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Wer heiratet, tut wohl
Um den in der Überschrift zitierten Vers aus 1. Korinther 7,38 besser zu verstehen, werfen wir einen Blick in die ersten beiden Kapitel der Bibel. Dort lesen wir den Schöpfungsbericht.
Dabei bemerken wir, dass der Schöpfer sein Werk am Ende der einzelnen Schöpfungstage (bis auf den zweiten Tag, an dem wir kein solches Urteil hören) als gut beurteilt. Nur im Verlauf des sechsten Tages – der uns in 1. Mose 2 genauer beschrieben wird – stellt der Schöpfer fest, dass etwas nicht gut war: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ Deshalb schuf Gott für den Menschen eine Hilfe, die ihm entsprach. Als Gott so den Menschen – Mann und Frau – geschaffen hatte, lautete seine abschließende Beurteilung sogar: „Es war sehr gut.“
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.
Der Schöpfer selbst sah, dass es nicht gut war, dass der Mensch allein war. Er hatte zunächst Adam geschaffen und ihn in den Garten Eden gesetzt. Anschließend bildete Er die Frau. Auf diese Schöpfungsordnung wird im Neuen Testament mehrfach Bezug genommen. Aber ganz unabhängig davon, dass der erste Mensch ein Mann war, stellt der Schöpfer fest, dass der Mensch nicht allein sein soll.
Gott selbst wollte sich Kinder erwerben, mit denen Er Gemeinschaft haben konnte. Das war sein Plan, schon bevor Er die Welt erschuf. Und so sollte auch der Mensch, der im Bild Gottes geschaffen wurde, nicht allein sein. In der Tierwelt fand Gott keine passende „Ergänzung“ für den Menschen. So wurde der Schöpfer tätig und schuf ihm eine Hilfe.
Bis heute ist es normalerweise Gottes Plan für Menschen, dass sie eine Ehe schließen. Gott hat die Ehe eingesetzt, um zwei Menschen – Mann und Frau – zusammen zu stellen und ganz eng zu verbinden. Einer darf dem anderen eine Hilfe sein, einer darf den anderen ergänzen. Es ist von dem Schöpfer in den Menschen gelegt, dass ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen wird, um mit seiner Frau zusammen zu sein. Auch wenn der moderne Mensch es anders macht – der Schöpfer hat diesen Weg festgelegt, auf dem Er den Menschen glücklich machen möchte.
Ich will ... machen.
Gott selbst wollte eine Hilfe für den Menschen machen. Er ließ ihn in einen tiefen Schlaf fallen, schuf dann die Frau und brachte sie zu Adam. Adam – vom Schlaf erwacht – empfing seine Frau mit den Worten: „Diese ist einmal Gebein2 von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch.“ Adam war nicht Zeuge davon gewesen, wie Gott diese Frau geschaffen hatte. Aber er erkannte sofort, dass es tatsächlich eine Hilfe war, die ihm entsprach und die zu ihm passte.
Wenn Gott heute zwei Menschen für eine Ehe zusammenführt, dann ist dies jedesmal wieder neu ein Wunder, besonders, wenn Christen einander finden. Vertraue einfach darauf, dass der, der für Adam eine Frau schaffen konnte, auch dir den richtigen Ehepartner zeigen wird! Adam fiel in einen tiefen Schlaf, bevor Eva zu ihm gebracht wurde. Dürfen wir das einmal so anwenden, dass wir unsere – natürlichen und geistlichen – Wünsche und Vorstellungen ganz dem Herrn anvertrauen und dann auf seine Führung warten sollten? Nur wenn du ganz offen bist für Gottes Führung, kann er dir den richtigen Ehepartner schenken. Auch wenn du meinst, es sei zu viel verlangt, in der Wahl des Ehepartners die Erfüllung der eigenen Wünsche Gott zu überlassen – gerade in dieser Frage, die so weit reichende Auswirkungen hat, solltest du Gottes Weisheit und Weitsicht vertrauen. Du wirst wie Adam erstaunt feststellen, dass Gott dir genau den richtigen Ehepartner geben wird bzw. dir seinen Weg klarmachen wird.
Eine Hilfe, seines Gleichen
Gott schuf die Frau aus der Rippe des Mannes. Sicher ist es nicht ohne Bedeutung, dass Er gerade eine Rippe und nicht einen Knochen des Kopfes oder des Fußes Adams wählte! Aber im Vordergrund steht, dass Er einen Teil Adams nahm, um daraus die Frau zu schaffen. Damit wird ganz deutlich, dass Gott diese Hilfe so schuf, dass sie genau zu Adam passte.
Daran anschließend gibt der Heilige Geist in 1. Mose 2,24 die Belehrung, dass nicht nur für Adam und Eva, sondern grundsätzlich für die Verbindung von Mann und Frau gilt, dass ein Mann und seine Frau zusammen zu einem Fleisch werden. Das beinhaltet, dass sie geistig, seelisch und körperlich (vgl. 1. Thes 5,23) zu einer ganz engen Verbindung zusammenwachsen. Gott führt zwei Menschen zusammen, die zueinander passen – und dann werden sie zu einem Fleisch.
Würde man bei diesem Vers nur an die körperliche oder sexuelle Verbindung zwischen Mann und Frau denken, so würde man viel zu kurz sehen. Allein die körperliche Verbindung zwischen Mann und Frau wird eine Ehe nie erfüllen können – auch wenn die Sexualität ein Geschenk des Schöpfers für die Ehe ist. Aber eine wirklich erfüllte Ehe wird es nur dann geben, wenn die Einheit zwischen Mann und Frau auch in ihren Gedanken und Empfindungen besteht. Dabei ist sicher die höchste und schönste Verbindung zwischen Mann und Frau diejenige, die sie in den geistlichen Dingen gemeinsam mit ihrem Gott haben.
So ist es Gottes Plan für den Menschen, dass ein Mann (das Wort „Mann“ spricht von einer gewissen Reife und Eigenständigkeit) eine Frau findet, mit der er eine Ehe eingeht. So verbunden dürfen die beiden zusammen ihren Weg – mit Gott! – gehen. Dabei ist es Gottes Werk, die beiden zueinander zu führen. Wer heiratet, soll dies im Herrn tun (1. Kor 7,39), und nicht, indem er nur seinen eigenen Wünschen folgt. Wie viel Elend kann für eine Frau, für einen Mann und für Kinder entstehen, wenn eine Ehe falsch begonnen wurde und nicht wieder in die richtige Bahn kommen konnte!
... wer nicht heiratet, wird besser tun.
Der in der Überschrift begonnene Vers geht natürlich weiter. Aber was bedeutet dieser zweite Teil des Verses, nachdem doch Gott selbst gesagt hatte, dass es nicht gut sei, dass der Mensch allein ist? Paulus erklärt in 1. Korinther 7, dass die Verheirateten eine besondere Verpflichtung haben, indem sie füreinander da sind und indem sie die in ihrer Ehe (und vielleicht ihrer Familie, wenn der Herr aus einer Ehe eine Familie werden lässt) begründeten Aufgaben erfüllen. Von diesen Aufgaben sind Unverheiratete frei. Deshalb – wer nicht heiratet, wird besser tun. Er hat mehr Freiräume, die er ohne Rücksicht auf einen Ehepartner für den Herrn nutzen kann. Er kann eine besondere Aufgabe für den Herrn übernehmen, für die Verheiratete keine Freiräume hätten.
Lesen wir diesen Vers im Zusammenhang des Kapitels, dann finden wir folgende Punkte:
- Wer bewusst auf die Ehe verzichtet und nicht heiratet, wird damit keine Schwierigkeiten haben – auch keinen körperlichen Mangel spüren (7,1.2.9).
- Der Teufel wird in seiner Ehelosigkeit keinen Angriffspunkt haben (7,5b).
- Wer nicht heiratet, hat eine besondere Gnadengabe, die ihn für die Ehelosigkeit passend macht (7,7).
- Es ist keine besondere Ehre, nicht verheiratet zu sein; jeder soll den von Gott für ihn vorgesehenen Stand einnehmen (7,7b.17).
- Wer bewusst unverheiratet bleibt, tut es deshalb, weil er besonders für die Dinge des Herrn besorgt ist – er heiratet deshalb nicht, damit er die Freiräume, die ihm dadurch bleiben, für den Herrn nutzen kann (7,32.34).
So macht dieser Vers deutlich, dass das „besser tun“ nicht die Worte Gottes aus 1. Mose 2 außer Kraft setzt. Es handelt sich dabei um eine besondere Gnadengabe, die einen besonderen Dienst für Gott einschließt.
Und wenn Wünsche nicht in Erfüllung gehen?
Viele Christen sind unverheiratet, obwohl sie eigentlich sehr gerne auch verheiratet wären. Das ist ein echtes Problem, dass sehr tief gehen kann und oft auch von anderen noch durch unglückliche Worte oder Handlungen verschärft wird. Unerfüllte Wünsche sind im Leben von uns Christen immer zu „verarbeiten“, aber in dieser Beziehung ist wirklich besonders viel Gnade und ein „Ja“ zu Gottes Wegen erforderlich.
Mit aller Vorsicht kann man dennoch vielleicht sagen, dass auch hier 1. Korinther 7,17 gilt: „Doch wie der Herr einem jeden zugeteilt hat, wie Gott einen jeden berufen hat, so wandle er.“
Solange oder wenn der Herr keinen Weg zu einer Ehe aufzeigt, darf trotzdem das Leben zu seiner Ehre und mit innerer Freude geführt werden, nämlich in dem „Wandel“ für und mit Gott. Die bereits genannten Freiräume stehen dann auch hier zu einem Leben für Gott zur Verfügung. Und das gilt schließlich für alle von uns, gleichgültig in welchem „Familienstand“ wir uns befinden: „Dient dem Herrn mit Freuden!“ Als Kinder Gottes sind wir mit über irdisches Glück hinausgehenden Segnungen beschenkt worden, die wir genießen und in einem Leben der Hingabe Gott als Dank „zurückerstatten“ dürfen.
Am ewigen Ziel angelangt, werden wir dann auch nach vielleicht uns nicht verständlichen Führungen auf der Erde bestätigen, was Gott am Ende des sechstes Schöpfungstages sagte: „Und siehe, es war sehr gut“!
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