Beobachtungen beim Unkraut-Jäten

Beobachtungen beim Unkraut-Jäten

Um es vorweg zu sagen: Gott möchte im Leben der Christen Frucht sehen. Er hat sogar ein Anrecht darauf, dass wir Frucht für Ihn bringen. Schließlich hat Er uns für sich erkauft und dafür einen sehr hohen Kaufpreis bezahlt. Und Er hat in uns die besten Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir wirklich Frucht für Ihn bringen können. Aber was ist das eigentlich – Frucht für Gott?

Frucht für Gott

Zuerst einmal müssen wir in unserer Vorstellungswelt aufräumen. Frucht für Gott sind nämlich nicht in erster Linie gute Werke. Das erstaunt uns vielleicht. Aber fragen wir einmal unsere Bibel, was Frucht für Gott ist. Da lesen wir in Galater 5,22.23: „Die Frucht des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“ Eine lange Liste – aber gute Werke werden nicht genannt. Gute Werke – das ist oft etwas, das zum Wohl für unsere Umgebung ist. Etwas Gutes, das wir an unseren Mitmen- schen und an unseren Glaubensgeschwistern tun. Diese guten Werke möchte Gott natürlich auch bei uns sehen. Aber Frucht für Gott ist das, was Gott in diesen guten Werken sieht – die Wesenszüge des Herrn Jesus, die in unserem Leben sichtbar wer- den und die Gott erfreuen. Es ist Gütigkeit, die uns anspornt, gute Werke zu tun. Es ist die innere Freude, die wir beim Tun der guten Werke haben. Es ist die Treue, die uns zum Gehorsam drängt. Es die Liebe, die uns antreibt, Verlorenen die gute Botschaft zu bringen. Das ist Frucht für Gott. Und dann sind wir „in jedem guten Werk fruchtbringend“ (Kol 1,10)!

Unkraut contra Frucht

Wenn Gott Frucht in unserem Leben sucht, verwundert es uns nicht, dass der Teufel genau das Gegenteil bei uns bewirken will – er will Unkraut statt guter Frucht sehen. Und wie ein schön angelegter Garten, der sich selbst überlassen wird, schnell voller Unkraut ist, so wird auch unser Leben voller „Unkraut“ sein, wenn wir es nicht richtig „pflegen“.

Unkraut an den Wurzeln

Beim Unkraut-Jäten fallen uns verschiedene Arten von Unkraut auf. Da ist einmal Unkraut, das sich um die Wurzeln der guten Pflanzen schlingt. So möchte der Teufel unsere „Wurzeln“ umgarnen und ihnen den guten Boden wegnehmen. Haben wir in unserem Leben schon einmal bemerkt, dass der Teufel uns die stille Zeit rauben will, in der wir unsere „Wurzeln“ in das Wasser des Wortes Gottes halten? Dass er unsere Gedanken ablenken möchte, wenn wir beten? Dieses Unkraut ist deshalb besonders gefährlich, weil es die gute Pflanze schließlich zerstören kann, da ihr die Nahrung und der Halt fehlen. Zuerst bemerkt man gar keine Veränderung, doch plötzlich wird die schöne Blume welk und unansehnlich! Deshalb wollen wir uns neu vornehmen, auf unsere stille Zeit zu achten und ihr die richtige Priorität in unserem Leben zu geben. Jede Minute, die wir für unsere stille Zeit reservieren, wird uns vielfältig wiedergegeben werden!

Unkraut nimmt das Licht weg

Andere Unkrautarten wuchern über die guten Pflanzen hinweg und breiten ihre Blätter über die guten Pflanzen aus. Die Folge ist, dass die guten Pflanzen nicht mehr genügend Sonnenlicht bekommen und mehr und mehr verkümmern.

Kennen wir solche Unkrautpflanzen in unserem Leben? Dinge, die uns daran hindern, uns im Licht der Liebe und Güte des Herrn Jesus aufzuhalten? Vielleicht Zweifel oder Sorgen? Dann sollten wir aus den Zweifeln und Sorgen Gebetsanliegen machen und uns vom Herrn Jesus die Kraft erbitten, auch in den Umständen bei Ihm zu sein, um seine Güte und Hilfe zu empfinden. Vielleicht sind es auch ungerichtete Sünden, die uns daran hindern, uns im Sonnenstrahl der Liebe des Herrn Jesus aufzuhalten. Dann sollten wir keinen Moment zögern und so bald wie möglich durch Bekenntnis vor Gott und den Menschen wieder Ordnung in unser Leben bringen. Wir werden sonst niemals glücklich sein können und werden keine Frucht für Gott bringen.

Unkraut, das der guten Pflanze ähnlich ist

Schließlich gibt es auch Gewächse, die den guten Pflanzen sehr ähnlich sind – und dennoch handelt es sich um Unkraut! Kennen wir in unserem Leben solche Dinge, die der Frucht für Gott sehr ähnlich sind? Ein Stück gute Erziehung oder ein liebenswerter Charakter können der Frucht für Gott manchmal sehr ähnlich sein. Und Dinge, die wir aus Eigennutz tun, können in den Augen der Menschen der Frucht für Gott täuschend ähnlich sein. Es mag auch Dinge geben, die wir nur deshalb tun, um eine schöne „Fassade“ nach außen zu behalten, ohne innerlich wirklich dahinter zu stehen. Dabei müssen wir bedenken, dass wir Menschen täuschen können, aber niemals Gott!

Sicher gibt es noch viele andere Arten von „Unkraut“ und manche andere botanische Besonderheit. Aber wollen wir diese kurzen Beobachtungen einmal mehr als Ansporn zum „Unkraut-Jäten“ in unserem Leben nehmen, damit wir wieder mehr Frucht für Gott bringen?