Grußwort

Das persönliche Grußwort

„Auf Ihn wollen wir sehen und hören – am Jahresende, am Jahresanfang und auch an jedem neuen Tag, den der Herr uns schenkt,“ so der letzte Satz des Grußworts im letzten Heft 2007.

Jahresende, Jahresanfang, ein „neues Jahr“, Monate, Wochen. Wir rechnen in Zeitabschnitten, um überhaupt einen Überblick zu behalten über den Ablauf der Zeit. Dabei erinnern wir uns an das Vergangene, stehen in der Gegenwart und blicken voraus in die Zukunft. Und diese Dimensionen sind miteinander verbunden, greifen „übereinander“: Das, was gerade noch Gegenwart war, ist jetzt schon Vergangenheit, und das soeben noch Zukünftige ist jetzt schon Gegenwart ...

Ja, wir sind zeitgebundene Menschen. Wir sprechen von Zeiten, von guten Zeiten, schweren Zeiten (s. S. 28) – auch Gott spricht davon in seinem Wort (2. Tim 3,1) – und wissen um die Wahrheit der Worte des Psalmisten: „In deiner Hand sind meine Zeiten“ (Ps 31,16).

Im Gegensatz dazu ist Gott der„Zeitlose“, der Ewige. Er war immer und wird immer sein. Er ist der „Ich bin, der ich bin“ (2. Mo 3,14). Er ist im „ewigen Jetzt“. Aber Er hat die Zeit in seine Schöpfung gelegt, denn wir lesen:„Im Anfang (!) schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1. Mo 1,1). Und dann gab Er auch klare Maßeinheiten für die Zeit, indem Er die „Lichter an der Ausdehnung des Himmels“ schuf und sie bestimmte, „um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren“ (1. Mo 1,14).

Er steht über der Zeit und verfügt über die Zeit. Aber in seinem Ratschluss hat Er in der Zeit einen Zeitpunkt festgelegt, den Er „die Fülle der Zeit“ nennt (Gal 4,4), wo Er seinen Sohn als Mensch auf die Erde sandte.

Der ewige Gott, Gott der Sohn, trat nun – freiwillig – in die Zeit und in seine Schöpfung ein, wurde Mensch und war und blieb doch zugleich der Ewige. Er war als kleines Kind stets auch „der Vater der Ewigkeit“ (Jes 9,5); seinen Dienst führte Er aus im Rahmen der Zeit, wenn„seine Stunde gekommen war“. Die ergreifenden Stunden von Golgatha bilden den Mittelpunkt der Zeit – und auch den„Mittelpunkt“ der Ewigkeit. Darum sind die Ergebnisse von Golgatha, die wir im Glauben besitzen dürfen – Vergebung, Errettung, ewiges Leben – unsere Freude schon heute, in der Zeit, und bald in der Ewigkeit! Dann sehen wir Ihn, der in seiner irdischen Zeit so gelitten hat, in strahlendem Glanz seiner Herrlichkeit.

Und in dieser Zeit?„Auf Ihn wollen wir sehen und hören ...“