Die gute Saat

Vergeblich?

In einem japanischen Dorf verteilen Christen Johannes-Evangelien. Die meisten Menschen legen die „religiösen“ Hefte achtlos auf das Götter- und Ahnenbrett in ihrem Haus. Als einige Zeit später jedoch eine Überschwemmung kommt, erblicken die abergläubigen Dorfbewohner darin die Rache ihrer Götter. Sie verbrennen die Evangelienhefte oder versenken sie, in einem Karton gesammelt, in einem See. – Ist die Mühe vergeblich?

In einer benachbarten Stadt evangelisiert ein gläubiger Japaner. Jeden Tag predigt er an einer bestimmten Stelle. Viele Monate vergehen. Doch keiner zeigt Interesse, niemand bekehrt sich. – Ist die Mühe vergeblich?

Hogai, ein junger Mann aus dieser Gegend, fährt mit seinen Freunden auf den See, um zu fischen. Sie fangen nichts, und seine Gefährten kehren enttäuscht nach Hause zurück. Doch Hogai versucht es noch einmal. Fische gehen ihm zwar keine ins Netz, dafür aber zwei Johannes-Evangelien. Neugierig blättert er darin und liest auf einmal: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, und ihr werdet fi nden“ (Johannesevangelium, Kapitel 21, Vers 6). Er meint, ein „Fachbuch“ in Händen zu halten, und folgt seinem Rat. Wenig später hievt er 20 kg Fisch in sein Boot.

Das weckt sein Interesse an dem Büchlein. Er merkt bald, dass es darin nicht um Fische geht, sondern um eine Person – Jesus Christus; doch vieles bleibt ihm dunkel. Da hört er von dem Prediger in der Stadt. Von ihm lässt er sich das Evangelium erklären und fi ndet Frieden mit Gott.

Die Mühe der Verteiler und die Mühe des Predigers sind also nicht vergeblich geblieben. Sollte dann deine Mühe vergeblich sein?