Gefahr, dass wir uns von Musik und von Vorbildern, die keine klare Trennung zur Welt vollziehen, in eine Richtung beeinflussen lassen, die uns nicht näher zum Herrn Jesus bringt.

Die Beweggründe eines Michael W. Smith und anderer christlicher Rockmusiker zu beurteilen, steht mir nicht  Folge mir nach  zu. Ich unterstelle, dass sie wirklich ihren Zuhörern zum Nutzen sein wollen. Aber ich stelle mir doch Fragen. Auch sein Talent zweifle ich nicht an. Ebenso wenig die Tatsache, dass er es für sich als Aufgabe von Gott sieht, sein Musiktalent für Ihn einzusetzen. Nur heiligt der Zweck nicht die Mittel.

Vielleicht helfen die folgenden Fragen, meine Einschätzung von Michael W. Smith etwas besser zu verstehen:

  1. Wen feiert die begeisterte Menge seiner Konzertbesucher? Gott? Smith? Sich selbst? Auch wenn Smith es nicht will, wird er nicht doch von den Massen verherrlicht? Wahres Gotteslob verherrlicht einzig und allein Gott („Wer Lob opfert, verherrlicht mich“; Ps 50,23).
  2. Wenn Smith wirklich keinen Ruhm für sich beansprucht, warum veranstaltet er dann Autogramm-Partys in christlichen Buchläden? (Zum Vergleich: Der Herr Jesus ließ sich nicht von den Menschen erhöhen. Als sie Ihn zum König machen woll ten, ging er weg.)
  3. Mit einem Produzenten zusammen zuarbeiten, der auch für Madonna produziert, erhöht das Vertrauen in einen solchen Musiker und seine Musik nicht gerade (vgl. dazu auch den biblischen Hinweis: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen“ 2. Kor 6,14).
  4. Warum findet man auf den offiziellen Homepages (www.michaelwsmith.com, www.rok-ketownrecords.com, www.rok-ketown.com) zwar ausführliche Berichte über seine Erfolge und die Musikpreise, die er oder seine geförderten jungen Musiker errungen haben, sucht jedoch vergeblich nach  einem klaren Bekenntnis zu Jesus Christus oder nach einem Hinweis auf die Botschaft vom Kreuz?
  5. Wie klar ist die evangelistische Botschaft seiner Songtexte (zumal seine Konzerte von den Veranstaltern doch als Evangelisationen verstanden werden)?
  6. Fördert Michael W. Smith insgesamt wirklich eine bibel- und Christusorientierte Einstellung, die „Ja“ sagt zum Guten und „Nein“ sagt zum Bösen?

Bitte nimm mir ab, dass es mir nicht darum geht, einen einzelnen Musiker als Person zu verunglimpfen. Ich habe Smith nur bewusst ausgewählt, weil ich weiß, dass auch in Deutschland viele junge Christen zu seinen Fans zählen, und weil ich persönlich hinter seine Arbeit ein großes Fragezeichen machen muss. Eine klare Trennung von dieser Welt als einem System, das Christus verwirft, kann ich leider bei Smith, wie bei vielen anderen christlichen Rockmusikern nicht feststellen.

In der Hoffnung, dass meine Ausführungen verständlich und nützlich sein können, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen