Jesus Christus

Er selbst

In der Zeit des Alten Testamentes hat Gott in der Regel durch die Propheten zu den Menschen geredet. Aber dann hat Er durch und in dem Herrn Jesus geredet. Der Herr Jesus hat uns den Vater offenbart. Dazu ist Er vom Himmel als Mensch auf diese Erde gekommen. Gott wurde Mensch. Dazu hat sich der Herr Jesus selbst erniedrigt. Wir wollen einmal dem nachgehen, wo uns im Neuen Testament etwas von dem Herrn Jesus berichtet wird, was ER SELBST getan hat.

 

Er hat sich selbst erniedrigt

Gott suchte Menschen, die bereit waren, Ihm zu gehorchen und zu dienen. Aber da war kein Mensch, der Gott gesucht hätte, auch nicht einer (Röm 3,11-12). Da hat sich Gott, der Sohn, zur Verfügung gestellt, um Menschen eine Brücke zu Gott, dem Vater, zu bauen. Um diesen Plan, der in der Gottheit – Gott Vater, Gott Sohn , Gott Heiliger Geist – schon beschlossen war, ehe irgendetwas vom Universum geschaffen war, in die Tat umzusetzen, musste Er Mensch werden. Das allein reichte aber noch nicht aus. Er musste den Lohn der Sünde bezahlen, und Er war der Einzige, der dies für andere tun konnte.

 

Er hat sich selbst geopfert

Dazu hat Er freiwillig am Kreuz den Tod erduldet. Er selbst hat diesen Preis aus eigenem Antrieb bezahlt. Für mich und für dich! Und doch spotteten die Menschen, die dem „Schauspiel“ der Kreuzigung zugesehen hatten: „Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten!“(Mt 27,42).

Dabei wollen wir bedenken, dass der Herr Jesus eine ganz besonders schmachvolle Todesart erlitten hat, den Tod am Kreuz. Aus Gottes Wort erfahren wir, „verflucht ist jeder, der am Holz hängt“ (Gal 3,13). So ist Er ein Fluch für uns geworden. Tiefer konnte die Erniedrigung nicht sein.

Zudem hatte der Mensch Jesus überhaupt nichts getan, was in irgendeiner Weise bestrafenswert gewesen wäre. Selbst ungerechte Menschen mussten dies mehrfach bezeugen, aber auch der heilige Gott hat diese Tadellosigkeit bestätigt. Sein ganzes Leben war ohne Fehl und Tadel. So lesen wir im Hebräerbrief von Ihm, dass er „durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat“ (Heb. 9,14; lies zu diesem Thema auch z. B. Joh 10,18; Gal 2,20; Eph 5,2 u. 25, Heb 7,27; 1. Pet 2,24). Dieses vollkommene Opfer reicht für alle Menschen zu allen Zeiten aus.

Christus Jesus...der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Philipper 2,6-8

 

Er selbst erschien seinen Jüngern

Nachdem der Herr Jesus durch sich selbst die Reinigung der Sünden bewirkt hatte, konnte Er nach seiner Auferstehung Maria von Magdala mit einer ganz wunderbaren Botschaft zu den Jüngern senden: „Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott“( Joh 20,17). Damit hatte er die Brücke gebaut, auf der verlorene Menschen wieder in Gemeinschaft mit Gott kommen konnten. Aber auch in diesem Fall wollte Er die Botschaft nicht nur durch einen anderen übermitteln lassen. Er wollte es seinen Jüngern selbst sagen. Er wusste um ihre traurigen Herzen. So ging Er zwei von ihnen nach, die alle ihre Hoffnung zu Grabe getragen sahen. Er selbst näherte sich, ging mit ihnen und benutzte die Gelegenheit, ihnen aus den Schriften (also aus dem Alten Testament) alles das zu erklären, was Ihn betraf. Auf diese Weise verwandelte sich ihre Traurigkeit wieder in Freude. Aber nicht genug damit. Am Abend dieses Sonntags suchte Er auch die Jünger auf, die sich aus Furcht vor den Juden in einem Obersaal eingeschlossen hatten. Alle sollten die herrliche Botschaft aus seinem eigenen Munde hören: „Friede euch!“. Als Er so unvermittelt vor ihnen stand, erschraken sie, „wurden von Furcht erfüllt und meinten, sie sähen einen Geist“ Lk 24,37). Um ihnen zu beweisen, dass es sich nicht um einen Geist handelt, forderte Er sie auf: „Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Gebein, wie ihr seht, dass ich habe“ (Lk 24,39). Dieser Herr ist unser Herr, der dir und mir sagen möchte: „Fürchte dich nicht! Ich habe alles gut gemacht“.

 

Er selbst heiligt sich für uns

Schon in dem Gebet des Herrn Jesus zu Seinem Vater, von dem uns Johannes in Kapitel 17 seines Evangeliums berichtet, sagt Er: „Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit“. Er möchte, dass wir uns jeden Tag durch Ihn vor verkehrten Gedanken, Handlungen und Wegen bewahren lassen. Das gilt für einen jeden Einzelnen von uns ganz persönlich. Es gilt aber auch für seine Versammlung, die Er als seine Braut liebt. Er möchte diese Versammlung sich selbst verherrlicht darstellen, „die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und untadelig sei“ . Dazu will Er sie rein erhalten und zwar „durch die Waschung mit Wasser durch das Wort“ (Eph 5,26.27). Dieses Wort ist die Wahrheit. Es ist außerdem wie ein Spiegel, in dem wir alles erkennen, was in unserem Leben nicht zu Ihm passt. Wir wollen uns seinem Bemühen nicht entziehen und nicht „wasserscheu“ sein.

Denken wir an die Begebenheit auf dem Obersaal, wo der Herr die Füße der Jünger wusch (Johannes 13). Das hat Er damals selbst getan und tut es auch heute noch (in übertragenem Sinn) genauso.

 

Er selbst wird wiederkommen

Ist es nicht etwas ganz Großes, dass der Herr selbst wieder kommen wird, um uns zu sich in den Himmel zu holen? Er schickt keinen Engel, auch keinen Engelsfürsten. Nein, Er kommt ganz persönlich. Hierin wird zum einen seine unendlich große Liebe deutlich. Endlich wird Er seine geliebte Braut bei sich haben! Er sehnt sich danach – und wie weit bleibt doch meine Sehnsucht hinter der seinen zurück.

Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen. 1. Thes 4,16

Zum anderen würde auch keine Macht eines Engels ausreichen, die Toten in Christo aus den Gräbern zu rufen, um sie dann gleichzeitig mit den Lebenden zur Gleichförmigkeit mit seinem Herrlichkeitsleib umzugestalten (vgl. Phil 3,21). Das kann nur der, durch den und für den alle Dinge geschaffen worden sind. Und Er wird es tun. Daran zu denken macht uns neuen Mut (1. Thes 4,18) und gibt echten Trost.

Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade, tröste eure Herzen und befestige [euch] in jedem guten Werk und Wort. 2. Thes 2,16-17

 

Ein krönender Abschluss: Gott selbst wird bei ihnen sein

Nachdem der Herr Jesus als Herr der Herren und König der Könige die letzten Feinde der Menschheit, den Tod und den Hades beseitigt und damit den ganzen Heilsplan Gottes vollständig ausgeführt hat, wenn Ihm alles unterworfen sein wird, dann wird Er sich selbst dem unterwerfen, der Ihm alles unterworfen hat. Dann gibt der Sohn die Ihm übertragene Gewalt dem Vater zurück, damit Gott alles in allem sei (1. Kor 15,28). Nun nimmt Er wieder diese abhängige Stellung ein, die Er als Mensch schon hier auf der Erde eingenommen hatte. Für alle Ewigkeit wird dadurch deutlich, dass Er für immer Mensch ist, der verherrlichte Mensch im Himmel.

Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Off 21,3