Bibel praktisch

Gebt Acht, wie ihr hört

Vielen Christen ist das Gleichnis vom Sämann gut bekannt. Oft wird es von Evangelisten benutzt, um Menschen für den Herrn Jesus zu gewinnen. Heute wollen wir die Worte des Herrn Jesus auf uns ganz persönlich wirken lassen.

Der Herr Jesus selbst hat seine Zuhörer aufgefordert: „Gebt acht, was ihr hört“ (Mk 4,24) Der Inhalt dessen, was wir hören, ist außerordentlich wichtig. Manche falschen Dinge dringen an unser Ohr. Aber es gibt noch etwas, was mindestens ebenso wichtig ist. Auch davon spricht der Herr: „Gebt nun Acht, wie ihr hört“ (Lk 8,18). Auf das wie kommt es also an. Und es geht natürlich nicht nur um das akustische Hören, sondern ganz allgemein darum, wie wir das an uns gerichtete Wort Gottes, sei es in mündlicher oder in schriftlicher Form, aufnehmen. Deshalb: Bevor du diesen Aufsatz weiterliest, lies bitte zuerst das Wort Gottes aus Lukas 8,4–15.

Aus dem Gleichnis geht klar hervor, dass die verschiedenen Zuhörergruppen, die uns verschiedene Herzenszustände zeigen, alle dasselbe Wort hören. Alle hören – und doch, wie verschieden ist die Auswirkung, die das Gehörte auf die einzelnen Zuhörer hat! Wir lernen aus den Worten des Herrn Jesus, dass es ganz entscheidend auf den Zustand unseres Herzens ankommt. Davon hängt ab, ob das Gehörte in unserem Leben zur „Reife“ kommt, ob es die von Gott gewünschte Frucht bringt oder nicht. Müssen wir nicht zugeben, dass wir Gottes Wort oft in irgendeiner Form zwar gehört oder gelesen haben – es aber keine dauerhafte Wirkung in unserem Leben hatte? Deswegen spricht uns dieses Gleichnis ganz persönlich an.

Das Gleichnis zeigt uns zum einen, was dazu führen kann, dass Gottes Wort nicht die gewünschte Wirkung in unserem Leben hervorruft; es wird aber auch deutlich, welche gesegneten Auswirkungen es hat, wenn wir das an uns gerichtete Wort Gottes „hören und tun“ (Lk 8,21).

 

Hinderungsgründe

  • Der Teufel kommt und nimmt das Wort von dem Herzen weg (Lk 8,12). – In diesem Fall dringt das Wort Gottes erst gar nicht in unser Bewusstsein ein. Das Herz ist hart wie ein festgetretener Weg. Satan kennt und nutzt viele Möglichkeiten, damit das an uns gerichtete Wort Gottes keine Wirkung in unserem Leben hat.
  • Zunächst wird das Wort Gottes mit Freuden aufgenommen. Aber leider nur sehr oberflächlich. Es erfolgt keine „innere Verarbeitung“ dessen, was der Herr Jesus uns sagen wollte. In Zeiten der Prüfung erweist sich, dass das Wort Gottes nicht im Herzen Wurzel geschlagen hat (Lk 8,13) und deshalb keine Frucht für Gott hervorkommt.
  • Durch Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens wird das Wort Gottes „erstickt“ und bringt deshalb keine Frucht (Lk 8,14). – In diesem Fall wird das Wort Gottes zwar gehört, es beginnt auch zu wirken – aber dann kommen Einflüsse von außen, die dazu führen, dass keine Reife stattfindet, also keine Frucht in unserem Leben hervorkommt.

Wenn meine Probleme so groß vor mir stehen, dass sie die Wirkung des Wortes Gottes überlagern und schlussendlich verdrängen, gibt es eben keine Frucht. Reichtum kann dazu führen, dass wir unser Vertrauen nicht auf Gott setzen, sondern auf unser eigenes Vermögen – seien es irdische Güter oder aber auch Fähigkeiten, die uns glauben lassen, wir kämen schon allein zurecht. Schließlich sorgt der Teufel unablässig dafür, dass wir genügend Ablenkung haben durch Vergnügungen in dieser Welt. Natürlich dürfen wir mit Freuden genießen, was der Herr Jesus uns schenkt; aber wenn das dazu führt, dass Gottes Wort nicht mehr an unseren Herzen wirken kann, ist Vergnügen ein echter Hinderungsgrund.

 

Frucht bringen mit Ausharren

Zunächst: Was ist überhaupt Frucht für Gott? Wir bringen in unserem Leben Frucht für Gott, wenn in unserem praktischen Verhalten deutlich wird, dass wir Jünger des Herrn Jesus sind und dass Gott und sein Wort unser Leben bestimmen und verändern.. Gott, der Heilige Geist möchte durch das Wort Gottes an unseren Herzen wirken, damit so das neue Leben in uns sichtbar wird.

Was sind nun die Voraussetzungen, die notwendig sind, damit wir dauerhaft und anhaltend Frucht bringen?

Unser Herz muss „redlich“, d.h. aufrichtig und ehrlich sein vor Gott.

Weiter muss das Herz „gut“ sein, d.h. frei und gereinigt von bösen Dingen, von allem, was zu unserem Herrn und Heiland nicht passt.

Drittens müssen wir das an uns gerichtete Wort Gottes bewahren, d.h. darüber gründlich und unter Gebet nachdenken, Gott um Kraft bitten, das e m p f a n g e n e Wort auch in der Praxis des täglichen Lebens umzusetzen. Wenn das der Fall ist, dann gehören wir zu denen, die der Herr Jesus als seine Brüder und Schwestern bezeichnet, „die das Wort Gottes hören und tun“ (Lk 8,21).

Abschließend noch einmal die Frage: Nehmen wir uns wirklich Zeit für Gottes Wort? Ob wir es nun hören oder lesen – achten wir darauf, dass nichts in unserem Leben da ist, was das Wort Gottes hindert, in und an uns zu wirken? Gott möchte so gerne, dass aus unserem Leben Frucht hervorkommt für Ihn. „Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt“ (Joh 15,8).

Um uns von der ewigen Verdammnis zu retten, hat der Herr Jesus unsagbar schwer leiden müssen. Es hat Ihn sein Leben gekostet, dich und mich zu retten! Wie wird Er sich freuen, wenn Er in unserem Leben Frucht sieht!